Immobilien

Vertrauter von Boris Becker ist neuer Besitzer der Familienvilla in Leimen

Erleichterung für die Tennislegende: Der 71-jährige Steuerberater Reinhard Hofmann aus Baden-Baden erwirbt das Objekt, das Boris Becker ins Gefängnis brachte. Noch immer wohnt Mutter Becker im Haus. Zieht Hofmann nun auch ein?

Von 
Stephan Alfter
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Verkauft: Das 1990 errichtete Wohnhaus der Familie von Boris Becker gehört jetzt einem Steuerberater aus Baden-Baden, der der Familie verbunden ist. © Stephan Alfter

Leimen. Die positiven Nachrichten rund um das einstige deutsche Tennis-Idol Boris Becker nehmen zu: In sportlicher Hinsicht spekulierten am Dienstag viele Medien über ein neues Engagement als Profitrainer des 20-jährigen Dänen Holger Rune. Privat sieht es danach aus, als hätten sich die zukünftigen Eigentumsverhältnisse rund um die Villa in Leimen endlich geklärt. Gegenüber dieser Redaktion bestätigte der neue Besitzer der Immobilie den Kauf des Objekts am Dienstag auf Nachfrage. Es ist Reinhard Hofmann, ein Steuerberater aus Baden-Baden, der seit wenigen Jahren ein „Vertrauensverhältnis“ zur Tennislegende pflegt, wie er selbst es ausdrückt.

Was ist Reinhard Hofmann für Boris Becker?

Früher, so kann es jeder im Internet nachlesen, war Hofmann sogar mal Geschäftsführer der Berlin Capitals in der Deutschen Eishockey Liga. 20 Jahre zuvor war er Lehrbeauftragter an der Dualen Hochschule Karlsruhe, 1985 eröffnete er dort eine eigene Steuerberatungskanzlei.

2008 stieg er zum Fachberater für Internationales Steuerrecht auf. Hofmann meldete sich nach einer Rückrufbitte aus Edingburgh - nicht nur, um auszudrücken, wie wichtig es ihm sei, dass Elvira Becker, die 88-jährige Mutter des inzwischen in Mailand lebenden Leimeners, in dem Haus wohnen bleiben könne. Er selbst beschäftige sich nicht mit dem Gedanken, in das Haus zu ziehen. Was ist der 71-jährige Hofmann genau für Boris Becker? Ein väterlicher Freund, ein Insolvenzberater, ein Krisenmanager?

Boris Becker zum Gebet animiert?

Hofmann sagt von sich selbst, dass er dem Sport im Allgemeinen sehr verbunden sei. Für ihn seien Erfahrungen als Zehnkämpfer prägend gewesen. Er sei in der Jugend sogar mal badischer Meister gewesen und pflege bis heute Verbindungen in die Szene der Leichtathleten. Das Verhältnis zu Boris Becker wolle er nicht belasten, indem er öffentlich viel über ihn spreche. „Er ist ein Idol, das viele Menschen über Jahre fasziniert hat“, sagt er dann aber trotzdem über den Tennisspieler. Aus seinen Worten klingt zwischen den Zeilen fast ein Appell zu einem milderen Umgang mit einem der größten Sportler der deutschen Nachkriegsgeschichte. Tatsächlich sind die Verfehlungen des gefallenen Stars vielen Menschen heute fast präsenter als die Erfolge des jüngsten Wimbledon-Siegers aller Zeiten. Wie die „Badischen Neuesten Nachrichten“ schon im Sommer 2022 berichteten, war Hofmann während des Prozesses engmaschig mit Becker in Kontakt und habe ihn motiviert, „nicht den Glauben an sich zu verlieren“, ihn sogar zum Gebet animiert.

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Seit 2017 läuft in England die Privatinsolvenz Beckers. Ein nicht unwesentliches Puzzleteil darin war die Leimener Villa. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der nunmehr 55-Jährige unter anderem diese Immobilie in seinem Heimatort, in dem er nach wie vor Ehrenbürger ist, verschleiert hat. Das Ergebnis war ein Gefängnisaufenthalt und nach vorzeitiger Entlassung ein Verbot, wieder nach England einzureisen.

Haus von Becker für fast zwei Millionen Euro angeboten

Durch den Kauf des Hauses, das auf dem Immobilienmarkt von einer Leimener Maklerin vor zwei Jahren für mehr als 1,9 Millionen Euro angeboten worden war, ist Becker von einer Last befreit worden. Da Hofmann das Objekt mit 450 Quadratmeter Wohnfläche auf einem 825 Quadratmeter großen Grundstück mit Blick in die Rheinebene selbst nicht nutzen möchte, steht es der Familie zur Verfügung. Zuletzt zeigte sich Boris Becker lachend am Sonntag, 8. Oktober, mit seiner Mutter in einem Heidelberger Restaurant. Es gab wohl etwas zu feiern.

Redaktion Reporter in der Metropolregion Rhein-Neckar

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