Gastronomie

Rückbau von Hakim's Imbiss in Heidelberg läuft - bald Wiedereröffnung?

Erst muss der nicht genehmigte Anbau weg: Seit drei Monaten ist der Grill bei "Hakim's Imbiss" in Heidelberg aus. Wie der Rückbau voranschreitet und was der Betreiber zur Wiedereröffnung seines Ladens sagt

Von 
Julian Eistetter
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Von dem unerlaubten Anbau am Imbisswagen ist nur noch ein Vordach übrig geblieben. Ob dieses stehenbleiben kann, wird sich demnächst zeigen. © Philipp Rothe

Heidelberg. Ein Aushang am verschlossenen Tor weist darauf hin, was sich hinter dem weitgehend blickdichten Zaun gerade tut. „Liebe Kundschaft, der Imbiss ist wegen Umbaumaßnahmen geschlossen. Vielen Dank für Ihr Verständnis“, ist darauf zu lesen. Gezeichnet ist die Botschaft von Hakim Mossa. Nach einer langen Auseinandersetzung mit der Heidelberger Stadtverwaltung baut er derzeit seinen legendären Imbiss im Stadtteil Rohrbach zurück. Seit etwa drei Monaten ist der Grill in der Sickingenstraße nun schon aus.

Von dem angebauten Pavillon, der zwar nie genehmigt wurde, aber dennoch jahrelang unbehelligt stand, ist nur noch ein auf Holzbalken ruhendes Vordach übrig geblieben, das den Bereich vor dem Imbisswagen überdeckt. Die Kühlschränke und ein paar Möbelstücke stehen noch. Die zahlreichen Teppiche, Sofas, Tische, Regale und Dekorationsstücke sind aber inzwischen verschwunden.

Der Anbau am Imbisswagen von Hakim Mossa in Heidelberg-Rohrbach vor den Rückbauarbeiten. © Julian Eistetter

Streit mit der Stadt sorgt bei Hakim für gesundheitliche Probleme

„Ich habe sehr viel weggeräumt, vieles ist auf der Deponie gelandet, anderes habe ich verschenkt“, berichtet Hakim Mossa im Gespräch mit dieser Redaktion. Eine Lagerfläche habe er nicht, deshalb seien nun auch einige Erinnerungsstücke verloren gegangen.

Mitte September brutzelten noch Spareribs auf dem Grill, kurz darauf schloss Hakim Mossa seinen Heidelberger Imbiss wegen des Streits mit der Stadt. © Julian Eistetter

Verstehen kann der Betreiber noch immer nicht, warum sein Anbau nach so vielen Jahren plötzlich ein so großes Problem darstellen soll, doch inzwischen hat er sich damit abgefunden. Die Streitigkeiten haben ihn auch gesundheitlich mitgenommen. In den vergangenen Wochen machte ihm eine Gürtelrose ordentlich zu schaffen. „Das ist inzwischen aber wieder etwas besser. Mein Arzt hat gesagt, dass das am Druck und am Stress liegt“, sagt Mossa, der seit Wochen keine Einnahmen mehr mit seinem Betrieb erzielt.

Stadt hat Fortschritt des Rückbaus vor Weihnachten kontrolliert

Gemeinsam mit einem Architekten habe er den Rückbau nun vorangetrieben. Am Donnerstag sollen seiner Auskunft nach Vertreter der Stadt sich die Situation vor Ort anschauen. „Dann werden wir sehen, ob denen das ausreicht, was wir bislang gemacht haben“, sagt der Wirt, der einst aus Afghanistan nach Deutschland gekommen war.

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Zuletzt hatte die Stadt kurz vor Weihnachten überprüft, was sich auf dem Grundstück in Rohrbach tut, wie eine Sprecherin der Verwaltung auf Anfrage mitteilt. „Bei einer örtlichen Kontrolle am 20. Dezember konnte festgestellt werden, dass es mit dem Rückbau weiter vorangeht“, schreibt sie. „Die Werbeanlage auf dem nicht genehmigten Anbau wurde entfernt und mit dem Abbau des straßenseitigen Holzanbaus vor dem Imbisswagen wurde begonnen.“

Von weiteren Zwangsmaßnahmen durch die Stadt kann also wohl abgesehen werden. Gegen den Betreiber wurden, wie berichtet, mehrere Zwangsgelder verhängt und letztlich die Zwangsräumung angedroht.

Erforderlicher Rückbau seines Imbiss' tut Hakim noch immer weh

Von dem Termin am Donnerstag wird dann laut Mossa auch abhängen, ob er seinen Imbiss zeitnah wieder öffnen wird. „Ich könnte jederzeit wieder aufmachen. Ich mache das aber erst, wenn die Stadt zufrieden ist“, sagt er. Überdachte Sitzplätze wird es für die Kundinnen und Kunden beim Verzehr der berüchtigten Spareribs künftig nicht mehr geben. Ob die Bestuhlung im Außenbereich bleiben kann, ist noch unklar. Wie früher wird es bei „Hakim’s“ jedenfalls nicht mehr werden. „Das tut weh“, sagt er.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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