Nahverkehr

Neuer RNV-Betriebshof in Heidelberg wird grün - und teurer

Die Pläne für den neuen RNV-Betriebshof in Heidelberg mussten für den Brandschutz angepasst werden. Dadurch entstehen Parkplätze auf dem Dach für E-Busse und rund 30 Prozent höhere Kosten

Von 
Julius Paul Prior
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Grüne Dächer: So sieht der umgestaltete Betriebshof in Heidelberg auf dem Plan aus. Auch die denkmalgeschützte Fassade soll integriert werden. © Stadt Heidelberg

Begrünte Dächer, Parkplätze für E-Busse auf dem Dach und ein neuer Park: So soll der Betriebshof der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) in der Bergheimer Straße in Heidelberg in Zukunft aussehen. Mit der Modernisierung wird schlussendlich eine bessere Leistungsfähigkeit des Nahverkehrs gesichert, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von der RNV und der Stadt Heidelberg. Doch das bisherige Gelände kann nicht alle Anforderungen erfüllen.

„Im Zuge der neuen Planung müssen mittelfristig 50 Straßenbahnen unterschiedlicher Längen einen Platz finden und auch gewartet werden können“, teilen Stadt und RNV mit. Als Lösung sollen hierfür dezentrale Abstellanlagen geschaffen werden. Diese sollen vor Beginn des Umbaus des Betriebshofs an den Haltestellen Rohrbach-Süd und Berufsschule in Wieblingen realisiert und fertiggestellt werden.

Die elektrisch betriebenen Busse und Autos sollen derweil auf dem Dach des neuen Baus ihre Parkplätze finden. Damit hat auch der Brandschutz zu tun. „Seit dem Gemeinderatsbeschluss im Juli 2021 mussten neue technische Vorgaben in die Vorplanung einfließen“, heißt es. Dies betreffe vor allem den Brandschutz, laut dem mehr Fläche als zuvor geplant für das Abstellen der Busse und Dienstfahrzeuge mit Elektroantrieb benötigt wird. Über eine Rampe im Gebäudeinneren sollen diese dann auf das Dach gelangen.

Dadurch klettern auch die Kosten für das Projekt in die Höhe: Mindestens 30 Prozent mehr wird das Vorhaben kosten. Ursprünglich waren 65,3 Millionen Euro eingeplant.

Funktional und umweltfreundlich

Neben der Funktionalität und Leistungsfähigkeit werde beim Neubau des Betriebshofs und der Abstellanlagen auf Umweltfreundlichkeit sowie die Aufwertung des Quartiers für die Bewohnerinnen und Bewohner geachtet. „Die Herausforderung des neuen Betriebshofs ist es, einen modernen und funktional leistungsfähigen Bau entstehen zu lassen, der gleichzeitig einen städtebaulichen Mehrwert für das Quartier bietet“, heißt es hierzu von der Stadt.

Als Lösung für diese Herausforderung ist ein neuer Park geplant: „An Stelle der heutigen Emil-Maier-Straße soll ein Park entstehen“, erklären RNV und die Stadt Heidelberg.

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Außerdem sollen jeweils die Ränder der Dächer begrünt und beim Bau der Abstellanlagen möglichst wenig versiegelt werden. Auch die überdachten Verkehrsflächen an der Karl-Metz-Straße sollen mit Pflanzen und Photovoltaikanlagen ausgestattet werden, heißt es weiter.

Während der Bauarbeiten auf dem Betriebshof sollen die Bahnen an verschiedenen Endhaltestellen im Netz sowie im RNV-Betriebshof in Edingen abgestellt werden. Bis zum Start der Arbeiten wird es jedoch noch einige Zeit dauern.

Bis frühestens Ende dieses Jahres sollen eine Beschlussvorlage für alle Prüfaufträge und die Konkretisierung der Planung folgen. Vorher werde die Entwurfsplanung fortgesetzt, teilen RNV und Stadt mit. Ab diesem Zeitpunkt sollen ebenfalls Planfeststellungsverfahren für die Abstellanlagen durchgeführt werden.

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