Krawalle - Stadt Heidelberg verschärft Regeln

Neckarwiese ab 21 Uhr geschlossen

Von 
bjz
Lesedauer: 
Die Polizei hat an der Neckarwiese derzeit jede Menge zu tun. © Philipp Rothe

Heidelberg. Die Stadt Heidelberg verschärft zum kommenden Wochenende die Regeln für die Neckarwiese und die Altstadt. Wie die Verwaltung am Dienstag mitteilte, wird das Alkoholkonsum- und -verkaufsverbot für den öffentlichen Raum verlängert. Auch das Aufenthaltsverbot für die Neckarwiese wird verschärft und beginnt bereits an diesem Freitag voraussichtlich statt um Mitternacht wieder um 21 Uhr. Eine Allgemeinverfügung werde die Stadt am Mittwoch oder Donnerstag veröffentlichen. „Heidelberg droht zum Treffpunkt einer überregionalen Krawallszene zu werden“, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung.

Seit Pfingsten seien besonders die Neckarwiese und die Altstadt immer wieder Auflaufplätze für Menschen, die größtenteils aus dem Umland kämen und gezielt Streit suchten – mit der Polizei und völlig Unbekannten. „Nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden besteht eine ernsthafte Gefahrenlage – trotz zahlreicher Ordnungsmaßnahmen, die bereits vorgenommen wurden“, begründet die Verwaltung die Verschärfung der Maßnahmen.

Bundesweit mobilisiert

„Das sind Entscheidungen, die wir äußerst ungern treffen. Diese Einschränkungen und Verbote passen eigentlich nicht zu einer lebensfrohen und offenen Stadt wie Heidelberg“, sagte Oberbürgermeister Eckart Würzner. Es sei erklärtes Ziel, den friedlich Feiernden die Neckarwiese so schnell wie möglich wieder zu öffnen. In sozialen Netzwerken werde allerdings mittlerweile bundesweit mobilisiert. Das Polizeipräsidium Mannheim setze längst spezialisierte Ermittler ein. „Wir werden klare Zeichen setzen: Krawallmacher und Randalierer bekommen in Heidelberg keinen Meter Raum!“, so Würzner. Neben den ordnungspolitischen Maßnahmen und der engen Kooperation mit der Polizei strebt die Stadt kurzfristig weitere Zusammenarbeiten an. Mit den Gastwirten der Altstadt wird der Oberbürgermeister noch in dieser Woche ein Gespräch führen.

Mehr zum Thema

Mobilität

Heidelberger OB pocht auf kostenlose Kinder- und Jugendtickets im Nahverkehr ab Herbst

Veröffentlicht
Von
red
Mehr erfahren
Maßregelvollzug

Stadt Heidelberg reicht wegen Faulem Pelz Klage gegen das Land ein

Veröffentlicht
Von
Michaela Roßner
Mehr erfahren
Auszeichnung

Hohe Ehre für Werner Pfisterer

Veröffentlicht
Von
her
Mehr erfahren

Die Heidelberger Nachtbürgermeister Jimmy Kneipp und Daniel Adler sind ebenfalls eingebunden. „Die klare Ansage ist: Wer randaliert, muss gehen! Beim Feiern ist vieles erlaubt und feiern bedeutet auch, frei zu sein. Aber die eigene Freiheit endet dort, wo ich die des Anderen einschränke – und das geschieht mit Gewalt und Randale“, melden sich Kneip und Adler zu Wort. Als Nachtbürgermeister finden sie es sehr bedauerlich, dass Verbote und Regeln die Menschen nach der langen Corona-Pause wieder einschränken. Das dürfe kein Dauerzustand werden. „Aber wir können auch nicht tatenlos zusehen, wenn Krawallmacher aus ganz Deutschland unsere Stadt als Bühne missbrauchen“, so die beiden in ihrer Stellungnahme.

Die beiden Nachtbürgermeister, die bei der Heidelberg Marketing GmbH beschäftigt sind, wollen in den kommenden Wochen gemeinsam mit Geschäftsführer Mathias Schiemer sogenannte Konfliktteams aufbauen. 

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen