Heidelberg. Früher kauften die Familien der amerikanischen Streitkräfte hier ihre Burger-Buns, Brownies und Bagels, bald wohnen hier Menschen, und es ziehen Büros und Geschäfte ein: Auf dem Gelände des „PX-Store“ der US-Amerikaner in der Bahnstadt entsteht auf der Größe von fünfeinhalb Fußballfeldern das „Kopernikusquartier“. Mehr als 200 Wohnungen sollen hier neben gewerblichen Räumen gebaut werden. Große Teile der Rohbauten für das neue Passivhaus-Viertel sind schon sehr weit fortgeschritten.
Kopernikusquartier: Drei Investoren im Boot
Die neuen Wohneinheiten bringen eine Gesamtfläche von rund 20 000 Quadratmetern auf den angespannten Heidelberger Wohnungsmarkt. Noch etwas größer ist der Anteil der Gewerbeeinheiten, die sich auf 22 000 Quadratmetern ausbreiten. Das Projekt ist so groß, dass gleich drei Investoren am Start sind: die Diringer & Scheidel Unternehmensgruppe, die Kreer Development GmbH sowie die Strabag Real GmbH.
Diringer & Scheidel erstellt als Projektentwickler, Bauherr und Generalübernehmer den neuen Kopernikushof. Für die 98 Mietwohnungen kann man sich ab sofort vormerken lassen (Treureal Property Management GmbH, Mail an Kopernikusquartier@treureal.de). 28 der Mietwohnungen hier sind geförderte Einheiten, teilt ein Stadtsprecher weiter mit. Das bedeutet, dass die künftigen Bewohner nur rund 67 Prozent der ortsüblichen Miete zahlen müssen.
Im Oktober 2021 hat Diringer das Objekt von der Commerzbank-Tochter Commerz Real für ihren Immobilienfonds Hausinvest erworben. Die Zwei- bis Vier-Zimmer-Mietwohnungen sind zwischen 37 bis 179 Quadratmetern groß. Auf dem Dach deckt eine Photovoltaikanlage den Strombedarf für den Allgemeinbedarf. Neun kleinere Gewerbeeinheiten auf 700 Quadratmetern gibt es im Kopernikushof. In einer Tiefgarage ist Platz für 130 Autos und 214 Fahrräder.
Fertigstellung im Herbst
Kreer baut ein Bürogebäude mit einer Mietfläche von rund 6900 Quadratmetern - rund 1050 Quadratmeter sind für den Einzelhandel, Gewerbe- und Gastroflächen reserviert. Auf dem südlichen Teil des Grundstücks wachsen gerade zwei Gebäude mit 108 Zwei-, Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen, 26 Wohnungen davon sind gefördert. 240 Auto- und 345 Fahrradstellplätze werden in der Tiefgarage vorhanden sein. Der Investor hat angekündigt, schon im Herbst fertig zu sein.
Wer sich für eine der Einheiten in Fußnähe zum Heidelberger Hauptbahnhof interessiert, bekommt per Mail an mail@kreer-development.de Kontakt. Wenn die ersten Bewohner in die beiden fertigen Gebäudebereiche einziehen, startet der dritte Investor, die Strabag Real Estate, mit der Realisierung ihres Objekts: 8100 Quadratmeter Bürofläche sowie etwa 1500 Quadratmeter für Handel und Gastronomie entstehen. Das Projekt „Sun Yard Office“ setzt dabei auf lichtdurchflutete Arbeitsräume und ein Energiekonzept, das vollständig auf erneuerbare Quellen von Strom und Wärme setzt.
Zwei neue Straßen erschließen das Viertel: die Kopernikusstraße als Sackgasse mit einem Platz zum Czernyring und die Maria-Mitchell-Straße. Der polnische Astronom Nikolaus Kopernikus (1473-1543) gilt als Begründer jenes Weltbilds, wonach sich die Erde ebenso wie alle anderen Planeten um die Sonne bewegt - und nicht umgekehrt.
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