Gewalt

Heidelberger Schüler setzen Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Mit einer Kunstaktion haben Schüler der Internationalen Gesamtschule Heidelberg Zeichen gegen Gewalt gesetzt. Die Schule erarbeitet gerade ein Schutzkonzept

Von 
Michaela Roßner
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Aktion des Kunst-LK im Treppenhaus der Internationalen Gesamtschule Heidelberg: Zeichen gesetzt gegen Gewalt an Frauen. © Philipp Rothe

Heidelberg. 139 Frauen sind im vergangenen Jahr an den Folgen von häuslicher Gewalt gestorben, weltweit wird jede dritte Frau Opfer einer Gewalttat. Unter dem Motto „Orange the world“ haben der Zonta Club Heidelberg und Schulen in der Stadt am Freitag Zeichen und ein „Nein“ gesetzt gegen Gewalt. Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.

Um 10.10 Uhr geht alles blitzschnell: 19 Schülerinnen und Schüler der Internationalen Gesamtschule Heidelberg (IGH) laufen aus den Klassenräumen und strömen zum Treppenhaus. Auf den Stufen erstarren sie zu Posen der Gewalt, legen die Hände an den Hals eines anderen oder zerren an einem Arm. Die Jugendlichen haben weiße Maleroveralls an, auf denen in Orange Handabdrücke zu sehen sind. Sie tragen weiße Masken. Auf den Treppenstufen haben sie Appelle geschrieben. „Sei nicht still“ steht am einer orange angemalten Betonsäule – in vier Sprachen.

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„Das ist ein sehr wichtiges Thema“, betont Zwölftklässlerin Farin, die zwar einen weißen Vliesanzug trägt, aber keine Maske. Sie teilt Infobroschüren und selbst gebastelte, orangefarbene Symbole zum Anstecken an die Pausengänger aus. „Vielleicht können wir anderen Mut machen, sich zu melden, wenn ihnen so etwas passiert“, geht die Schülerin auf den Sinn der Aktion ein. Klassenkameradin Amelie ergänzt, dass häusliche Gewalt noch immer mit einem Tabu besetzt ist. „Das ist nicht okay“, sagt sie.

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„Wir freuen uns, dass in diesem Jahr gleich drei Heidelberger Schulen unserem Aufruf gefolgt sind und zum Thema ,Zonta says NO - Nein zu Gewalt gegen Frauen’ mit ihren Schülerinnen und Schülern Aktionen rund um den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November planen“, sagt Petra Köllner-Kleinemeier, Präsidentin des Zonta Clubs Heidelberg. Am Englischen Institut (E.I.) und am Kurfürst-Friedrich-Gymnasium gab es wie an der IGH eine Aktionswoche mit Stellwänden und Gesprächsangeboten.

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Gwendolin Wolf hat sich mit ihrem Kunst-LK und der Präventionsbeauftragten Christine Brantzen an der IGH vier Wochen lang intensiv auf die Kunstaktion vorbereitet. An der Gesamtschule wird gerade ein Schutzkonzept gegen Gewalt erarbeitet, erklärt Schulleiter Roland Maier auch Sozial- und Familienbürgermeisterin Stefanie Janssen, die die Aktion am Freitag in der Schule verfolgt. Und was halten jüngere Schüler von der Blitz-Aktion im Treppenhaus? „Mega cool“, findet Neunklässlerin Lena vor allem die weißen Masken. „Das zeigt, dass es jeden treffen kann“, fügt sie hinzu.

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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