Kreativwirtschaft

Heidelberg öffnet im Frühjahr neue Adresse für kreative Gründer

An Unternehmen der Kreativwirtschaftsbranche, die bereits die erste Gründungsphase erfolgreich absolviert haben, richtet sich ein neues Angebot der Stadt Heidelberg: Für wen "Marlene 42" interessant ist

Von 
Michaela Roßner
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Stellen das Konzept von „Marlene 42“ vor (v.l.): Shiva Hamid, Philipp Eisele, Eckart Würzner, Martina Pfister, Nadine Hülden und Katharina Pelka. © Philipp Rothe

Heidelberg. Es liegt am Marlene-Dietrich-Platz und hat die Hausnummern 4 und 2: Das neue Kreativwirtschaftszentrum der Stadt bekommt den Namen „Marlene 42“. Im Frühjahr 2025 sollen die ersten Mieter einziehen können, schon jetzt können sich Unternehmen der Start-up-Szene um Räume bewerben. Das Zentrum liegt in unmittelbarer Nähe des neuen Karlstorbahnhofs in der Heidelberger Südstadt auf dem Gelände der ehemaligen Campbell Barracks. Das Konzept: Die grundsanierten Räume werden zu günstigen Konditionen an „Unternehmen der Phase zwei“ vermietet. Das sind Existenzgründungen, die erfolgreich gestartet sind und nun mehr Platz zum Wachsen brauchen.

Oberbürgermeister Eckart Würzner und Kulturbürgermeisterin Martina Pfister stellten das Konzept und den Projektstand jetzt bei einem Pressetermin vor. Auf insgesamt 3000 Quadratmetern stehen Räume zwischen 20 und 180 Quadratmetern zur Verfügung.

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Erst kürzlich wurde Heidelberg vom Land Baden-Württemberg zum vierten Mal in Folge als „gründungsfreundliche Kommune“ ausgezeichnet. „Heidelberg ist ein starker Gründungsstandort. Hier treffen eine gute Infrastruktur, exzellente Hochschulen und unser Unterstützungsnetzwerk erfolgreich aufeinander“, so Würzner. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen und finanziellen Lage sei es „umso wichtiger, dass wir kreativen und innovativen Unternehmerinnen und Unternehmern eine Perspektive bieten“. Auch der Standort in den ehemaligen Stallungen sei perfekt: „In der dynamisch wachsenden Südstadt sind wir damit genau richtig.“

Wo früher die Pferde der Wehrmacht in der ehemaligen Großdeutschen Kaserne standen, sollen also bald Unternehmen der Kreativwirtschaft einziehen. „Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist für Heidelberg ein wichtiger und stetig wachsender Wirtschaftsfaktor, der in seiner bunten und innovativen Vielfalt wunderbar den Geist unserer Stadt widerspiegelt“, sagt Martina Pfister, Dezernentin für Kultur, Bürgerdienste und Kreativwirtschaft..

Heidelberger Dienste leiten das neue Zentrum

Durch die Kooperation mit den Heidelberger Diensten schaffe das Heidelberger Kreativwirtschaftskonzept zudem „beispielhafte Synergien zwischen Kultur und Sozialem“. Neben der Beratung und Wirtschaftsförderung für Kreativunternehmen biete das von den Heidelberger Diensten sanierte und verwaltete Gebäude gleichzeitig neue Arbeitsplätze für Menschen, die den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt suchen: „Ein kluges Konzept, das Schule machen sollte“, so Pfister. „Mit der Anmietung von Marlene 42 haben wir nun einen weiteren Arbeitsplatz, an dem wir die Betroffenen mit Hausmeisterarbeiten, Reinigungstätigkeiten und vielem mehr auf dem Weg zurück in den Arbeitsmarkt begleiten können“, betont Nadine Hülden, Geschäftsführerin der Heidelberger Dienste. „Gleichzeitig können sie mit ihrer Arbeit einen wertvollen Beitrag für Heidelberg und die Kultur- und Kreativwirtschaft leisten. Wir freuen uns auf den neuen Standort!“

Gestartet wird mit dem Angebot im Südflügel des Gebäudes, wo Platz für Werkstätten, Ateliers, Büros, Teeküchen, Seminar-, Besprechungs- und Lagerräume ist. Proberäume für Musikerinnen und Musiker folgen im nächsten Schritt, in dem auch der Nordflügel ausgebaut wird. Der Baubeginn ist für 2025 geplant.

Maximal fünf Jahre dürfen die künftigen Mieter in der Marlene 42“ bleiben, dann soll sich ihr Betrieb so stabilisiert haben, dass sie auf dem freien Immobilienmarkt neue Räume finden können.

Die Stadt setzt große Hoffnungen in die Branche

Mehr als 4000 Menschen arbeiten (Stand 2022) in Heidelberg in der Kultur- und Kreativwirtschaft. Zwölf Prozent aller Unternehmen – insgesamt über 850 – sind dieser Branche zuzuordnen. Sie erwirtschaften einen Jahresumsatz von über 650 Millionen Euro.

Das städtische Förderprogramm Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) stellt jährlich 65 000 Euro zur Verfügung. Seit 2012 ist das Dezernat 16 – die alte Feuerwache am Czernyring – der Ort für die Entwicklung von über 300 Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft. Hier werden Unternehmerinnen und Unternehmer unterstützt, die sich in der Anfangsphase ihrer Gründung befinden – zumindest bis Ende 2025, wie 2021 beschlossen wurde.

Die Förderung der Kreativwirtschaft in Heidelberg bildet sich auch organisatorisch im Rathaus ab: In der Stadtverwaltung ist eine Stabsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft eingerichtet (Katharina Pelka, Mail: kreativwirtschaft@heidelberg.de).

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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