Mannheim. Das Mannheimer E-Commerce-Unternehmen Snocks erweitert sein Portfolio mit einer Übernahme: Wie Snocks am Freitag mitteilte, hat es die insolvente Rise Up Fashion GmbH übernommen.
Das Berliner Unternehmen steht hinter der Marke Oceansapart, die Activewear für Frauen anbietet, also Sport- und Yogabekleidung. Im letzten Geschäftsjahr habe das insolvente Unternehmen noch knapp 65 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet, 2024 wird mit einem Umsatz von rund 30 Millionen gerechnet. Nächstes Jahr wolle man Oceansapart wieder in die Gewinnzone führen, sagte Snocks-Gründer und -CEO Johannes Kliesch dieser Redaktion.
Snocks: Oceansapart soll Brand für Yoga werden
Snocks will Oceansapart nach eigenen Angaben als eigenständige Marke fortführen und „zu einer echten Lovebrand für Frauen im Bereich Yoga“ ausbauen. Dabei werde man das Portfolio überprüfen und gegebenenfalls anpassen. 24 verbleibende Mitarbeitende von Rise Up Fashion würden übernommen.
Das Berliner Unternehmen hatte im Juli dieses Jahres einen Insolvenzantrag gestellt. In der Vergangenheit waren dort knapp 130 Menschen beschäftigt. Vor der Übernahme durch Snocks – das Mannheimer Unternehmen war relativ spät in das Verfahren eingestiegen – seien aber bereits viele davon entlassen worden, erklärte Rehan Choudhry, seit Anfang 2024 neben Kliesch Co-CEO von Snocks.
Marke Oceansapart wird künftig von Mannheim aus geführt
Choudhry wird auch Geschäftsführer der neu gegründeten Firma sein, die die Marke Oceansapart weiterführt. Das Geschäft wird künftig von Mannheim aus gesteuert, in Berlin soll aber eine neue Niederlassung aufgebaut werden, in der Mitarbeitende von Snocks und Oceansapart arbeiten. Insgesamt beschäftigt Snocks nach der Übernahme rund 140 Menschen, davon etwa 40 Vollzeitkräfte in Mannheim. Ein weiteres Office gibt es in Hamburg.
Snocks, das 2016 mit dem Verkauf von Sneaker-Socken über Amazon gestartet war, erschließt mit der Übernahme neue Geschäftsfelder. Oceansapart sei beispielsweise in der Kategorie Sportbekleidung für Damen fast zehn Mal so groß wie Snocks, so Choudhry. Trotz einiger Überschneidungen im Sortiment sprächen beide Marken weitestgehend unterschiedliche Zielgruppen an.
Snocks strebt dieses Jahr mehr als 80 Millionen Euro Umsatz an
Der Kaufpreis für Oceansapart habe im einstelligen Millionenbereich gelegen, so Kliesch. Darüber hinaus habe man für knapp zehn Millionen Euro Lagerbestände von dem insolventen Unternehmen übernommen, die nun schrittweise abgebaut werden sollen.
Snocks hatte sein Sortiment in der Vergangenheit selbst nach und nach erweitert: Neben Socken gibt es dort inzwischen auch Unterwäsche und Sportbekleidung zu kaufen. Auch im stationären Handel ist die Marke präsent. Für das laufende Jahr strebt das Mannheimer Unternehmen einen Nettoumsatz von 83 Millionen Euro an.
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