Heidelberg. Hakim Mossa hat beschwerliche Wochen und Monate hinter sich. Eine Auseinandersetzung mit der Stadt Heidelberg zwang den Gastronomen, seinen kultigen Imbiss im Stadtteil Rohrbach zu schließen. Sechs Monate lang blieb der Grill letztlich aus, und die Einnahmen fehlten. Seit dieser Woche hat „Hakim’s Imbiss- und Steakhaus“ nun aber wieder geöffnet. So richtig los ging es am Dienstag, wie der Betreiber im Telefongespräch mit dieser Redaktion berichtet. Bereits in den Tagen zuvor habe er seinen Grill ohne feste Öffnungszeiten immer mal wieder angeschmissen.
Das Erlebnis für die Besucherinnen und Besucher hat sich deutlich verändert. Denn auf die Forderung der Stadtverwaltung musste Mossa seinen Pavillon zurückbauen, der ihm jahrelang als Gastraum gedient hatte - mit Sofas, Tischen, Regalen, Teppichen und allerlei Krimskrams ausgestattet.
Bereits im Jahr 2021 endete ein Rechtsstreit zwischen Stadt und Hakim mit einem Vergleich
Ein solcher Anbau war laut Stadt nie genehmigt und wurde über Jahre lediglich geduldet. Bereits im August 2021 endete ein Gerichtsverfahren zwischen der Stadt und dem Betreiber jedoch mit einem Vergleich, der den Rückbau auf das genehmigte Maß bis September 2022 vorsah. Genehmigt wurden an dieser Stelle in der Sickingenstraße einst ein Imbisswagen mit Lagercontainer.
„Alles, was von der Stadt verlangt wurde, habe ich versucht zu erfüllen“, sagt Mossa jetzt im Gespräch mit dieser Redaktion. Auf Anfrage bestätigt ein Sprecher der Verwaltung, dass die Wiedereröffnung mit dem Baurechtsamt der Stadt abgestimmt und somit durch den Betreiber alle Anforderungen für einen Weiterbetrieb erfüllt seien. Zwischenzeitlich hatte die Stadt dem Betreiber zwei saftige Zwangsgelder in Höhe von 5000 Euro und 10 000 Euro aufgebrummt und mit der Zwangsräumung des Imbisses gedroht.
"Hakim's" monatelang geschlossen: An Hakim Mossa hat die Auseinandersetzung genagt
Hakim Mossa ist zwar erleichtert, dass er endlich wieder seiner Arbeit nachgehen kann. Wirklich euphorisch klingt er jedoch nicht. Zu sehr hat die ganze Geschichte an dem Mann genagt, der auf die 70 zugeht. „Ich bin nicht mehr der Jüngste. Ich mache nur noch, was ich leisten kann“, sagt er. Gegen 11 Uhr werde er seinen Imbiss fortan öffnen und seine legendären Spareribs grillen, die sogar weit über die Region hinaus beliebt sind. Wann er abends schließe, werde er immer von der Tagesform abhängig machen.
Dass er mit seinem Angebot zurück ist, freut den Mann, der vor Jahren aus Afghanistan nach Deutschland gekommen war, insbesondere für seine Kunden. „Ich wurde ständig gefragt, wann ich endlich wieder aufmache. Jetzt das Strahlen in den Augen der Menschen zu sehen, tut schon gut“, sagt er. Es sei ein Stück Lebensqualität, das ihnen wiedergegeben werde. „Sie sind froh, dass das Licht hier wieder angeht“, sagt Mossa, der das Schnellrestaurant seit mehr als 20 Jahren in Heidelberg betreibt.
Ihre Spareribs müssen die Kunden nun aber erstmal im Stehen essen, Sitzplätze gibt es bei „Hakim’s“ nur noch wenige. Nach all den Wochen und Monaten des Verzichts dürfte das den meisten aber egal sein.
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