Klimaschutz

Fridays for Future Heidelberg fordert mehr Solaranlagen auf Uni-Gebäuden

Fridays for Future Heidelberg will mehr Photovoltaikanlagen auf dem Campus im Neuenheimer Feld. Was die Universität Heidelberg und das zuständige Amt in Mannheim dazu sagen

Von 
Rahel Adel
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Bis 2025 soll es 15 Solaranlagen auf den Universitätsgebäuden geben. Das ist Fridays for Future Heidelberg nicht genug. © Rahel Adel

Heidelberg. „Don‘t you know/ They‘re talking about a revolution?“, ertönt Tracy Chapman aus den Lautsprechern am Neuenheimer Feld. Die Gruppe Fridays for Future Heidelberg (FFF) hat hier am Mittwochmittag ihren Stand vor der Zentralmensa aufgestellt. Sie will aufmerksam machen – wieder aufmerksam auf sich. Fünf Jahre sei es mittlerweile her, dass für Fridays for Future viele Leute auf die Straßen gegangen seien, sagt Felix Oberhuber ins Mikrofon. Jetzt sei es wieder an der Zeit, die Naturwissenschaftler seien am Zug.

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Denn FFF fordert: Mehr Solaranlagen auf den Gebäuden im Neuenheimer Feld. Das Solarpotenzial auf den Dächern des Campus sei unausgeschöpft, bemängelt FFF. „Auf den Gebäuden um uns herum könnten jetzt schon Solaranlagen sein“, sagt Oberhuber. Nach Angaben des für die Gebäude zuständigen Amts für Vermögen und Bau Baden-Württemberg soll es bis Ende 2025 25 Solaranlagen geben – im Moment sind laut FFF nur zwei Anlagen angeschaltet und liefern Strom.

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Die geplanten Anlagen decken jedoch nur zirka zwei Prozent des Stromverbrauchs der Universität – für die Aktivisten eine zu schleppende Umsetzung der Klimapläne. Das zuständige Amt in Mannheim bezeichnet es als „aufwendig und schwierig“, die Gebäude auf dem Campus im Neuenheimer Feld mit Photovoltaikanlagen auszustatten. Statische Untersuchungen hätten gezeigt, dass „viele Dachflächen auf dem Campus nicht die geforderten Lastreserven nachweisen können“.

Statik der Gebäude der Uni Heidelberg ein Problem für Last der PV-Anlagen

Dabei gehe es nicht nur um das Eigengewicht der Photovoltaikmodule, sondern auch um etwaige Wind- und Schneelasten. Die Dächer müssten statisch nachgebessert werden, bevor die Module installiert werden könnten. Das Amt will in Zukunft vermehrt auf PV-Leichtmodule setzen, um auch Dächer mit geringer Lastreserve mit Solaranlagen ausstatten zu können. Jedoch erschweren marode Dächer aus den 1970er Jahren und aufwendige Dachsanierungen die schnelle Umsetzung – nach Angaben des Amts benötige außerdem die Planung einer PV-Anlage aufgrund des komplizierten öffentlichen Vergaberechts etwa vier bis sechs Monate. Das Amt plane für das kommende Jahr, einige Gebäude der Chemischen Institute mit den Leichtmodulen auszustatten. Auch Neubauten und Sanierungsmaßnahmen werden standardmäßig mit PV-Anlagen ausgestattet. Das Rektorat der Universität Heidelberg derweil hat Verständnis für die Forderungen von Fridays for Future. Eigentümer der Gebäude sei jedoch das Vermögens- und Bauamt. Die Uni setzt deswegen nach eigenen Angaben auf eine Kombination von Maßnahmen – vor allem die der Energieeinsparung. Energieeffizientere Forschungsgeräte und die Stilllegung von Altgeräten mit einer Art „Abwrackprämie“ unterstütze das Rektorat künftig mit Mitteln. Die dadurch eingesparten Stromkosten will die Universität reinvestieren.

FFF ist das zu wenig. Sie möchten mit ihrer Aktion mehr Bewusstsein für das Thema schaffen – bei der Universität und bei den Studierenden. Sie sollen sich nach Vorstellungen von FFF mehr einbringen. Das gilt auch für die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Uni. Die Aktivisten fordern sie dazu auf, sich öfter zum Klimawandel zu äußern und ihre gesellschaftliche Rolle zu erkennen. Ganz im Sinne von Tracy Chapman.

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