Justiz - Prozess vor Landgericht beendet

Freispruch nach Messerattacke vor Heidelberger Diskothek "Nachtschicht"

Von 
Michaela Roßner
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Bei einer Auseinandersetzung in dem Musikclub im Stadtteil Bergheim wurden am Freitagmorgen, den 16. Dezember 2016, vier Personen schwer verletzt. © René Priebe

Heidelberg. Gut fünf Jahre nach einer Messerattacke im Außenbereich der seit längerem geschlossenen Heidelberger Diskothek "Nachtschicht" ist ein 30-Jähriger am Montag vom Heidelberger Landgericht freigesprochen worden. Er soll aus Notwehr gehandelt haben, urteilten die Richter.

Seit 25. November musste sich der 30-Jährige verantworten, der zwei Brüder mit einem Teppichmesser schwer verletzt haben soll. Er war nach der Tat abgetaucht und hat sich im Januar 2021 den Behörden gestellt. Mit der etwa acht Zentimeter langen Klinge soll er einem heute 30-Jährigen unvermittelt von hinten in den linken Oberkörper gestochen haben. Eine Rippe wurde gebrochen, Brustkorb und Lunge verletzt. Zwei Wochen lang wurde der damals 24-Jährige im Krankenhaus behandelt, die ersten Tage intensiv.

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Nach dieser Attacke soll der Angeklagte das Messer dem zweiten Geschädigten in den Unterbauch gestoßen haben. Dabei wurde der Dünndarm des jungen Mannes verletzt. Laut Erstem Staatsanwalt Martin Grimm sei es nur glücklichen Umständen zu verdanken, dass die beiden Verletzten überlebten. Den Messerstichen vorangegangen sein sollen Angriffe von Mitgliedern beider Gruppen – unter anderem mit an Kopf und Hals zerschmetterten Whiskygläsern. Einer der beiden Nebenkläger stand in diesem Zusammenhang bereits selbst vor Gericht und wurde wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt.

Der Freispruch nun bedeutet aber nicht, dass der Angeklagte als freier Mann den Saal verlässt. Wegen anderer Vorwürfe bleibt er vorerst in Haft. Beim nun zu Ende gegangenen Prozess wurde indes nicht nur der Angeklagte, sondern auch eines seiner beiden Opfer für die Verhandlung aus der Untersuchungshaft vorgeführt. 

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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