Heidelberg. Wer die erfolgreiche Entwicklung des Rhein-Neckar-Kreises in den 50 Jahren seines Bestehens erkunden will, der kommt an einem Umstand nicht vorbei: der personellen Kontinuität an seiner Spitze. Geprägt wird das uneinheitliche Gebilde von nur drei Landräten: Albert Neckenauer, Jürgen Schütz und Stefan Dallinger. Es gibt zwar einen vierten, Georg Steinbrenner, doch dieser amtiert nur kurz – ein halbes Jahr, als Amtsverweser unmittelbar nach der Gründung, bis ein neuer Landrat regulär gewählt werden soll.
19 Jahre führt Steinbrenner zuvor den Landkreis Heidelberg, will auch im neuen Gebilde weitermachen. Doch bei der Neuwahl am 13. Juli 1973 unterliegt der fast 62-Jährige mit 56 zu 63 Stimmen dem früheren Landrat des untergegangenen Landkreises Mannheim, dem zehn Jahre jüngeren Albert Neckenauer.
Von Neckenauer zu Schütz
1986 geht Neckenauer regulär in den Ruhestand, sein Nachfolger wird der 41-Jährige Jürgen Schütz. In Weinheim aufgewachsen, studiert er in Heidelberg Jura und promoviert zum Dr. phil. In den 1970er Jahren ist der CDU-Mann in der Landtagsfraktion, im Staatsministerium und im Innenministerium tätig, wird schließlich Vizepräsident des Regierungspräsidiums Karlsruhe.
Die Amtszeit von Schütz als Landrat fängt 1986 turbulent an: Der erste Arbeitstag ist der, an dem die Atom-Wolke aus Tschernobyl hier messbar wird. 1988 folgen die Auseinandersetzungen über die Müllverbrennungsanlage in Ladenburg. Einen eigenen Akzent setzt Schütz in der Kulturförderung: mit den Kulturzentren Kommandantenhaus Dilsberg und Stiftskirche Sinsheim.
Sein Nachfolger wird der Hirschberger Stefan Dallinger, früher Erster Bürgermeister von Schwetzingen und zuletzt Verbandsdirektor der Region Rhein-Neckar. Am 9. Februar 2010 kann sich der CDU-Politiker gegen den Sinsheimer OB Rolf Geinert und den Bürgermeister von St.Leon-Rot, Alexander Eger, durchsetzen. Geprägt ist seine erste Amtsperiode von der Flüchtlingskrise 2015 und der damit verbundenen Unterbringungsproblematik. Im März 2018 wird Dallinger gegen einen Kandidaten der Grünen für eine weitere Amtszeit bestätigt. Diese läuft bis zum Frühjahr 2026.
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