Heidelberg. Schüler und Familien mit kleinerem Geldbeutel bekommen ab Herbst in Heidelberg ein „Drei-Euro-Ticket“. Menschen ab 60 Jahren fahren ebenfalls künftig günstiger mit: 200 Euro legt die Stadt drauf (365 statt 565 Euro für das Jahresticket). Das hat der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause mit großer Mehrheit beschlossen. Nur neun der 48 Parteienvertreter stimmten dagegen, einer enthielt sich.
Das „Fast-Gratis-Ticket“ soll ein Jahr lang in einem Pilotversuch getestet und wissenschaftlich begleitet werden, bevor die Maßnahme ein weiteres Jahr verlängert wird. Begründet wurde die Zustimmung vor allem mit dem sozialen Aspekt und dem bevorstehenden Winter, der Haushalte mit kleinem Einkommen wegen der ansteigenden Energie- und Lebensmittelpreise belasten wird. Schätzungen gehen davon aus, dass die Stadt für die stark bezuschussten Tickets zwischen zehn und 15 Millionen Euro an den Verkehrsverbund zahlen muss.
Neben Schülern bekommen nun auch Besitzer des „Heidelberg-Passes (auch in der Plus-Version)“ die Möglichkeit, für drei Euro im Monat so oft mit Bus und Bahn zu fahren, wie sie möchten.
Haushalte mit kleinem Einkommen
Einen „Heidelberg-Pass“ erhalten Bezieher von Arbeitslosengeld II, Sozialgeld, Asylbewerberleistungen, Grundsicherung, Hilfe zu Lebensunterhalt, Wohngeld oder Kindergeldzuschlag. Den „Heidelberg-Pass Plus“ erhalten unter anderem Familien, die ein bestimmtes Einkommen nicht überschreiten, aber auch nicht Anspruch auf einen „Heidelberg-Pass“ haben – es betrifft vor allem Familien mit Kindern unter 21 Jahren“.
Der Heidelberger Gemeinderat hatte im Februar 2022 für einen kostenlosen ÖPNV an vier Test-Samstagen im Frühjahr gestimmt. Stadt und Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) zogen danach eine positive Bilanz: Durchschnittlich 15 Prozent mehr Fahrgäste waren in Bus und Bahn eingestiegen.
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