Heidelberg. Von Poesie bis Roman, von Lesung bis Stadtrundgang, von Diskussion bis Miniatur-Malkurs: Nach dem Abschluss der 28. Heidelberger Literaturtage ziehen die Verantwortlichen eine positive Bilanz. 4200 Besucher kamen ins Spiegelzelt auf dem Universitätsplatz in der Heidelberger Altstadt.
Die Literaturtage haben neben den Präsenzveranstaltungen ihr digitales Angebot weiter ausgebaut. Ermöglicht habe dies das „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, das durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm „Neustart Kultur“ gefördert wird, teilte eine Sprecherin der Stadt mit.
Mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren der Unesco-Literaturstadt hatte das Kulturamt zahlreiche interaktive Projekte für die digitale Vermittlung von Literatur für Kinder und Jugendliche entwickelt. Autor und Illustrator Patrick Wirbeleit ließ auf Instagram seine Comic-Figuren lebendig werden, die dort mit den Nutzerinnen und Nutzern interagierten. Die Kinder-App „Heimsafari“ von Johannes Wöhler schickte Eltern und ihren Nachwuchs auf literarische Entdeckungsreise durch die Altstadt. Nach einem ähnlichen Konzept konnten Familien mit dem Messenger-Spiel zur literarischen Vorlage „Das Buch von allen Dingen“ von Guus Kuijer ihre Nachbarschaft mit neuen Augen entdecken. Digitale Workshops auf der Plattform „Padlet“ bieten im Austausch mit den Autoren neue Zugänge zur Literatur und stehen interessierten Klassen bis Ende 2022 kostenfrei zur Verfügung. Einen spannenden Blick auf die Zukunft des alten Mediums Buch warfen am letzten Veranstaltungstag Henning Schönenberger und seine Gäste, alle Expertinnen für virtuelle oder angereicherte Realitäten. So berichtete Denise Roth, Leiterin des Faustmuseums in Knittlingen, dass ihre Besucher bald in die Rolle des Faust schlüpfen.
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