Festival - Heidelberger Literaturtage kehren vom 1. bis 5. Juni ins Spiegelzelt auf dem Heidelberger Universitätsplatz zurück

Auftakt mit der First Lady Islands

Von 
Miro
Lesedauer: 
Eliza Reid (2.v.l.) mit Gudni Thorlacius Jöhannesson (l.) beim Besuch von Frank-Walter Steinmeier (r.) und Elke Büdenbender (2.v.r.). © Bernd von Jutrczenka/dpa

Heidelberg. Sie ist Journalistin und Autorin, macht sich für Frauenrechte und Geschlechter-Gleichberechtigung stark. Und Eliza Reid ist die First Lady Islands. Am Mittwoch, 1. Juni (19 bis 20.30 Uhr), eröffnet die 46-Jährige mit einer Lesung aus ihrem Buch „Secrets of the Sprakkar (Geheimnisse der Sprakkar)“ die 28. Heidelberger Literaturtage. Davor, um 18 Uhr, begrüßt sie mit Oberbürgermeister Eckart Würzner die Gäste. Bis 5. Juni gibt es Lesungen, Gespräche, literarische Stadtführungen und vieles mehr. Nach zwei Jahren kehrt das Festival nun wieder in das urige Spiegelzelt auf dem Heidelberger Universitätsplatz zurück. Die Programmpunkte können aber auch im Public Viewing auf einer Leinwand auf dem Uniplatz verfolgt werden.

Reid ist in Ontario/Kanada geboren und aufgewachsen. Seit 1. August 2016 ist sie die First Lady ihrer Wahlheimat Island: An diesem Tag trat ihr Ehemann, der Historiker Guni Th. Jöhannesson, sein Amt als Staatspräsident an. Das Paar, das vier Kinder hat, ist seit 2004 verheiratet. Mit ihrem vielfältigen Engagement ist Reid eine „Sprakkar“ – so nennt man erfolgreiche Frauen in Island. Als First Lady setzt Reid sich unter anderem für nachhaltigen Tourismus, für Islands Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie für die Gleichstellung der Geschlechter ein. Diesem Thema widmet Reid ihr Buch, das sie in Heidelberg vorstellen wird. Es beschreibt den großen Erfolg, den Islands Frauen haben und „wie sie die Welt ändern“. Damit gehört sie sicher auch in den Kreis der „Sheroes“, die Jagoda Marinic, designierte künftige Festivalleiterin, in ihrem 2019 erschienenen Buch beschreibt. Marinic moderiert die Lesung mit Reid zum Auftakt der Heidelberger Literaturtage.

Um 21 Uhr stellt an diesem ersten Festivaltag die gebürtige Heidelbergerin Julia von Lucadou ihren Gegenwartsroman „Tick Tack“ vor. Nach dem Debüt „Die Hochhausspringerin“ – er wurde mit dem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet – widmet sich die promovierte Filmwissenschaftlerin der Geschichte einer jungen Frau, die ihren Selbstmord in sozialen Netzwerken ankündigt.

Mehr zum Thema

Lesung

Literaturtage: Autorin Susanne Abel am Freitag zu Gast in Ilvesheim

Veröffentlicht
Von
sane
Mehr erfahren
Kultur

Literaturtage in Ladenburg und Ilvesheim begeistern mit Bestseller-Autorin

Veröffentlicht
Von
Peter Jaschke
Mehr erfahren
Lesung

Literaturpreis für Dennis Mizioch

Veröffentlicht
Von
red
Mehr erfahren

Neben einem breiten Programm für Kinder und Jugendliche gibt es bei den 28. Heidelberger Literaturtagen unter anderem einen Maghrebtag. Am Donnerstag, 2. Juni, um 17 Uhr, widmen sich der Lyriker und Herausgeber Amin Khan, der Algerier Mohamed Khoudir und der Politologe Claus Leggewie in Lesung und Gespräch dem Jahrestag „60 Jahre algerische Unabhängigkeit von Frankreich“. Khan und Leggewie stellen zudem ihre Neuerscheinungen vor: „Reparaturen. Im Dreieck Algerien, Deutschland, Frankreich“ (2022) und „Im Aufbruch. Beiträge zu den Demonstrationen in Algerien“ (2019).

Asmaa al-Atawna und Sabah Outasse schließen ihre Lesung um 19 Uhr an: „eine Beduinin aus Gaza, eine Berberin aus Marokkos Mittlerem Atlas im Gespräch über ihren je persönlichen „Weg in die Freiheit“ und ihr Engagement für feminines Empowerment – beidseits des Mittelmeers“ kündigen die Veranstalter das Podiumsgespräch an.

Am dritten Tag bitte unter anderem die Heidelberger Schriftstellerin Claudia Schmid zu einem literarischen Spaziergang durch die Unesco-Literaturstadt. Mit dem Berliner Senthuran Varatharajah und seinem Roman „Rot (Hunger)“ klingt das Festival am Sonntag, 5. Juni, ab 19 Uhr aus. Er gibt zudem einen Workshop für Heidelberger Künstlerinnen und Künstler.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen