Interview

Radverkehr birgt in Heddesheim das größte Potenzial

Wenn es um die Mobilität der Zukunft geht, sieht Stefan Wammetsberger vom Büro Koehler und Leutwein für Heddesheim das größte Potenzial im Radverkehr. Auf Nachfrage äußert er sich auch zu den Chancen der Ringstraße

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Im Ausbau des Radverkehrs steckt großes Potenzial. © Dieter Kolb

Heddesheim. Herr Wammetsberger, in welchen Maßnahmen liegt aus Ihrer Sicht als Verkehrsplaner das größte Potenzial für die Mobilitätsentwicklung in Heddesheim?

Stefan Wammetsberger: Das größte Potenzial sehe ich beim Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur. Hierüber kann der Modal Split (Aufteilung der Personen auf die verschiedenen Verkehrsmittel, Anm. d. Red.) in Heddesheim beeinflusst werden. Zudem ist die Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h elementar. Durch eine Erhöhung der Reisezeit im Ortskern kann eine Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs auf die Ringstraße oder ganz weg aus Heddesheim forciert werden. Dazu müssen aber unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden. Zudem ist die Umsetzung der Barrierefreiheit auf den Fußwegen und den Routen extrem wichtig.

Wie stehen die Chancen für einen Lückenschluss der Ringstraße zwischen Großsachsener und Leutershausener Straße?

Wammetsberger: Der Lückenschluss der Ringstraße steht zwar noch in den Sternen, muss aber aufgrund der besonderen Situation von Heddesheim aus meiner Sicht zumindest im Konzept verankert werden. Durch die Fertigstellung der Neckarbrücke Ladenburg und dadurch optimierter Nord-Süd-Verbindung nach Viernheim kann nicht ausgeschlossen werden, dass Heddesheim der Leidtragende ist und mehr motorisierten Durchgangsverkehr im Ortskern haben wird. Daher ist die Verlängerung der Ringstraße auch thematisiert worden.

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Wo sehen Sie bei der Umsetzung die größten Schwierigkeiten?

Wammetsberger: Ein Großteil der vorgeschlagenen Maßnahmen muss mit dem Landratsamt und der Polizei abgestimmt werden, da auch Landes- und Kreisstraßen betroffen sind. Zudem muss natürlich auch die Finanzierung sichergestellt sein. Grundsätzlich ist aber keine der vorgeschlagenen Maßnahmen aus jetziger Sicht nicht generell realisierbar. Somit sind alle StVO-konform. Natürlich müssen noch weitere Planungen und Abstimmungen erfolgen. Die größten Schwierigkeiten sehe ich in der Verlängerung der Ringstraße. hje (Bild: red)

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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