Freizeit

Pumptrack für Heddesheim kommt ins Rollen

Ein Jahr nach der ersten Präsentation des Projektes durch Jugendliche hat der Gemeinderat Heddesheim grünes Licht gegeben: Kann die neue Pumptrack-Anlage also schon bald gebaut werden?

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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So sieht ein Pumptrack aus: Die Anlagen stehen derzeit bei Jugendlichen hoch im Kurs, auch in Heddesheim kommt jetzt eine. © Marijan Murat/dpa

Heddesheim. Fast genau ein Jahr nach ihrer ersten Präsentation im Gemeinderat sind die Heddesheimer Jugendlichen ihrer gewünschten Pumptrack-Anlage ein gutes Stück näher gekommen, der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Donnerstag einstimmig grünes Licht für das Projekt gegeben. Die Berg-und-Tal-Bahn für Fahrräder soll zwischen Jugendhaus und Badesee-Kiosk entstehen, mitten im Grünen.

Bereits im Oktober hatte sich bei einer Klausurtagung mit Gemeinderat und Jugendvertretern grundsätzlich eine Lösung abgezeichnet. Drei mögliche Standorte im Sportzentrum wurden untersucht. Am geeignetsten ist aus Sicht der zu Rate gezogenen Experten jener, der auch von den Jugendlichen einstimmig favorisiert worden war. Er befindet sich vom Badesee-Parkplatz aus gesehen hinter dem Jugendhaus Just. Die Finanzierung der rund 145 000 Euro teuren Anlage will die Gemeinde sicherstellen, die Jugendlichen haben aber zugesichert, Sponsoren und Spender für das Vorhaben zu gewinnen.

Die neue Attraktion für Jugendliche

Nach dem Grundsatzbeschluss des Gemeinderats kann der Bau der Pumptrack-Anlage voraussichtlich im Jahr 2023 beginnen und auch noch im gleichen Jahr abgeschlossen werden.

Die Anlage wird rund 1500 Quadratmeter groß, die asphaltierten Bahnen machen 500 Quadratmeter aus, also ein Drittel davon.

Für den Bau stellt die Gemeinde Mittel in Höhe von 200 000 Euro zur Verfügung.

Die Anlage selbst kostet rund 145 000 Euro.

Die Jugendlichen wollen Mittel bei Spendern und Sponsoren einwerben. hje

Bei der Ausführung will die Gemeinde nicht kleckern, sondern klotzen. Sie hat sich für die teuerste Variante entschieden. „Je mehr Kurven es gibt, umso attraktiver wird die Anlage“, erläuterte Bürgermeister Achim Weitz. Das ermögliche auch die Nutzung durch Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen Altersgruppen. Die Nähe zum Kleinkinderspielplatz erleichtere die Nutzung durch Familien mit Kindern unterschiedlichen Alters. Die Anlage ist rund 1300 Quadratmeter groß, davon sind rund 500 Quadratmeter asphaltiert. Größere Bäume könnten laut Weitz erhalten und integriert werden, Sträucher und Buschwerk müssen zum Teil abgeholzt werden.

Jugendliche sind begeistert

„Wir sind da ganz bei Ihnen“, stimmte Jugendvertreterin Katharina Engel den Ausführungen des Bürgermeisters dazu. Man habe sich regelmäßig abgestimmt. Je größer das Altersspektrum sei, umso intensiver werde die Anlage genutzt: „Das ist von Anfang an unser Ziel gewesen, möglichst breite Gruppen anzusprechen.“ Aus den Fraktionen gab es durchweg Zustimmung. Rainer Hege (CDU) hätte am liebsten eine solche Anlage selbst ausprobiert, wie er in einer launigen Bemerkung sagte, aber Weitz bremste seine Euphorie ebenso heiter: „Das soll eine Anlage für Jugendliche sein.“

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Aber auch ganz ernsthaft herrschte bei dem Thema gute Laune im Rat. „Ich freue mich riesig, weil wir damit auch das Areal aufwerten“, sagte Andreas Schuster (Grüne). Im Idealfall entstehe hier ein Treffpunkt, der auch von anderen Jugendlichen genutzt werde. Bürgermeister Weitz ergänzte, es werde zwar keine Anlage des Jugendzentrums, aber es ließen sich durchaus Synergien nutzen. Simon Jarke (FDP) dachte da beispielsweise an schnelle Hilfe bei Verletzungen. Die Lage hier sei deutlich besser als in Ladenburg, wo sie weit außerhalb liege, erklärte er. Zugleich nannte er das Projekt „ein wunderbares Beispiel“ dafür, wie man die Jugendvertreter einbeziehen kann. Zwei Jahre von der ersten Idee bis zur Verwirklichung seien „unheimlich schnell“. Das zeige auch die finanzielle Potenz der Gemeinde. „Wir wollen nicht alles abschmettern, was Jugendliche vorschlagen“, ergänzte Rainer Hege (CDU): „Die müssen sich ernstgenommen fühlen.“

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„Wir bauen die nächsten Jahre sicher nicht noch eine“, plädierte auch Günther Heinisch (Grüne) für die große Lösung. Der Vorschlag sei auch im Bürgermeisterwahlkampf an die Kandidaten herangetragen worden, erinnerte Daniel Gerstner (SPD). Die Jugendlichen hätten das gut vorbereitet. Man wolle ihnen Mut zusprechen, sich einzubringen: „Macht bitte weiter so, das braucht der Gemeinderat auch als Input.“

Nach dem einstimmigen Grundsatzbeschluss des Gemeinderats soll das Vorhaben im Jahr 2023 umgesetzt werden. Dafür werden 200 000 Euro im Haushalt eingestellt. Die Jugendlichen könnten jetzt damit beginnen, Geld für das Projekt zu sammeln, gab Weitz ihnen mit auf den Weg. „Da sind wir Ihnen voraus“, konterte Katharina Engel prompt: „Wir haben schon damit begonnen.“

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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