Heddesheim. Die Unterbringung von Geflüchteten wird auch in Heddesheim mehr und mehr zum Problem. „So kann es nicht weitergehen“, formulierte Bürgermeister Achim Weitz vor dem Gemeinderat. Er beklagte die Lage der Kommunen bei der Unterbringung. Teilweise kämen täglich 300 bis 400 Menschen nach Baden-Württemberg. Dabei habe das Land bereits vergangenes Jahr mehr Menschen aufgenommen als 2015 und 2016 zusammen, also zum Höhepunkt der damals als Flüchtlingskrise bezeichneten Zeit. Dies bleibe nicht ohne Folgen für Städte und Gemeinden.
„Ab 1. Januar haben wir 106 Personen, die wir kommunal unterbringen sollen, und ich weiß nicht wie“, sagte Weitz. Dies sei ein „großes Problem, das eine Menge an sozialem Sprengstoff birgt“. Denn auch die Zahl der „sonstigen Obdachlosen“ steige an. Weitz hat nun eigens eine Arbeitsgruppe im Rathaus gebildet. Man müsse schon jetzt Wohnraum verdichten, was vorhandene Spannungen erhöhe. Auch für ehrenamtliche Helfende, die nach wie vor eine „sehr große Hilfe“ seien, steige die Belastung: „Und die Kräfte schwinden langsam.“
Man bemühe sich um personelle Verstärkung und werde ab 1. Januar in der Verwaltung eine Art Kümmerstelle einrichten, doch sei bislang die „Bewerberlage nicht gut“. Zur Unterstützung der Kommunen pocht Weitz auf den Zwölf-Punkte-Plan des Gemeindetags Baden-Württemberg für eine „realitätsbezogene Flüchtlingspolitik“, um auch zukünftig vor Ort eine verantwortliche Aufnahme und Integration sowohl von Ukrainern als auch bei Asylbewerbern leisten zu können.
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