Heddesheim - Kandidat der CDU siegt mit 52,2 Prozent der Stimmen und gut 24 Punkten Abstand vor Daniel Gerstner

„Danke, Danke“: Heddesheims Wahlsieger Achim Weitz jubelt und feiert

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Anja Görlitz
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Daniel Gerstner (SPD) gratuliert dem von der CDU unterstützten Wahlsieger Achim Weitz (r.). © Marcus Schwetasch

Heddesheim. In der zweiten Runde ist die Sache glasklar: Der neue Bürgermeister von Heddesheim heißt Achim Weitz. Der 50-Jährige entschied die Neuwahl am Sonntagabend mit 52,2 Prozent der Stimmen für sich. Das sind nochmals gut zehn Prozentpunkte mehr als im ersten Durchgang der Wahl vor drei Wochen. Am 20. März hatte Weitz, dessen Kandidatur von der CDU unterstützt wurde, 41,8 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen können und schon damit deutlich vor dem Zweitplatzierten, Daniel Gerstner, gelegen. Der 41-jährige SPD-Kandidat hatte am 20. März 26,4 Prozent der Stimmen geholt. Er verbesserte sein Ergebnis in Runde zwei am Sonntagabend leicht auf 28,1 Prozent.

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Als Rainer Hege, Chef des Heddesheimer CDU-Gemeindeverbands, um kurz nach halb sieben einen Strauß Blumen durch das proppenvolle Bürgerhaus trägt, ist schon ziemlich sicher, wer ihn am Ende in der Hand halten wird. 15 von 18 Wahlbezirken sind bereits ausgezählt, der Vorsprung von Weitz ist komfortabel. Doch der Sieger aus dem ersten Wahlgang und seine zahlreichen Anhänger, die mit ihm im Bürgerhaus das Eintreffen der Ergebnisse verfolgen, müssen sich noch etwas gedulden. Dann sind auch die letzten drei Briefwahlbezirke ausgezählt, deren Ergebnis gar nicht mehr einzeln auf der großen Leinwand angezeigt wird. Um 18.53 Uhr greift Noch-Bürgermeister Michael Kessler zum Mikrofon vor der Bühne.

Wahlbeteiligung sinkt

Die Gespräche verstummen, während das Ortsoberhaupt die Landtagsabgeordnete Fadime Tuncer (Grüne) und einige seiner Kollegen aus der Nachbarschaft begrüßt. Dann verkündet er die mit Spannung erwarteten Zahlen. 4832 der 9622 Wahlberechtigten haben ihre Stimme abgegeben, sagt er. Das sind 50,2 Prozent, also nochmals fünf Punkte weniger als drei Wochen zuvor. Sieben Stimmen sind ungültig. In der Reihenfolge des Wahlzettels verkündet Kessler die Ergebnisse. Daniel Gerstner – 1354 Stimmen, 28,06 Prozent. Jens Römer – 538 Stimmen, 11,15 Prozent. Achim Weitz – 2518 Stimmen, 52,19 Prozent. Applaus brandet auf, Weitz’ Unterstützerkreis jubelt. Der Wahlsieger, der recht weit vorn neben der Bühne steht, dreht sich zu den mehr als 200 Besuchern im Saal und reckt die Arme hoch. „Danke, Danke!“, ruft er den Umstehenden zu.

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Kessler verliest die weiteren Ergebnisse: 0,46 Prozent für Peter Seitz (parteilos) und 8,04 Prozent für Martin Kemmet (parteilos), der seinen Hut erst in der zweiten Runde der Wahl in den Ring geworfen hatte. Dann bittet er Weitz unter großem Applaus zu sich, Fotoapparate und Handys blitzen. „Ich wünsche ihm eine glückliche Hand für Heddesheim, viel Gesundheit und dass er Heddesheim weiter voranbringt“, gratuliert der Amtsinhaber seinem designierten Nachfolger. Der gesteht dem Publikum erleichtert, dass es ihm „saugut“ geht. Dass er ein „schweres Erbe“ antrete, sei ihm bewusst: Kessler habe Heddesheim 24 Jahre geprägt und den Ort erfolgreich geführt. „An dieser Stelle sollten wir Danke sagen“, fordert er die Gäste auf, die der Bitte mit großem Applaus nachkommen. „Ich bin froh, dass der Wahlkampf rum ist“, räumt der Wahlsieger ein. Schließlich sei das „hervorragende Ergebnis im ersten Wahlgang“ noch kein Endergebnis gewesen: „Die Unsicherheit geht an die Nerven.“

Die Feuerwehr überreicht ihrem neuen Chef eine Einsatzjacke. © Marcus Schwetasch

Ab dem 1. Juni wolle er „Bürgermeister für alle Heddesheimerinnen und Heddesheimer sein“, verspricht Weitz und ergänzt: „Heute ist der Abend meiner Wählerinnen und Wähler, sie haben mir treu das Vertrauen geschenkt.“ Dafür wolle er „aus der tiefsten Tiefe meines Herzens dankeschön“ sagen. Von dem Ergebnis sei er überwältigt, es mache ihn „sehr emotional, sehr dankbar und auch sehr demütig. Vielen Dank Heddesheim.“

„Echtes Miteinander“

Seinen Mitbewerbern dankt er für einen „im Großen und Ganzen sachlichen und fairen Wahlkampf“. In den letzten Wochen seien Dinge passiert, „die nicht unbedingt hätten sein müssen“, sagt er gleichwohl ohne nähere Erklärung. Ein „Nachtreten“ gebe es mit ihm nicht, einen Seitenhieb kann er sich dann aber doch nicht verkneifen: „Ich stehe für das echte neue Miteinander.“ Das geht an den von den Grünen unterstützten Römer, der mit dem Slogan vom neuen Miteinander geworben hatte.

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Schließlich dankt der künftige Bürgermeister seiner Partnerin, seiner Familie und seinem ganzen Team, das sich bei Wind und Wetter in den Wahlkampf gestürzt habe, für die Unterstützung. Einen „lieben Gruß an die Bergstraße“ schickt Weitz – aktuell noch Ordnungsamtsleiter in Schriesheim – dem dortigen Alt-Bürgermeister Hansjörg Höfer, der ihn zur Kandidatur ermutigt habe und auch an dessen Nachfolger Christoph Oeldorf, der ihm in den vergangenen Wochen viele Freiheiten gegeben habe. Auch seinen Noch-Kollegen im Schriesheimer Rathaus dankt er, dass sie ihm für den Wahlkampf den Rücken freigehalten haben: „Böse Zungen behaupten, die wollten mich als Chef loswerden.“

Redaktion Stellvertretende Nachrichtenchefin

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