Handel

Activ-Center in Heddesheim lädt zum Shoppen und Schlemmen ein

In Heddesheim ist am Mittwoch das neue Activ-Center eröffnet worden. Die Ludwigshafener Bäckerei Theurer bedient ab Donnerstag ihre Kunden und verwöhnt sie im Café

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Markus Sigle (v.l.), Achim Weitz, Hans-Jürgen Birk, Elke Sigle, Michael Kessler und Architekt Matthias Dietsche vor dem neuen Café Theurer. © Hans-Jürgen Emmerich

Heddesheim. Mit einer kleinen Feier ist am Mittwochnachmittag das Activ-Center im Wohngebiet „Mitten im Feld“ am nördlichen Ortsrand von Heddesheim offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. Vertreter von Gemeinde und Investor sprachen von einer Bereicherung für Heddesheim.

Hans-Jürgen Birk, der Geschäftsführer der Activ Immobilien GmbH, erinnerte sich noch gut an die Sitzung des Gemeinderats, als er sein Unternehmen zum ersten Mal vorstellen durfte. Damals hatte die Gemeinde nach dem Ausstieg eines ersten Investors einen neuen Anlauf unternehmen müssen, wie der damalige Bürgermeister Michael Kessler später ergänzte.

Kaum hatte Birk seine ersten Worte gesprochen, wurde er von einem rollenden Servierroboter namens BellaBot unterbrochen, der den Gästen versprach: „Ich habe viele leckere Sachen dabei.“ Das Gerät soll in der 33. Filiale der Ludwigshafener Kette Theurer vor allem das Personal unterstützen und den Kunden ein stressfreies Erlebnis ohne langes Warten bescheren, wie der Inhaber Markus Sigle dem „MM“ erklärte. Bäckerei und Café nehmen am Donnerstag den Betrieb auf.

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Birk kam trotz der Störung schnell zum Wesentlichen zurück. Es sei gelungen, hier eine architektonisch reizvolle Einheit zu schaffen, und nicht „vereinigte Hüttenwerke“, wie sie sonst häufig in Gewerbegebieten anzutreffen seien. Neben den Läden und einem Fitnessstudio im Untergeschoss gibt es in den oberen Etagen attraktive Wohnungen, im Penthouse mit einem traumhaften Blick über Heddesheim und bis an die Bergstraße. Da wundert es nicht, dass fast alle 24 Wohneinheiten bereits vergeben sind.

Nach Vorgesprächen mit Kessler und der Präsentation sei es an die Planung gegangen, blickte Birk zurück, der von einem „extrem erfolgreichen Start“ sprach. Im Oktober 2021 sei mit dem Spatenstich der Startschuss gefallen, knapp zwei Jahre später nun könne man die Eröffnung feiern: „Verrückt, wie die Zeit rast.“ Das Grundstück habe eine Fläche von mehr als 10 000 Quadratmetern, das Projekt ein Volumen von über 40 000 Kubikmetern. Insgesamt habe sein Unternehmen mehr als 25 Millionen Euro investiert. Birks Fazit: „Es hat trotz aller Schwierigkeiten viel Spaß gemacht.“ Das Nahversorgungszentrum solle einen positiven Einfluss auf die Gemeinde haben und ein Ort der Begegnung und des Zusammenwachsens sein.

"Ein freudiges Ereignis"

Bürgermeister Achim Weitz zeigte sich zuversichtlich, dass all das gelingen werde. „Es ist ein freudiges Ereignis, dieses Zentrum einzuweihen“, sagte er. Die Gemeinde habe im zweiten Bauabschnitt des Neubaugebiets die Chance genutzt, wohnortnahe Einkaufsmöglichkeiten zu schaffen. Die Ansiedlung eines Drogeriemarkts sei nach der Schließung von Schlecker im Ortskern wichtig gewesen. Ein Einzelhandelskonzept habe gezeigt, dass ein weiterer Standort möglich sei, ohne dass bestehende Strukturen dauerhaft gestört würden.

Eine Nutzung auch als Wohnraum sei der Kommune ebenso wichtig gewesen wie eine ansprechende Architektur: „Ich glaube, es ist gelungen.“ Die bisherigen Erfahrungen zeigten, dass das Angebot der Märkte gut angenommen werde: „Die Einkaufssituation wird insgesamt bereichert.“ Auch das gastronomische Angebot werde mit Sicherheit zur Wohnqualität beitragen. Dem Wunsch nach weiteren Fahrradabstellplätzen habe man bereits Rechnung getragen, sagte der Bürgermeister. Ab Juli würden Gehwege und Parkplätze entlang der Odenwaldstraße fertiggestellt. Es sei „ein tolles Projekt“, betonte Weitz und dankte allen Beteiligten, allen voran seinem Vorgänger Kessler und dem Gemeinderat für die „mutige Entscheidung“.

Erster Investor hat sich verkalkuliert

Das erste Projekt sei „in die Hose gegangen“, plauderte Altbürgermeister Kessler aus dem Nähkästchen. Es sei schwierig gewesen, einen neuen Partner zu finden. Geholfen habe letztlich ein Tipp von einem leitenden Mitarbeiter von Edeka. Für den Gemeinderat sei es keine leichte Entscheidung gewesen, weil er sich von seinen ursprünglichen wirtschaftlichen Vorstellungen komplett habe verabschieden müssen. Der erste Investor habe sich verkalkuliert, stellte Kessler rückblickend nüchtern fest. Das Projekt sei „ein Gewinn für die Gemeinde und für uns alle“, betonte er.

Der zweite Abschnitt des Baugebiets „Mitten im Feld“ ist nach Angaben von Christian Pörsch, dem Leiter des Hochbauamts, inzwischen überwiegend bebaut. Zwei größere Grundstücke sind noch frei. Auf einem davon soll spätestens im Herbst der Bau eines großen Wohnkomplexes mit mehr als 70 Einheiten beginnen, eine weitere Fläche wird für eine Einrichtung im Alten- und Pflegebereich freigehalten.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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