Fußball

Groß-Rohrheim und die 40 Punkte

Der FC Alemannia will so schnell es geht den Klassenerhalt in der Kreisoberliga sichern. Einfach dürfte das aber nicht werden

Von 
Matthias Bähr
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Kapitän Marcel Eckhardt steuerte in der vergangenen Saison fast die Hälfte aller Groß-Rohrheimer Treffer bei. © Berno Nix

Groß-Rohrheim. Klaus Anthes, der langjährige Vorsitzende des Fußball-Kreisoberligisten FC Alemannia Groß-Rohrheim, hat eine Lieblingszahl und die heißt 40. Bringt seine Elf 40 Punkte auf die Habenseite, hat sie im Abstiegskampf nichts verloren und grüßt im Normalfall von der Sonnenseite der Tabelle.

Doch diese 40 Punkte haben die Alemannen in der vergangenen Spielrunde nicht erreicht. Stattdessen wurden es nur 30. Was einige Durststrecken und eine vorübergehende Verwicklung in den Abstiegskampf zur Folge hatte. Doch nun heißt die Parole wieder, so schnell wie möglich 40 Punkte zu holen. Und mit dem damit verbundenen Nichtabstieg würde der FCA zehn Jahre ununterbrochen in der Kreisoberliga verbleiben. Das ist eine rekordverdächtige Zahl für den 1911 gegründeten Verein.

Abgänge hinterlassen große Lücken bei der Alemannia

Kader 2024/2025

Tor: Eldin Hodzic, Maurice Weinmann.

Abwehr: Fabien Bär, Marco Mayer, Daniel Böck, Lukas Elvenkemper, Emre Kilic, Tim Lautenbach, Marco Schmidt, Jonas Schwarz.

Mittelfeld: Alaa Alhamo, Gabriel Biehn, Taqiyeddine Boukhalfa, Ibrahim Cephaneci, Kallilou Daffé, Leon Elvenkemper, Haris Hodzic, Fezan Malik, Maximilian Menier.

Angriff: Mamadou Bah, Marcel Eckhardt, Alessio Pino, Nicolas Urso.

Trainer: Georg Eckhardt.

Zugänge: Mammadou Bah, Lukas Elvenkemper, Leon Elvenkemper (alle SC Rodau), Nicolas Urso, Jonas Schwarz (beide SV Olympia Biebesheim), Alessio Pino (Olympia Lampertheim), Gabriel Biehn (GW Darmstadt), Eldin Hodzic.

Abgänge: Konstantin Larkowitsch (TSV Auerbach), Ilker Tomta (VfR Bürstadt), Nils Döhren (FSG Riedrode), Filipe Leao Ferreira (SV Wixhausen). hias

Doch ganz so einfach dürfte die Sache nicht werden. Und das liegt an einigen Abgängen. Gerade Torhüter Konstantin Larkowitsch werden sie in Groß-Rohrheim schmerzlichst vermissen. Und das nicht nur, weil er mit tollen Paraden bei seinem neuen Verein TSV Auerbach dazu beitrug, die Bensheimer Stadtmeisterschaft zu gewinnen. Larkowitsch war zuletzt die unangefochtene Nummer eins bei den Rohrheimern und bestritt nahezu alle Spiele. Aber auch Ilker Tomta, der zum VfR Bürstadt wechselte, Nils Döhren (FSG Riedrode) oder Filipe Leao Ferreira hinterlassen große Lücken.

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Da kam der FC Alemannia um eine Blutauffrischung nicht umhin. Und hier hat Trainer Georg Eckhardt sein gutes Netzwerk genutzt, um perspektivenreiche Spieler an Land zu ziehen. Gerade von seinem ehemaligen Verein SC Rodau kamen gleich drei Akteure. Mamadou Bah, dem in der vergangenen Spielzeit vier Treffer gelangen, ist dabei für die Offensive vorgesehen. Etwas defensiver sollen es Leon Elvenkemper (Mittelfeld) und Lukas Elvenkemper (Abwehr) richten. Aber auch Marco Bayer von der SG Gronau will in Groß-Rohrheim Fuß fassen. Gleiches gilt für das Duo Nicolas Urso und Jonas Schwarz, die beide von Olympia Biebesheim kamen. Alesio Pino spielte zuletzt bei Olympia Lampertheim und Gabriel Biehn bei Grün-Weiß Darmstadt.

Zudem verpflichtete der FC Alemannia noch Eldin Hodzic als Torhüter. Er soll sich mit Maurice Weinmann ein Duell um den Stammplatz im Tor liefern, gilt hier jedoch als Favorit.

So stehen Trainer Georg „Schorsch“ Eckhardt genügend Spieler zur Verfügung, mit denen er einige offene Baustellen bearbeiten muss. Vorsitzender Anthes sieht jedenfalls in einigen Bereichen noch Luft nach oben. Beispielsweise in der Abwehr. „Wir haben 88 Treffer kassiert. Das hing sicherlich auch damit zusammen, dass wir nicht immer konsequent genug verteidigten“, sieht Anthes hier ebenso Bedarf wie im Mittelfeld, wo ihm seiner Meinung nach die kreativen Elemente fehlen.

Auch im Angriff, in dem Spielführer Marcel Eckhardt mit seinen 26 Toren fast die Hälfte aller 55 Treffer erzielte, sieht er seine Mannschaft längst nicht am Optimum. „Wir müssen vielmehr über die Außen spielen“, fordert er. So liegen nun spannende Wochen vor dem FC Alemannia. Spannend dahingehend, dass sich bald herauskristallisiert, wer von Anfang an auflaufen darf und wer die Geschehnisse zunächst von Außen verfolgen muss. Spannend aber auch deswegen, weil die Monate August und September schon erste Aufschlüsse darüber geben werden, ob 40 Punkte erreicht werden können oder nicht. hias

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