Sicherheit

Nach spektakulärem Übungsunfall - Feuerwehr Edingen-Neckarhausen hat neues Boot

Im Oktober 2022 verlor die Feuerwehr Edingen-Neckarhausen bei einem Unfall auf dem Neckar ihr Luftkissenboot. Nach knapp einem halben Jahr ist die Truppe nun auch wieder zu Wasser einsatzfähig

Von 
Julian Eistetter
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Erste Übungsrunden wurden mit dem neuen Einsatzfahrzeug der Feuerwehr auf dem Neckar schon gedreht. © Freiwillige Feuerwehr

Edingen-Neckarhausen. Seit dem spektakulären Übungsunfall mit einem Luftkissenboot auf dem Neckar im vergangenen Oktober konnte die Freiwillige Feuerwehr Edingen-Neckarhausen keine Einsätze mehr zu Wasser fahren. Damit ist nun Schluss, denn nach knapp einem halben Jahr ist nun ein neues Fahrzeug beschafft und in Betrieb genommen worden.

4,2 Meter lang ist das Schlauchboot, 200 Kilogramm bringt es auf die Waage, angetrieben wird es durch einen Außenbordmotor mit 25 PS. Die Kosten beliefen sich laut Kommandant Stephan Zimmer auf 14 100 Euro.

Bürgermeister übernimmt Steuer

Wie Pressereferent Jeremy Eckstein im Gespräch mit dieser Redaktion berichtet, sind bereits einige Übungsfahrten mit dem neuen Schlauchboot auf dem Neckar absolviert worden. Auch Bürgermeister Florian König machte sich ein Bild des Einsatzfahrzeugs und übernahm zwischendurch auch mal das Steuer. Durch das verhältnismäßig geringe Gewicht des Boots könne es laut Eckstein mit geringem Personalaufwand getragen und auch über die Fähre in das Wasser gelassen werden.

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Ein Kaliber wie das im Oktober verunglückte Luftkissenboot ist das neue Einsatzfahrzeug bei weitem nicht. Dieses war im Jahr 2018 für rund 75 000 Euro angeschafft worden und einzigartig in der Region. Es verfügte über einen 115 PS starken BMW-Schubmotor und einen 25-PS-Hubmotor.

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Laut Eckstein war es insbesondere für Einsätze im Bereich des Altneckars geeignet, wo gewöhnliche Mehrzweckboote wegen ihres stärkeren Tiefgangs nicht so gut hinkommen. Zudem sei es möglich gewesen, mit dem Fahrzeug direkt den Fährhügel hinunterzufahren. Auf der anderen Seite sei der Trainingsbedarf für den Einsatz mit dem Luftkissenboot enorm hoch gewesen, so Eckstein.

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Dass die Freiwillige Feuerwehr Edingen-Neckarhausen nun rund fünf Monate ohne Boot auskommen musste, war nach Angaben des Kommandanten Stephan Zimmer kein großes Problem. „Wir hatten ja einen ungefähren Zeithorizont und wussten, dass wieder etwas kommt“, sagt er. Glücklicherweise habe es in der besagten Zeit auch keinen einzigen Einsatz gegeben, der ein Boot erforderlich gemacht hätte. Im Ernstfall hätten dann benachbarte Wehren eingreifen müssen.

Im Flachwasser wird gepaddelt

Dass in Zukunft noch einmal ein Luftkissenboot angeschafft wird, bezweifelt Zimmer. „In Deutschland gibt es keinen Hersteller mehr, der dir sowas baut. Und dann wird es mit der Inspektion schon schwierig“, erläutert er. Grundsätzlich sei das Konzept mit dem Luftkissenboot aber sicherlich das bessere gewesen, räumt er ein. So stellten Eis, Niedrig- oder Hochwasser für das Fahrzeug keinerlei Problem dar.

Wenn nun Einsätze in schwer zugänglichen Bereichen des Flusses warten, muss der Außenbordmotor am Schlauchboot eingeklappt werden. „Dann greifen wir wieder ganz klassisch zum Paddel und rudern“, sagt Jeremy Eckstein.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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