Edingen-Neckarhausen. Zum Glück ist der dreiköpfigen Crew beim spektakulären Übungsunfall des Luftkissenboots der Freiwilligen Feuerwehr Edingen-Neckarhausen am Samstagnachmittag auf dem Neckar nichts Schlimmeres passiert. Beim Fahrzeug, das kieloben im Wasser getrieben hatte, besteht jedoch „wirtschaftlicher Totalschaden“, wie Kommandant Stephan Zimmer auf Anfrage dieser Redaktion berichtet. 2018 war es für rund 75 000 Euro angeschafft worden. Hauptsache sei jedoch, dass ein DLRG-Mann, der zufällig mit dem Privatboot unterwegs war, das auf dem Kiel sitzende Kameraden-Trio unversehrt aufnehmen konnte.
Am frühen Nachmittag heißt es „Anlegen üben“ an der Kaimauer der Firma Kling Malz in Edingen. Bei der Geradeausfahrt ohne Gas entweicht schlagartig und ohne ersichtlichen Grund das Luftpolster. Das Boot taucht vorne rechts ins Wasser ein und kentert. Die drei Feuerwehrkameraden retten sich auf den Kiel. Jener DLRG-Mann ist mit seinem Boot schnell zur Stelle, so dass der Unfall glimpflich abläuft. „Der Mannschaft ist kein Vorwurf zu machen, und ich kann derzeit nur von einem technischen Defekt ausgehen“, sagt Zimmer in einer ersten Stellungnahme gegenüber dieser Redaktion. Zu diesem Zeitpunkt war das havarierte Boot bereits aus dem Wasser heraus und an Land gehoben worden. Zuvor hatte es unter Mithilfe der Feuerwehren Dossenheim, Edingen-Neckarhausen, Ilvesheim, Ladenburg sowie DLRG-Teams aus Ladenburg und Heidelberg an die Ladenburger Bootsanlegestelle geschleppt werden können. Zur Unfallstelle geeilt waren auch Zweiter Bürgermeister-Stellvertreter Florian König und Nicole Brecht, die Leiterin des Odnungsamts im Rathaus der Doppelgemeinde, wie Zimmer berichtet.
Gutachter ermittelt Restwert
Wie geht es nun weiter? Ein Gutachter stellt zunächst den Restwert des versicherten Boots fest. Danach geht es um die Ersatzbeschaffung. Das 2018 erbaute Luftkissenboot mit 115 PS starkem BMW-Schubmotor und 25-PS-Hubmotor von Briggs&Stratton war einzigartig in der Region. Zur Ausstattung gehörten mehrere Suchscheinwerfer, die zum Beispiel für die Personensuche eingesetzt wurden. Mit dem Luftkissenboot konnten Bereiche des Neckars angefahren werden, die herkömmliche Mehrzweckboote nicht erreichten. Auch Eis, Niedrig- und Hochwasser stellten für das Luftkissenboot kein Problem dar. Es zu fahren, erforderte den Bootsführerschein für Binnengewässer. Im Jahr 2019 wurden erste intensive Schulungsmaßnahmen für die damals 35 Bootsführer der Feuerwehr Edingen-Neckarhausen durchgeführt.
Info: Fotos und Video: mannheimer-morgen.de/ladenburg
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