Partnerschaft

Edingen-Neckarhausen feiert die deutsch-französische Freundschaft

Edingen-Neckarhausen und Plouguerneau in der Bretagne feiern dieser Tage ihre seit 55 Jahren bestehende Freundschaft. Am Wochenende gab es ein großes Treffen - und teils kuriose Geschenke

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Michael Schäfer
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Die Partnerschaftsurkunden sind erneuert: Anjéla Etienne (v.l.), Florian König, Yannig Robin und Susanne Surblys. © M.Schäfer

Edingen-Neckarhausen. Am 22. Januar 1963 wurde der Elysée-Vertrag zwischen Deutschland und Frankreich unterschrieben. Der Vertrag besiegelte die deutsch-französische Freundschaft und bildete die Grundlage für eine enge Zusammenarbeit der beiden Länder. Seit 1967 verbindet die Gemeinden Edingen-Neckarhausen und Plouguerneau (Bretagne) eine solch intensive Partnerschaft, um einen Austausch in vielen Bereichen zu fördern, die den Alltag der Menschen beider Länder prägen. Man musste die Nachbarn kennenlernen, um den Beziehungen Emotionen und Stärke zu verleihen.

Anlässlich des 55-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft mit den Bretonen veranstaltet die Gemeinde Edingen-Neckarhausen, die die Partnerschaft auf vielfältige Weise unterstützt, zusammen mit der IGP (Interessengemeinschaft Partnerschaft Edingen-Neckarhausen-Plouguerneau e.V.) und dem Deutsch-Französischen Bürgerfonds eine „europäische Begegnungswoche“.

Viele Aktivitäten

Diese findet noch bis 26. Juli unter dem Motto: „55 Jahre Städtepartnerschaft mit Plouguerneau: Beitrag zum Frieden in Europa” mit vielen Aktivitäten statt. Musikalische Beiträge bei der Erneuerung der Partnerschaftsurkunden leisteten der Gesangverein Neckarhausen, der bretonische Chor „Paotred Pagan“ und der Evangelische Posaunenchor Edingen sowie „Bragad Bro Even“, die bretonischen Dudelsackbläser, die die Veranstaltung lautstark eröffneten und auch beendeten.

Bürgermeister Florian König (CDU) eröffnete mit einem Zitat von Konrad Adenauer: „Die deutsch-französische Beziehung ist ein kostbares Gut, das es zu bewahren gilt. Sie ist ein Symbol für Versöhnung und gemeinsame Zukunftsgestaltung in Europa“. Yannig Robin, Bürgermeister der Partnerkommune, sprach von „Wegen der Freiheit, die oft lang sind und schmerzhaft“, aber, dass „zum Überleben der Menschheit gegenseitige Abhängigkeit stärker nötig ist als je zuvor“.

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Anjéla Etienne, Präsidentin des Comité de Jumelage, beschwor die tief verwurzelte Freundschaft der beiden Gemeinden, „bei der unsere Freunde fast schon Familienmitglieder sind“. Amélie Cornec, Gemeinderätin in Ploguerneau, möchte den Wahlspruch ihrer Gemeinde - „Von hier aus sieht man weiter“ - mit „Gemeinsam sieht man weiter“ interpretieren. IGP-Vorsitzende Susanne Surblys würdigte „den wichtigen Pfeiler Jugendwerk im Haus Europa“, und Ehrenvorsitzender Erwin Hund erwähnte „den wichtigen Aachener Vertrag von 2019 für neue Wege in eine gute Zukunft“. Auf der Schlossterrasse stand danach der Tisch, an dem Yannig Robin, Florian König, Anjéla Etienne und Susanne Surblys mit der Unterzeichnung ihren Beitrag zu fortwährender Partnerschaft leisteten.

Mehr als 500 Augenzeugen

Zeugen der Unterschriften waren der Generalkonsul Frankreichs in Baden-Württemberg, Gael de Maisonneuve, die parlamentarische Staatssekretärin und Bundestagsabgeordnete Franziska Brantner (Grüne), die Landtagsabgeordneten Sebastian Cuny (SPD) und Fadime Tuncer (Grüne), der Ehrenringträger der Gemeinde, Georg Kohler, sowie Pfarrer Bernd Kreissig aus Edingen. Dazu kamen mehr als 500 Besucherinnen und Besucher im vollbesetzten Schlosshof.

„Typische Geschenke“

Für große Überraschung und Heiterkeit sorgten die Partnergeschenke. Die Bretonen brachten mit dem Transporter ein überdimensionales Bild von ihrem Leuchtturm (Phare) für die Partner mit. Das Transportmittel war gut gewählt. Denn Florian König übergab als Rücksendung eine deutsche Eiche, Stockmaß mindestens 3,50 Meter. Ab 20 Uhr bot ein „Europäischer Abend“ mit Vereinen und Gruppen aus beiden Gemeinden Gelegenheit, die Freundschaften zu vertiefen.

Freier Autor

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