Jahreshauptversammlung

SPD in Bürstadt blickt auf die Kommunalwahl 2026

Nach der gewonnenen Bürgermeisterwahl präsentieren sich die Genossen in der Ried-Kommune bodenständig. Auch Kritik am Bundeskanzler ist zu hören.

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Jürgen Klotz
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Der neu gewählte Vorstand der Bürstädter SPD: Edith Appel-Thomas (v.l.), Christoph Leipert, German Dzsida, Elisabeth Dornbusch, Stephan Thomas und Manuela Göller. © Jürgen Klotz

Bürstadt. Während sich die SPD in Deutschland mit zahlreichen Problemen und sinkendem Wählerzuspruch auseinandersetzen muss, hatten die Bürstädter Genossen 2025 allen Grund zur Freude. Nach dem erfolgreichen Ausgang der Bürgermeisterwahl im März hat die Stadt zum ersten Mal überhaupt einen sozialdemokratischen Bürgermeister.

Rückblick auf Bürgermeisterwahl in Bürstadt: „Darauf können wir alle stolz sein“

Es war also keine Überraschung, dass sich bei der Jahreshauptversammlung der Bürstädter SPD zahlreiche Redebeiträge um den nur wenige Monate zurückliegenden Urnengang drehten. „Darauf können wir alle stolz sein“, beschrieb der Erste Vorsitzende, German Dzida, die Gefühlslage in seiner Partei.

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Gleichwohl rückte bei der Veranstaltung im Clubheim des TV Bürstadt mit der hessischen Kommunalwahl 2026 noch ein anderes Ereignis in den Vordergrund. In diesem Zusammenhang erinnerte Dzsida auch an die politische Großwetterlage. Er bezeichnete die internationale Situation mit ihren Kriegen und geopolitischen Spannungen als „instabil“ und den amerikanischen Präsidenten Donald Trump als „unberechenbar“. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) warf er vor, mit dem Duktus der AfD am rechten Rand nach Wählern zu fischen und sich nicht immer staatsmännisch zu präsentieren.

Besondere Beachtung fand die Finanzsituation der hessischen Kommunen. Sowohl Dzsida, als auch Bürstadts Fraktionsvorsitzender Lothar Ohl und Marius Schmidt, Lampertheims Erster Stadtrat und Vorsitzender der SPD Bergstraße, bezeichneten die 300 Millionen, welche das Bundesland Hessen für Baumaßnahmen der etwa 400 Städte und Gemeinden zuschießen möchte, als völlig unzureichend. Ohl betonte, dass vor lauter Wahlkämpfen die lokale Politik nicht zum Erliegen kommen dürfe.

SPD hofft auf zehn Stadtverordnete im Parlament

Um ihr Programm aufzustellen, mit dem die Genossen die Wähler überzeugen wollen, haben sie in den zurückliegenden Monaten drei Workshops abgehalten. So wurden die Inhalte herausgefiltert, die sie in den Vordergrund stellen wollen. Es trägt den Titel „Für Heute. Für Morgen. Für Bürstadt.“ Bezahlbarer Wohnraum ist dabei einer der Hauptschwerpunkte, gefolgt von verlässlicher Kinderbetreuung.

Als wichtige Ziele folgen sichere Verkehrswege, die Verbesserung der digitalen, sozialen und ökologischen Infrastruktur sowie ein sozialverträglicher Haushalt und eine solide Vereinsförderung. Lothar Ohl betonte, die Bürstädter SPD arbeite bei der Kommunalwahl daraufhin, nach der Abstimmung zehn Vertreter ins Stadtparlament schicken zu können.

Bei den außerdem abgehaltenen Vorstandswahlen wurden sämtliche Amtsträger in ihren Positionen bestätigt. German Dzsida bleibt demnach Erster Vorsitzender, Tobias Frank sein Stellvertreter. Als Kassierer wurde Christoph Leipert wiedergewählt, als Schriftführer Stephan Thomas. Als weitere Schriftführer fungieren künftig Edith Appel-Thomas, Manuela Göller und Elisabeth Dornbusch.

Obendrein ehrten die Bürstädter Sozialdemokraten langjährige Mitglieder wie Werner Klag, der seit 50 Jahren der Partei angehört. Marc Bauer wurde für 25 Jahre und Sonja Schlesinger für zehn Jahre in der SPD geehrt.

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