Kommunalwahl

Neue Wählergemeinschaft „Bürger für Biblis“ will ins Parlament – und sucht Mitglieder

Eine neue Wählergemeinschaft will ins Parlament einziehen. Wer die Gründungsmitglieder sind, und warum sie sich zusammengeschlossen haben.

Von 
Petra Schäfer
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Roland Woll (v.l.), Urs Scheib und Gisela Gibtner gehören zum Vorstand der Wählergemeinschaft „Bürger für Biblis“. © Berno Nix

Biblis. In Biblis gibt es eine neue Wählergemeinschaft mit dem Namen „Bürger für Biblis“ (BfB). Zu den Gründungsmitgliedern gehören Urs Scheib, Sabine Karb, Peter Karb, Irmgard Morys, Gisela Gibtner, Sandra Thullner und Roland Woll. Die BfB wollen bei der hessischen Kommunalwahl im kommenden März antreten.

Bei einem Pressegespräch machen der Erste Vorsitzende Urs Scheib und die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Gisela Gibtner und Roland Woll deutlich, dass die Wählergemeinschaft offen für alle ist, die sich lokalpolitisch einbringen möchten. Sei es aktiv auf der Liste für die nächste Kommunalwahl im Frühjahr 2026 oder in Gesprächen bei öffentlichen Treffen der Wählergemeinschaft. Aber auch passive Mitglieder sind als Unterstützer willkommen. Der Mitgliedsbeitrag kostet 15 Euro im Jahr. Der bevorstehende Wahlkampf soll über die Mitgliedsbeiträge sowie über die private Initiative einiger Mitglieder finanziert werden.

Wählergemeinschaft setzt auf Austausch und bürgernahe Politik

„Wir sind kein eingetragener Verein und keine politische Partei“, sagt Urs Scheib. „Bürger für Biblis“ sei ein Angebot für Menschen, die mitbestimmen wollen, was in ihrem Ort passiert. „Die Wählergemeinschaft sieht sich als lokaler Akteur und hat keinerlei Ambitionen, überregional tätig zu werden.“ Sie tritt zu Wahlen an, ohne eine Partei zu sein.

Einige Gründungsmitglieder der „Bürger für Biblis“ hatten bereits vor der Kommunalwahl im Jahr 2021 darüber nachgedacht, in die Kommunalpolitik einzusteigen. Schließlich tat das nur Urs Scheib, der sich als einziger Kandidat der Liste Scheib zur Wahl stellte. Seine Kandidatur verlief erfolgreich.

Einfach mal miteinander reden



  • Die öffentlichen Treffen der „Bürger für Biblis“ finden dienstags ab 19 Uhr im Erdgeschoss des Bürgerzentrums in der Darmstädter Straße 6 statt. Daran können alle interessierten Bibliserinnen und Bibliser teilnehmen.
  • „Wir erfahren viel positiven Zuspruch , seitdem wir uns öffentlich präsentieren“, sagt Urs Scheib. „Wir konnten bereits ein neues aktives Mitglied gewinnen, das sich mit uns in die Kommunalpolitik einbringen möchte.“
  • Die Wählergemeinschaft ist unter bürgerfürbiblis.de im Internet präsent und per E-Mail an info.bfbiblis@gmail.com erreichbar.

Er gewann 5,4 Prozent der Wähler für sich und zog in die Gemeindevertretung ein. Mit 4068 Stimmen erhielt er im Vergleich zu allen gewählten Gemeindevertretern die meisten Stimmen. Der damalige CDU-Spitzenkandidat Konstantin Großmann kam auf 3396 Stimmen. Großmann wurde bei der konstituierenden Sitzung der Gemeindevertretung zum Parlamentschef gewählt. Bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag, 26. Oktober, tritt er gegen den Amtsinhaber Volker Scheib (parteilos) an. Dieser ist Urs Scheibs Vater.

Gründungsmitglieder hoffen auf Beteiligung und neue Perspektiven

Dass er jetzt Teil einer Wählergemeinschaft ist und die Aussicht besteht, dass diese mit mehreren Personen in einer Fraktion im Gemeindeparlament vertreten sein könnte, sei für ihn wichtig, um im Parlament weiterhin mitarbeiten zu können, betont Urs Scheib. „Die Arbeit in der Kommunalpolitik ist für mich sehr erfüllend.“ Er würde gern eine weitere Legislaturperiode dranhängen. „Aber als einzelne Stimme habe ich nicht das erreichen können, was ich mir vorstelle.“ Deshalb ist Urs Scheib froh, dass rechtzeitig für die kommende Kommunalwahl nun tatsächlich die Gründung einer Wählergemeinschaft gelungen ist.

Bereit für die Kommunalwahl im März: Urs Scheib (v.l.), Gisela Gibtner und Roland Woll. © Berno Nix

Roland Woll ist sich sicher, dass die „Bürger für Biblis“ neue Sichtweisen in die Gemeindevertretung einbringen können. Er habe Sitzungen der politischen Gremien besucht, und „dabei nicht den Eindruck gehabt, dass überhaupt jemand an einer Lösung interessiert gewesen sei“. „Wie lange schon über den Platz hinter dem Rathaus geredet wird“, wirft Gisela Gibtner ein. Für interessierte Bürgerinnen und Bürger sei es schwer, diesen langwierigen Debatten noch zu folgen. „Absolut unverständlich. Es gibt auch keine Möglichkeit, Fragen zu stellen“, bedauern Woll und Gibtner. Zum Beispiel während einer Fragerunde vor Beginn der Sitzungen, wie das in anderen Kommunen der Fall sei, ergänzt Urs Scheib.

Etwas gegen Politikverdrossenheit tun

Im Gespräch mit interessierten jungen Leuten seien sie nach Livestreams von politischen Sitzungen gefragt worden. „Eine junge Frau wollte wissen, wo sie sich diese anschauen kann, um sich einen Eindruck zu verschaffen“, berichtet Gisela Gibtner. Sie habe ihr dann gesagt, dass es keine gibt. Bei mehr Menschen Interesse für die Politik vor Ort zu wecken, das sei so wichtig. „Gerade, wenn wir auf das Ergebnis der jüngsten Bundestagswahl schauen. Die Politikverdrossenheit ist groß. Hier in Biblis können wir dagegen etwas tun.“

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Eines machen Urs Scheib, Gisela Gibtner und Roland Woll ganz deutlich: „Bei uns ist Diskussion erwünscht!“ Die Basis ihrer politischen Arbeit sei es, miteinander ins Gespräch zu kommen und über Themen und Ideen zu diskutieren, um dabei zu einem gemeinsamen Lösungsvorschlag zu kommen. „Nur konkrete Beschlüsse können Bestand haben, um dauerhafte Verbesserungen des Alltags in der Gemeinde herbeiführen zu können“, sind sie sich einig. Die inhaltlichen Schwerpunkte sollen ins Wahlprogramm einfließen. Weitere Mitglieder seien willkommen. Ihre Meinungen, Ideen und Vorschläge seien eine Bereicherung für die BfB.

Redaktion Redakteurin Südhessen Morgen

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