Bobstadt. Noch sind Ferien, bis zum ersten Schultag vergehen noch rund drei Wochen - eine kleine Ewigkeit. Trotzdem dürfte bei den künftigen Schulkindern in der Region die Aufregung schon groß sein. In der Bobstädter Astrid-Lindgren-Schule (ALS) starten am Dienstag, 5. September, zwei neue Klassen in den Unterrichtsalltag - in diesem Jahr zum ersten Mal mit 15 Jungen und Mädchen aus der Bürstädter Kernstadt. Fest steht: Alle Kinder sollen sich gleichermaßen an ihrer neuen Schule wohlfühlen. Darauf legen Rektorin Dagmar Arzberger (kleines Bild) und ihr Team großen Wert.
Bürstädter Kinder gehen in Bobstadt zur Schule
Für einige Bürstädter Familie war es erst einmal ein kleiner Schock: Ihr Kind besucht künftig die Grundschule in Bobstadt - in einem anderen Ort, vielleicht auch ohne die Freunde aus der Kita. „Für viele kam das total überraschend“, hat ALS-Schulleiterin Dagmar Arzberger festgestellt. Bis Februar, März waren alle noch davon ausgegangen, dass sie in Bürstadt eingeschult werden. Dann erst kam die Nachricht vom Schulamt: In der Schillerschule ist zu wenig Platz.
Diese Möglichkeit ist allerdings schon seit Jahren beschlossene Sache: Straßenzüge westlich der Riedbahn gehören zum sogenannten Überschneidungsgebiet zwischen Bürstadt und Bobstadt. Und wenn es in einer Schule zu eng wird, können die Kinder umdirigiert werden. Schon seit Jahren zeichnet sich ab, dass die Schillerschule trotz ihrer sechs Klassen pro Jahrgang zu klein wird, um alle Bürstädter Kinder aufzunehmen. Die Bevölkerung der Stadt wächst stetig durch Zuzug und mehr Geburten - wie im gesamten Kreisgebiet auch.
Klassen mit 21 Kindern
Auch in den nächsten Jahren müssen deshalb Bürstädter Jungen und Mädchen nach Bobstadt ausweichen, das steht bereits fest. Dagmar Arzberger geht bislang von 23 Kindern aus, die ihrer Schule nach den Sommerferien 2024 zugewiesen werden. „Die Zahl kann sich allerdings noch ändern.“
An der Astrid-Lindgren-Schule ist noch jede Menge Platz für die Neuzugänge. Bis zu den Ferien gab es zwei erste Klassen mit 15 und 17 Kindern - geradezu paradiesische Zustände für alle Beteiligten. Auch mit den Bürstädter Schülerinnen und Schülern sind die Kapazitäten noch lange nicht ausgeschöpft. Nach den Ferien besuchen je 21 Abc-Schützen eine erste Klasse. An der Schillerschule sieht das mit 25, manchmal auch 26 oder 27 Kindern ganz anders aus.
Inzwischen haben auch die Familien aus Bürstadt das Bobstädter Schulhaus, das dortige Kollegium und großen Kinder kennengelernt. „Und die Rückmeldungen waren ganz positiv“, schildert Dagmar Arzberger ihren Eindruck. Anfang Mai waren die Eltern zum ersten Besuch eingeladen, auch einige Kinder waren dabei, berichtet die Pädagogin. Und bei den meisten hatte sich die erste Aufregung schnell gelegt. Die überschaubaren Klassen, der großzügige, gerade erst sanierte Schulhof: Das sind doch zwei dicke Pluspunkte.
Bürstädter Kinder konnten sich Schule schon anschauen
Im Mai gab es dann auch gleich einen Kennenlerntag mit den künftigen Erstklässlern aus allen Bürstädter Kitas. Mit dem Bobstädter Pater-Kolbe-Kindergarten fast direkt neben der Grundschule gibt es ohnehin einen engen Austausch. Nun wissen also auch die Kinder aus den Bürstädter Stadtteilen genauer, was auf sie zukommt. Bei der Schnupperstunde mit den ersten und zweiten Klassen und einer gemeinsam verbrachten Pause konnten sich die Jungen und Mädchen ein ganz gutes Bild machen. Der Elternabend für alle kurz vor den Ferien gehörte dann zum ganz regulären Programm, berichtet die Schulleiterin.
Im nächsten Schuljahr sollen dann von Anfang an alle Zeichen nach Bobstadt weisen, vom Erstkontakt im September bis zum Elternabend in den Kitas und dem Kennenlerntag. Überraschte Familien sollte es damit keinesfalls mehr geben.
Gleich ab dem ersten Schultag kommen die Kinder aus Bürstadt und Bobstadt zusammen, die beiden ersten Klassen werden gemischt, kündigt Dagmar Arzberger ab. Alle sollen zu einer großen Familie zusammenwachsen, wünsche sich auch das Kollegium. Dass die Kinder gut ankommen und Vertrauen fassen, sei erst einmal das Wichtigste.
Und auch beim Thema Busfahren kann die Schulleiterin besorgte Eltern und aufgeregte Kinder beruhigen. Die Jungen und Mädchen kommen morgens mit dem Linienbus 625 direkt vor der Schule an. Mittags gibt es eine Busaufsicht, die genau aufpasst, dass alle Schüler da einsteigen, wo sie sollen, und wieder in Richtung Bürstadt rollen. „Es fährt nur ein Bus, das ist überschaubar. Und es sind ja wirklich wenig Kinder, die es betrifft.“ Das dürfte also kaum ein Problem sein, ist sie sicher.
Pünktlich zum Bus
Dass es trotzdem - vor allem organisatorische - Herausforderungen für die Familien gibt, ist für sie allerdings gar keine Frage: Das große Kind muss pünktlich in den Bus verfrachtet, das kleine rechtzeitig in der Kita abgeliefert werden. Und wenn das Kleinste auch noch in die Krippe gebracht werden muss, ist das auf jeden Fall schon morgens eine kleine Herausforderung für die Familie. Aber Dagmar Arzberger ist sich sicher: Das Ganze wird sich einspielen und der erste Schultag auf jeden Fall trotzdem schön. Und die restliche Schulzeit an der ALS ganz bestimmt auch.
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