Schulserie

Erstmals über 100 Erstklässler

Die Goetheschule in Lampertheim startet mit fünf ersten Klassen ins neue Schuljahr und kommt damit räumlich an ihre Grenzen. Schulleiterin Christina Paz zeigt, wie die Bildungseinrichtung die Herausforderung annimmt

Von 
Susanne Wassmuth-Gumbel
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Mit einem bewegten Fest ging das Schuljahr an der Goetheschule zu Ende. Für das neue Schuljahr hofft die Schulleiterin auf zusätzliches Geld für Lehrkräfte. © B. Nix

Lampertheim. Wenn nach den Sommerferien die mehr als hundert Erstklässler in die Goetheschule eingeschult werden, dann wird die Grundschule in der Jakobstraße erstmals fünfzügig sein. Das gehe räumlich „gerade so“, sei aber durchaus eine Herausforderung, sagt Schulleiterin Christina Paz im Gespräch mit dem Südhessen Morgen.

Dass an der Goetheschule die Prognosen übertroffen werden, bestätigt auch der Kreis Bergstraße als Schulträger. Derzeit rechne man für das kommende Schuljahr mit 399 Mädchen und Jungen in 19 Klassen. Im Schulentwicklungsplan plus 2020-2025 war der Kreis noch von 341 Kindern in 17 Klassen ausgegangen. Bis Ende des Jahrzehnts rechnen Fachleute mit einem Rückgang der Schülerzahlen. Doch seien Prognosen wegen des Zustroms von Flüchtlingen und Schutzsuchenden schwierig. Damit alle Schüler Platz finden, wurde der Musiksaal aufgegeben und in ein Klassenzimmer umfunktioniert. Der Musikunterricht findet nun vormittags in der Mensa statt. Dort wurden Schränke aufgestellt, in denen Instrumente und Materialien lagern. Auch die Klassenzimmer-Container werden genutzt, „solange baulich nichts anderes geplant ist“, so Paz. Hier lernt die Jahrgangsstufe vier.

Intensivklassen

Im neuen Schuljahr werden voraussichtlich 14 Mädchen und Jungen die Intensivklasse besuchen, in der Kinder von der ersten bis vierten Klasse unterrichtet werden. Sie können dort vorrangig Deutsch lernen, bis sie dem Unterricht ihrer Jahrgangsstufen folgen können. Einige Fächer wie Sport oder Musik haben sie aber generell mit den Klassen, in die sie später wechseln. In der Intensivklasse sind auch Kinder aus der Ukraine. Was das Lehrpersonal angeht, hat die Schulleiterin noch Bedarf anzumelden. Zum Beginn des Schuljahres würden wohl nicht alle Stellen besetzt sein. „Wir brauchen auf jeden Fall Unterstützung, haben dafür auch konkrete Personen in Aussicht“, sagt Paz. Auch möchte sie wieder zusätzliche Lehrkräfte über das Landesprogramm „Löwenstark“ engagieren. Das Programm unterstützt Schulen bei der Bewältigung der Corona-Folgen. Im vergangenen Schuljahr konnten so zwei zusätzliche Kräfte das Kollegium unterstützen. So hätten die Klassen etwa immer wieder in Kleingruppen arbeiten können, was den Kindern sehr guttue. Im zurückliegenden Jahr wurde mit „Löwenstark“-Mitteln ein Tanzprojekt mit „Move in School“ finanziert, dessen Ergebnisse Eltern und Gäste beim Schulfest kurz vor den Ferien erleben konnten. Die Projektwoche, die dem Schulfest vorausging, stand unter dem Motto „Bewegung und Tanz“ und brachte Schüler wie Lehrerinnen mächtig in Schwung.

Bewegt ging es auch beim Spendenlauf zu, den die Schule Ende Mai organisiert hatte. Kurz vor den Ferien konnte Schulleiterin Paz den endgültigen Spendenbetrag beziffern: Insgesamt 10 646 Euro seien zusammen gekommen. Alle Schülerinnen und Schüler hatten sich Sponsoren gesucht, die für jede gelaufene Runde einen Betrag gaben. Es sei unglaublich, wie motiviert alle gewesen seien – die Kinder ebenso wie Eltern, Verwandte und Freunde, die sich spendenfreudig gezeigt hätten.

Sollte zu Beginn des neuen Schuljahres die Sommerhitze noch einmal zurückkehren, hofft die Schulleiterin, dass dann die neuen Jalousien funktionieren. Sie wurden zwar schon eingebaut, waren aber noch nicht einsatzbereit. Für die Zweit- bis Viertklässler beginnt das neue Schuljahr am Montag, 4. September, um 7.55 Uhr mit einem gemeinsamen Gottesdienst. Die Erstklässler werden am Dienstag, 5. September, nach einem ökumenischen Gottesdienst, der um 9 Uhr in der Martin-Luther-Kirche beginnt, auf dem Schulhof willkommen geheißen.

Redaktion Susanne Wassmuth-Gumbel ist stellvertretende Teamleiterin des Südhessen Morgen.

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