Bürstadt. Das Ende des Schuljahres ist für viele Menschen etwas ganz Besonderes. Während sich die Schüler meist freuen, in die Sommerferien zu gehen, schaut so manche Lehrkraft dem mit eher gemischten Gefühlen entgegen. Das gilt auch für Margit Heumann, die in der Erich Kästner-Schule (EKS) in Bürstadt als Oberstudienrätin die Fächer Deutsch und Englisch unterrichtet und als Koordinatorin des Ganztagsprogramms tätig ist. Die 1959 in Mannheim geborene Wahl-Bürstädterin wird in wenigen Tagen in den Ruhestand gehen, ein guter Zeitpunkt für sie, einen Blick zurück zu werfen und die langen Jahre als Lehrerin Revue passieren zu lassen.
„Ich verlasse die Schule mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, so die Frau, die sich selbst als „Lehrerin mit viel Liebe und Herzblut“ bezeichnet. Ihr Abitur machte sie in der Heidelberger Elisabeth-von-Thadden-Schule, damals noch eine reine Mädchenschule, ehe sie 1985 mit dem Ersten und 1987 mit dem Zweiten Staatsexamen das Studium zur Gymnasiallehrerin erfolgreich abschloss.
Margit Heumann konzipierte die Mittagsbetreuung an der Erich-Kästner-Schule
In einer Zeit der Lehrerschwemme war ihr Weg dann kein geradliniger. Einem Jahr auf dem Pädagogium Baden Baden folgte eine Umschulung zur Datenbankorganisatorin. In dieser Zeit lernte sie ihren Mann Dieter kennen, den sie 1990 in Bürstadt heiratete. Seitdem hat sie der Stadt nicht mehr den Rücken gekehrt. Ein Jahr nur war ihr dann aus Gründen der Personallage in der Erich Kästner-Schule beschert, dann folgten aus privaten Gründen 14 Jahre zuhause. 2006 ergab sich die Gelegenheit, an die EKS zurückzukehren. Dieses Mal sollte es von Dauer sein.
Lehrerin der Fächer Deutsch und Englisch war sie, bevor sie 2012 eine Stelle als Oberstudienrätin erhielt. Die Aufgabe: Unterstützung der Schulleitung bei der Konzeption und Organisation der pädagogischen Mittagsbetreuung, der Hausaufgabenbetreuung und der Förderkurse. Für die Schule offenbar ein Volltreffer, denn Schulleiterin Stephanie Dekker sieht der Demission von Heumann alles andere als erfreut entgegen: „Sie ist sehr dynamisch und versteht es, Menschen zu begeistern.“
Und sie veranstaltete Autorenlesungen, organisierte die Englandfahrten der Schüler und sorgte für den Aufbau der Ganztagsbetreuung der EKS. Margit Heumann sieht in vielem eine Chance, in dem andere nur Probleme sehen. Das war selbst bei Corona so. „Die Jahre waren schwierig, es wurde aber die Digitalisierung sehr vorangetrieben, was unsere Vernetzung deutlich verbessert hat“, sagt sie rückblickend.
Golf und Reisen stehen auf der Wunschliste ganz oben
Nun also geht sie in eine neue Lebensphase, die man wohl als „Unruhestand“ bezeichnen könnte. Im Haus gibt es eine Menge zu tun. Außerdem stehen Reisen mit ihrem Mann auf der To-Do-Liste. Und da ist ja noch ihr Lieblingshobby Golf, dem sie jetzt häufiger nachgehen möchte.
Stephanie Dekker lässt sie deutlich wissen, dass die Tür der EKS für sie nicht geschlossen bleiben wird. Eine Beschäftigung als Aushilfslehrerin wird direkt ins Gespräch gebracht. In den verbleibenden Tagen bis zu den Ferien ist Heumann mit ihren Schülern noch in der Projektwoche engagiert. Die Malerei des australischen Aborigines ist das Thema. Sie wird selbstredend bis zur letzten Minute Gas geben.
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