Viernheim. Am Freitagabend um 21 Uhr beginnt mit dem Spiel der Deutschen Nationalmannschaft gegen Schottland die Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land. Einige Fußballfreunde hierzulande können es kaum noch abwarten, andere sehen dem Großereignis eher entspannt entgegen. Eine Umfrage.
Patrick Andres, Sportausschussvorsitzender Olympia Lampertheim: „Im Gegensatz zur Heim-WM im Jahr 2006 ist die Vorfreude eher gedämpft. Das hängt auch damit zusammen, dass die Leistungen unserer Nationalmannschaft in den vergangenen zwei Jahren nicht gerade berauschend waren. Aber nun schickt sich der neue Bundestrainer Julian Nagelsmann an, unsere Mannschaft wieder auf den Pfad der Tugend zurückzuführen. Das haben gute Ergebnisse in den Testspielen gegen Frankreich und den Niederlanden im März, aber nun auch gegen die Ukraine gezeigt. Um erfolgreich zu sein, muss aber ein Feuer der Euphorie entfacht werden. Das geht nur mit einem Auftaktsieg über die Schotten. Ob es zur Europameisterschaft reicht? Möglich ist alles. Aber Nationen wie Frankreich, Spanien, Italien dürften da fast noch bessere Karten haben. Aber vielleicht gewinnen wir ja mit Toni Kroos in seinem letzten Spiel die Europameisterschaft. Dann ist er ein sicherer Kandidat für den Weltfußballer, für den Ballon d’Or.“
Martin Göring, Trainer VfB Lampertheim aus Viernheim: „Ich hoffe mal auf gute und interessante Spiele. Bundestrainer Julian Nagelsmann beweist Mut mit dem Kader und bringt frischen Wind rein. Deutschland wird zwar mindestens bis ins Viertelfinale kommen, die Favoriten auf den Titel heißen aber Frankreich, Spanien und die Niederlande.“
Frank Schneider, Vorsitzender SV Bobstadt: „Deutschland kämpft sich langsam ins Turnier rein und spielt sich dann bis ins Finale vor, wird vielleicht sogar Europameister. Das entfacht eine Welle der Euphorie, die letztlich auch ein Vertrauensbeweis für den neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann sein wird.“
Matthias Ringhof, früher Spieler bei Amicitia Viernheim: „Nach den ersten 20 Minuten beim knappen 2:1 am Samstag über Griechenland besteht keinerlei Anlass zur Euphorie. Manchmal tue ich mich mit einem Laptop-Trainer wie Julian Nagelsmann etwas schwer. Dem liegen zwar mehr als tausend Daten vor, doch was die Mannschaft dann auf dem Platz zeigt, ist viel zu schemenhaft. Da fehlt mir die Kreativität. Was waren das noch Zeiten, als sich Spieler wie Reinhard „Stan“ Libuda einfach mal den Ball schnappten und einen Gegner umspielten.“
Ernst-Ludwig Stockmann, Fußballfan aus Bürstadt: „Mir gefällt, wie der neue Bundestrainer Julian Nagelsmann auch unpopuläre Personalentscheidungen getroffen hat. Dennoch befürchte ich, dass die Siege gegen Frankreich und die Niederlande kurz vor Ostern nur ein Strohfeuer waren. Noch ist die Nationalmannschaft nicht da, wo wir sie gerne sehen würden.“
Claus Diehlmann, Fußballfan aus Bürstadt: „Mit seiner bisherigen Arbeit hat Bundestrainer Julian Nagelsmann gute Voraussetzungen für die Nationalmannschaft geschaffen. Das sollte Anlass zum Optimismus geben. Also glaube ich, dass wir ein gutes Turnier spielen und recht weit vorne landen.“
Rainer Held, Kreisfußballwart aus Bürstadt: „Ich bin mir sicher, dass die Europameisterschaft im eigenen Lande einer Weiterentwicklung der Nationalmannschaft zuträglich ist. Unsere Elf kommt, so hoffe ich es zumindest, unter die ersten Vier. Zum Europameistertitel wird es nicht ganz reichen, denn den holen die Franzosen, möglicherweise aber auch die spielstarken Portugiesen. Stichwort Julian Nagelsmann. Seinem Umbruch sollte man jetzt einfach die erforderliche Zeit einräumen und ihn nicht infrage stellen. Auch wenn es wider Erwarten nicht so gut laufen sollte. Der DFB kann ja nicht jedes Jahr die Unterhosen wechseln.“
Torsten Schnitzer, Trainer FV Biblis: „Ich hoffe nicht nur, dass wir Europameister werden. Ich glaube auch tatsächlich daran. Denn wenn wir gut ins Turnier starten, ist der Mannschaft sehr viel zuzutrauen. Julian Nagelsmann ist dafür bekannt, dass er Spieler entwickeln kann. Dies geht nur dann, wenn eine Mannschaft möglichst lange im Turnier bleibt. Scheide ich schon im Viertelfinale aus, kann ich auch keinen Spieler entwickeln oder besser machen.“
Fabian Kreiling, Mitglied im Vorstand der FSG Riedrode: „Ich freue mich schon auf die Europameisterschaft und könnte mir vorstellen, dass die Nationalmannschaft dabei gut abschneidet. Es ist nicht alles so schlecht, wie es in den vergangenen zwei Jahren geredet wurde. Aber wir dürfen auch nicht allzu euphorisch sein. Starten wir gegen Schottland gut ins Turnier, ist das eigentlich schon die halbe Miete für ein erfolgreiches Europameisterschaftsturnier.“
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