Bürstadt. Als riesigen Erfolg kann die Stadt Bürstadt mit der Sozialagentur Fortuna den ersten Kinder- und Jugendtag auf dem Bildungs- und Sportcampus verbuchen - zum einjährigen Bestehen der außergewöhnlichen Sportstätte und dem internationalen Weltkindertag. „Es war eine Sache, das Ganze zu planen. Nun die vielen Kinder und Erwachsenen real auf dem Campus zu sehen, ist schon etwas sehr Besonderes“, berichtete Adam Harazim, Teamleiter der Jugendarbeit durch die Agentur.
Das Jugendhaus ist neben dem Campus Dreh- und Angelpunkt des Tages. Schon vor Beginn kam Lehrer Michael Feick mit drei Klassen der Erich Kästner-Schule (EKS) zum Jugendhaus, um beim Aufbau der Tische und Bänke zu helfen. Keine Minute zu früh, denn die Schillerschule startete gegen 9.30 Uhr mit ihrem Spendenlauf, und die Kinder drehten ihre Runden - kräftig angefeuert von ihren Eltern.
Am Vormittag kamen zudem viele Kitas vorbei. Dafür hatte Stefanie Reis von der Stadt mit dem Interkulturellen Büro Spielstationen vorbereitet. Sie betreute auch den Purzelbaumwettbewerb. Hier konnten Kinder auf bunten Matten so viele Überschläge machen wie möglich. Am Nachmittag waren es bereits mehr als 2600 und noch längst war kein Ende in Sicht.
Sehr gut liefen auch Angebote wie das Bürstadt-Tattoo oder die Fun-Spiele wie das Werfen einer aufblasbaren Axt. Der Renner waren die Zorbing-Bälle, riesige aufgeblasene Fußbälle, in die man hineinsteigen und mit ein bisschen Geschick durch einen Parcours steuern musste. Als Sportcoach begleitete Abdalla Gdoura, Leiter des Interkulturellen Büros, diese Station und hatte kaum Zeit für ein schnelles Mittagessen, so groß war der Andrang. Gdoura war restlos begeistert von dem lebhaften Treiben auf dem Campus.
Kooperation mit Basketball-Club Alba Berlin läuft nun an
Die offizielle Eröffnung am Morgen gestaltete Bürgermeisterin Bärbel Schader. Sie freute sich auch über die Verleihung des Siegels „Integration durch Sport“ durch Julia Eppler von der Sportjugend Hessen. „Das Siegel bringen wir später an, wir haben das passende Werkzeug dabei. Integration ist das Ziel hier“, sagte Gdoura erfreut über die Auszeichnung. Für Integration steht schließlich auch er als Sportcoach. Unterstützt wurde er von etlichen Geflüchteten, die sich an diesem Tag ebenfalls einbringen wollten und den Kindern im Zorbing-Ball beim Steuern durch den Parcours halfen. Viele von ihnen kamen am Samstag direkt wieder für ihre Projekte am Freiwilligentag.
In der Freilufthalle stand am Nachmittag dann das Basketball-Turnier an. Pünktlich dazu hat die Partnerschaft mit „Sport vernetzt“ von Henning Harnisch vom Basketball-Bundesligisten Alba Berlin begonnen. Dafür war extra Regionalleiter Jan Schuster gekommen. Überwältigt war er von den vielen Möglichkeiten, die der Bürstädter Campus bietet. „Und das alles niederschwellig ohne Zaun - das ist der Grundgedanke von Alba Berlin.“ Schuster betonte, viele positive Eindrücke mitzunehmen und bald zu besprechen, wie „Sport vernetzt“ Teil des Campus werden kann.
„Jedes Kind soll hier seine Sportbiografie schreiben können, angefangen von den Kitas. Ich hab’ hier sehr viele engagierte Leute getroffen, angefangen mit der Bürgermeisterin. Der Grundstein ist gelegt“, erzählte Schuster. Er besprach sich dazu mit Oliver Haberer von der Sozialagentur Fortuna, die unter anderem das Jugendhaus und das Quartierbüro leitet. Von ihm stammte die Idee, „Sport vernetzt“ hinzu zu holen. Haberer war selbst beeindruckt vom Aktionstag auf dem Campus. „Es ist der Wahnsinn. Alles bunt, so wie es sein sollte, mit Kindern, Jugendlichen, Erziehern, Lehrern und Eltern, die sich treffen, die Angebote genießen und miteinander Spaß haben. Wir haben nur positive Rückmeldungen.“
Selbst Carsten Müller, dessen „kleine Küche“ Nudeln mit Tomatensoße sponserte, wollte eigentlich nur vorbei kommen, um zu sehen, ob alles klappt. Kurzerhand baute er eine weitere Ausgabe auf und gab mit seiner Auszubildenden etliche Portionen aus und blieb viel länger als gedacht. Mehr als 600 Waffeln und Unmengen Brezeln verteilte das Jugendhaus kostenlos. Häufig bildeten sich lange Schlangen. „Zwischendurch haben wir Blitzworkshops zu Themen wie Nachhaltigkeit oder Werte gemacht. Das kam gut an“, erzählte Harazim. Am Kletterbaum beim gesicherten Monkey Climbing war ebenfalls ununterbrochen Andrang. Viele Kinder, die bereits am Vormittag hier waren, kamen später mit Eltern und Geschwistern wieder, weil es ihnen so gut gefallen hatte. Das Motto „Gemeinsam durch Bewegung gesund bleiben“, wurde jedenfalls bestens erfüllt und sozialer Zusammenhalt mit Spiel, Sport und Spaß gelebt.
Abends folgte zum Abschluss ein Podiumsgespräch mit Vertretern des Jugendrats und Schülervertretern der EKS, die von ihrer politischen Arbeit berichten und Gleichaltrige aufforderten, sich ehrenamtlich zu engagieren. Denn die Wahlen zum Jugendrat stehen Ende des Jahres an.
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