Bürstadt. Ministerpräsident Boris Rhein, bekannte Sportler und weitere Ehrengäste haben sich zur Einweihung des Bildungs- und Sportcampus am 22. September in Bürstadt angekündigt. „Eine ganze Woche lang wird gefeiert“, kündigt Katrin Keil von der Projektsteuerung der Firma Drees & Sommer an. „Bürstadt ist sehr bekannt mittlerweile!“ Mit gut 23 Millionen Euro Gesamtkosten rechnet sie für das Prestigeprojekt, dem nun gleich zwei renommierte Preise winken - noch bevor überhaupt alles fertiggestellt ist.
Zuschuss von 2,3 Millionen
Im Haupt- und Finanzausschuss legt Katrin Keil, ehemals Voss, den Kommunalpolitikern regelmäßig aktuelle Zahlen vor. Gerade habe das Land einen weiteren Zuschuss über 2,3 Millionen Euro für den Campus zugesagt. Sie erwartet weitere Förderzusagen im Laufe des Jahres, die die gestiegenen Kosten ausgleichen sollen.
Denn im Moment klafft laut Keil noch eine Finanzierungslücke von 4,7 Millionen Euro. Allein fürs Bildungszentrum listet sie Mehrkosten von gut 600 000 Euro auf - und damit eine Steigerung des Gesamtpreises um 21 Prozent. „Das große Problem war, dass wir oft gar keine Angebote erhalten haben - oder welche, die 80 Prozent teurer als erwartet waren.“ Keil führt dies vor allem auf die Folgen des Ukraine-Kriegs zurück. Irgendetwas weglassen wollten die Stadtverordneten nicht und stimmten daher im November dafür, das Budget um 5,6 Millionen Euro zu erhöhen.
Freilufthalle 21 Prozent teurer
Die Fortschritte auf dem Campus sind inzwischen gut zu sehen, so Keil. Im Bildungszentrum fehlen nur noch Schlösser, Feuerlöscher, die Endreinigung sowie die Ausstattung für die Teeküche. Die Möbel sollen Anfang September ankommen. Daneben werde gerade der Kunstrasen vorbereitet und erhalte bald seine charakteristische grüne Schicht. Ferner entstehe die Freilufthalle im Moment, am Jugendhaus seien Fitnessgeräte und neben dem Bildungszentrum die Parcours-Anlage installiert worden. Der Kunstrasen werde übrigens 15 Prozent und die Freilufthalle 21 Prozent teurer als noch vor einem Jahr geschätzt. Eine Gasleitung, die nicht mal der Energieversorger kannte, habe übrigens umgelegt werden müssen. Auch das habe die Kosten steigen lassen.
Große Aufträge vergibt die Stadt nur noch fürs Wärmenetz, das für einen klimaneutralen Campus sorgen wird. Zudem soll es bis in die Stadt hinein wirken und auch die dann neue Schillerschule mit Wärme versorgen. Es fehlen noch Heizzentrale, Arealstromnetz, Photovoltaikanlagen, Carports und Ladeinfrastruktur. Weitere Pflanzarbeiten sind erst im Winter oder im Frühjahr geplant.
„Im Moment liegen wir noch 1,5 Millionen Euro unter dem Budget“, so die Expertin. Das werde sich mit den nächsten Aufträgen ändern. „Im schlimmsten Fall könnten es am Ende 300 000 Euro netto mehr sein“, sagt Keil. „Aber mit den Kosten sind bisher auch immer die Förderungen gestiegen“, meint sie zuversichtlich. Zudem gebe es bei den Auszeichnungen ja auch noch Preisgelder, die gerade richtig kämen. Bei den Kommunalpolitikern stößt ihr Vortrag auf viel Wohlwollen - besonders das energieautarke System kommt neben dem attraktiven Angebot des Campus gut an.
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