Bürstadt. Einmal Prinzessin sein. Das ist der größte Wunsch von vielen kleinen Mädchen. Auch Annalena Schweiker träumte diesen Traum. Jetzt ist er in Erfüllung gegangen. Denn am Samstagabend ist die 22-jährige Lehramtsstudentin für Mathematik und Biologie als Stadtprinzessin der Kampagne 2023/2024 im Gemeindezentrum St. Michael inthronisiert worden.
Sie übernimmt das Amt von Prinzenpaar Andreas II. und Viviane I. Auch Annalena kommt wie ihre Vorgänger aus einem närrischen Haushalt. Papa Steffen ist in der Arbeitsgemeinschaft Bürstädter Vereine (Vereins-AG) ebenso aktiv wie bei den Sackschdoahoggern (SSH). Mama Simone hält ihren beiden Fastnachtern den Rücken frei, kümmert sich um Bekleidung, Termine und auftretende Blessuren. Außerdem schwingt sie bei vielen Veranstaltungen mit Kreativität und Geschick den Kochlöffel.
Prinzessin Annalena hat schon bei den Minis getanzt
„Ich habe als Vierjährige angefangen, bei den SSH-Minis zu tanzen“, berichtete Annalena. Seitdem ist sie aber nicht nur tänzerisch in der SSH-Garde aktiv, sondern trainiert auch die Funkenmariechen und die Garde. Zudem arbeitet sie sowohl in der Vereins-AG als auch bei den SSH im Vorstand mit. „Erstmals voll dabei war ich in der Kampagne von Stadtprinzessin Teresa I.“, schaute sie zurück. Bei unzähligen Begleitungen hat sie den grünen Rock der Vereins-AG angezogen und ist mit den närrischen Vertretern der Stadt auf unzähligen Sitzungen, Umzügen oder Kappenabenden präsent gewesen.
Corona-bedingt hatte sich ihre Amtszeit nach hinten verschoben. Denn Andreas II. und Viviane I. hatten ihre Repräsentationszeit verlängert. Ein wenig bedauert die fröhliche Prinzessin, dass die diesjährige Kampagne so kurz ist. Denn schon Anfang Februar ist wieder alles vorbei. Doch die Zeit will sie voll auskosten.
Auch wenn sie gerade ihr Praxisjahr im Schuldorf Bergstraße absolviert, Fastnacht wird in vollen Zügen genossen und tüchtig gefeiert. Ihre Orden sind bereits fertiggestellt. Darauf zu sehen sind die Wappen der Vereins-AG und das der Stadt Bürstadt. Eine Krone mit grünen Steinen und Rosen vervollständigen das Abzeichen ihrer Tollität.
Da Annalena selbst von der Multiorganerkrankung Mukoviszidose betroffen ist und dafür die Rose als Symbolbild gilt, will sie während ihrer Kampagne für den Mukoviszidoseverein Spenden sammeln. „Damit will ich möglichst die Forschung unterstützen“, berichtete sie. Auch für Organspenden will sie - trotz aller Fröhlichkeit und Ausgelassenheit - werben.
Dosenwurst statt Blumen als Gastgeschenk für die Prinzessin
Zudem wünscht sie sich keine Blumen, wenn sie zu Veranstaltungen kommt. „Ich bin eher der deftige Typ und wünsche mir Dosenwurst vom ortsansässigen Metzger“, lachte sie. Für sie ist die fünfte Jahreszeit der perfekte Ausgleich zu ihren nötigen Krankenhausaufenthalten und Therapien.
Wenn Freund Jokus seine Kapriolen schlägt, dann vergisst sie die Schattenseiten ihrer Krankheit. Auch die wunderschönen Kleider, in Silber-Lila, Dunkelblau, Eisblau und Rosa-Apricot, die ihr die Großeltern für ihre Regentschaft spendiert haben, heben ihre Stimmung. Natürlich fehlt auch das passende Haardiadem nicht.
Begleitet wird sie von ihrer Prinzengarde, hofft aber auch darauf, dass Mitglieder von anderen Fastnachtsvereinen mit ihr auf Tour gehen. Auch in diesem Jahr stellt die Autofirma Jakob und Morweiser die Prinzessinenkutsche. Etwa 70 Termine will sie absolvieren. Neben den Veranstaltungen in Bürstadt will Annalena die Schulen und Kindergärten besuchen und an den Fastnachtsumzügen in Lampertheim und Bürstadt teilnehmen. Auch der Besuch zur Verleihung des Courageordens und der Kindersitzung des Spiel- und Kulturkeis 50 will sie auf keinen Fall verpassen.
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