Biblis. Es war ein aufregender Tag für die Bibliser Ferienspielkinder. Zuerst waren sie beim Golfpark Wattenheim zu Gast, danach ging es zur Freiwilligen Feuerwehr des Ortsteils. Dort aßen sie zu Mittag und wurden anschließend in den Fahrzeugen der Wehr zum Wäldchen am Golfpark gefahren, in dem die Vogel- und Naturschützer ihr Vereinsgelände haben. Dort absolvierte die Schülerinnen und Schüler ein Rätselparcours, ein Quiz zum Tierweitsprung und sie konnten selbst „Samenbomben“ aus Lehm und Blumensamen formen.
Gemeinsam unterwegs auf der „Expedition Biblis“
Noch bis zum 25. Juli können die Kinder auf der „Expedition Biblis“ die Großgemeinde von einer anderen Seite kennenlernen. Sie machen dabei Station bei vielen Vereinen und lernen ihre unterschiedlichen Angebote kennen. „Wir haben uns im Januar zum ersten Mal getroffen und da haben sich gleich neue Vereine gefunden, die teilnehmen wollten“, freute sich Organisatorin Michaela Müller von der Verwaltung. Sie stand mit allen Vereinen in Kontakt und hat mit den Verantwortlichen den konkreten Fahrplan abgesprochen. Außerdem gab sie nach dem Anmeldezeitraum die tatsächlichen Teilnehmerzahlen durch, damit sich die Vereine richten konnten. Im Schnitt sind es 55 Schülerinnen und Schüler pro Tag.
Es gibt verschiedene Aktionen, bei denen die Teilnehmeranzahl begrenzt ist. Wie beispielsweise bei der Filminsel, da das Team um Vorsitzende Birgit Gimbel das Essen beigesteuert hat. Oder bei der Schatzsuche beim Segelverein. Zum ersten Mal sind das auch das Deutsche Rote Kreuz mit dabei, genauso wie die Handballabteilung der Turngemeinde und die Katholische Öffentliche Bücherei (KÖB).
„Deswegen haben wir eine zweite Woche gebraucht, sonst hätten wir gar nicht alle Vereine untergebracht“, erzählte Müller. Die Resonanz aus dem Vorjahr mit dem veränderten Konzept sei sehr angenommen worden. Die Eltern schätzten an dem Angebot, dass sie ihren Nachwuchs den kompletten Tag abgeben könnten und die Kinder dabei noch verpflegt würden.
Und die Vereine fänden es gut, dass sie von den Organisatorinnen - neben Michaela Müller ist das noch Andrea Paul, Leiterin der Nordheimer Schulkindbetreuung, - unterstützt werden. Paul unterstützt mit ihrem Mitarbeiterteam.
Darüber hinaus gibt es Zeiten, die Müller, Paul und das Team selbst gestaltet haben. Dazu gehören Aktionen wie den Tag am Badesee und die Sportolympiade im Schulhof. Auch das Konzept für die Zukunftswerkstatt haben sie entworfen. Hier hilft der Verein für Heimatgeschichte zu Beginn der zweiten Woche bei der Umsetzung. „Ich werde mit meiner Gruppe Styroporkugeln anmalen und damit ein Planetensystem bauen“, verriet Müller schon vorab. Ein ganz besonderer Höhepunkt wird in diesem Jahr der Ausflug ins Kloster Lorsch, wo für alle Kinder verschiedene Workshops angeboten werden. Zum Beispiel werden die Schüler backen wie im Mittelalter oder Medizin und Zahnpasta aus Kräutern herstellen, kündigt Müller an.
Bürgerstiftung übernimmt Kosten für Workshops und Bus
Hierfür habe die Bürgerstiftung die Kosten für den Bus und die Workshops übernommen. Und es gab für alle kleinen Teilnehmer Turnbeutel aus Stoff mit der Aufschrift „Expedition Biblis 2025“, der ebenfalls von der Stiftung gesponsert wurde. In der KÖB dürfen die Kinder Lesezeichen basteln und Märchen lauschen. Das passt gut zu den Namen, welche die einzelnen Gruppen tragen. Dieses Mal sind Märchen die Vorlage und es gibt „Das tapfere Schneiderlein“, „Froschkönig“, „Der gestiefelte Kater“ und „Hans im Glück“.
Für die Aufteilung der Kinder in die Gruppen war Müller zuständig. Dabei hat sich laut eigenen Angaben darauf geachtet, dass das Verhältnis zwischen Jungs und Mädchen ausgewogen ist. Auch auf die Kinder, die täglich teilnehmen, und andere, die nur ausgewählte Tage mitmachen, wurde geachtet.
„Und selbst wenn gute Freunde in einer anderen Gruppe sind, können sie doch zwischendurch immer wieder zusammen Zeit verbringen. Es war nötig, dass wir eine Aufteilung vornehmen, wie etwa bei den Vogelschützern für deren Angebote“, berichtete Müller.
Vogelschützer wollen Naturgedanken an Kinder vermitteln
Die Vogelschützer waren zum zweiten Mal mit von der Partie. Vorsitzender Ruven Kronauer freute sich, den Kindern das Vereinsgelände zu zeigen: „Wir haben den Bienenlehrpfad neu und es ist schön, den Schülern den Naturgedanken zu vermitteln, und zwar auf spielerische Art und Weise.“ Unterstützt wurde er von drei Vereinskollegen. „Wenn die Betreuung der Spiele nicht so gut wäre, hätten wir das nicht leisten können. Viele unserer Mitglieder sind selbst im Urlaub oder arbeiten um diese Tageszeit“, führte Kronauer aus.
Er selbst leitete das Tierweitsprung-Quiz an. Die Kleinen durften raten, wie weit verschiedene Tiere springen können, vom Floh angefangen, über den Wasserfrosch, den Fuchs bis hin zum Wildschwein und Reh, das ganze sechs Meter weit springen kann. Kronauer hatte im Vorfeld die Weiten mit Holzstöcken am Boden markiert und im Anschluss durften die Kinder ausprobieren, wie weit sie selbst springen können. Der Rätselparcours für alle durch die gesamte Anlage samt Lehrpfade und die aufgestellten Schilder lieferten die Antworten.
Für den Abschluss ist am Freitag, 25. Juli, unter anderem ein Theaterstück geplant. Und es werden Collagen erstellt, denn Fotos von den vielen Erlebnissen der Kinder gibt es jede Menge.
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