Lampertheim. Die Lampertheimer SPD eröffnete ihre diesjährige Sommertour beim Kanu-Club Lampertheim (KCL). Unter dem Motto „Raus aus dem Sitzungssaal und rein ins Leben“ möchte die Partei 2025 wieder Orte ansteuern, die für die Sozialdemokraten von besonderem Interesse sind. „Im Verein und eurem Gebäude ist in der Vergangenheit einiges passiert“, begründete SPD-Ortsvereinsvorsitzender Jens Klingler das Kommen der Genossen, die von der Ersten Vorsitzenden Ulrike Gliem empfangen wurden.
In der Tat gehört der KCL zu den Clubs, bei denen sich in den vergangenen Jahren vieles verändert hat. Bereits vor der Corona-Pandemie zeigten sich die Kanuten wenig zufrieden, weil sie die Kosten von Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen schultern mussten. Doch die Verantwortlichen reagierten nicht passiv, sondern begannen damit, den Verein auf neue Füße zu stellen und umzustrukturieren.
Angebotspalette der Lampertheimer Kanuten wurde erweitert
Von diesen Einschnitten berichtete die Vorsitzende Ulrike Gliem den Sozialdemokraten. Die Neu-Positionierung habe natürlich in erster Linie die Angebotspalette des Vereins betroffen, die deutlich erweitert worden sei. „Familien in Bewegung“ lautete das Konzept, das die Kanuten 2020 auf die Beine stellten. „Wir wollten den Bürgern vom Baby- bis zum Seniorenalter die Möglichkeit geben, bei uns Sport zu treiben“, sagte die Vorsitzende.
Zuerst nahm der Club Teakwondo ins Programm mit auf, dann den Reha-Sport. Heute ist der Blick auf die vielen verschiedenen Sparten beeindruckend: Kinderturnen, Kinderschwimmen, Stand-up-Paddling, Cross-Training und Outdoor-Fitness gehören ebenso dazu wie Wirbelsäulengymnastik und Yoga. Seine Ambitionen Richtung Leistungssport verleugnet der Kanu-Club weiterhin nicht, die in seiner Geschichte eingefahrenen zahllosen Erfolge waren immer Motivation für mehr harte Arbeit - insbesondere im Bereich des Kanurennsports.
Neuer Schwerpunkt rückt in den Fokus
Doch im Laufe der Zeit rückte auch ein neuer Schwerpunkt in den Fokus: die Inklusion von Menschen mit Behinderung. Sich diesem Thema zu widmen, ist nicht nur inhaltlich anspruchsvoll. Der Kanu-Club musste seine Übungsleiter dafür ausbilden und nach den Schulungen und Fortbildungen ein entsprechendes Angebot auf die Beine stellen. Das sei bestens gelungen, ist Gliem überzeugt. Mittlerweile sei der Verein im Bereich Kinderturnen, Kinderschwimmen und gar im Kanurennsport aktiv, wo er inzwischen eine Special Olympics Mannschaft hat, die im Juni 2026 im Saarland bei den nationalen Spielen den Versuch unternehmen werde, die Qualifikation für die World Games zu schaffen, berichtet die erste Vorsitzende stolz.
Baustelle am Lessing-Gymnasium bereitet Sorgen
Mit seinem Ziel, Menschen mit Einschränkungen in den Verein zu integrieren, musste auch das Clubheim barrierefrei zugänglich werden. Die Sozialdemokraten zeigten sich begeistert vom Ergebnis: Über den Fahrstuhl in den ersten Stock bis zu den behindertengerechten Toiletten ist nun alles vorhanden. Der Lohn der Bemühungen: Die Zahl der Mitglieder stieg in den vergangenen fünf Jahren von 270 auf 560 an. Bis 2030 hat sich der Kanu-Club ein neues Projekt auf die Fahne geschrieben: „Bewegung grenzenlos“ soll Menschen mit Migrationshintergrund zum Sport und somit zum KC bringen.
Sorgen bereitet Gliem lediglich die bevorstehende Großbaustelle beim benachbarten Lessing-Gymnasium. Dass die Baustelle von der Saarstraße aus angefahren werden muss, sieht sie aufgrund der jetzt schon wenig optimalen Verkehrssituation als „Herausforderung“.
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