Spiel der Woche

Hitziges Derby

FV Biblis dreht in der Fußball-Kreisoberliga gegen den FC Alemannia Groß-Rohrheim einen 0:1-Rückstand in einen 2:1-Sieg

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Andreas Martin
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Erleichterung bei den Spielern des FV Biblis, unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff ist ihnen im Derby der 1:1-Ausgleich gelungen. © Berno Nix / Julian Lösch

Biblis. Über mangelnde Emotionen hat sich am Sonntag im Kreisoberligaderby zwischen dem FV Biblis und dem FC Alemannia Groß-Rohrheim im Bibliser Pfaffenaustadion keiner beklagen können. Letztlich waren beim 2:1 (1:1)-Heimsieg des FV Biblis an der einen oder anderen Stelle sogar etwas zu viele Emotionen mit dabei. So bat Schiedsrichter Maximilian Martin (VfB Ginsheim) beide Mannschaften kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit erst einmal zurück in die Kabinen, bis sich die hitzige Atmosphäre unter den Zuschauern wieder beruhigt hatte.

„Es war schon ein sehr emotionales Derby, aber nach fünf, sechs Minuten hat sich die Lage bei den Zuschauern beruhigt, und es konnte weitergehen“, erlebte FVB-Spielertrainer Torsten Schnitzer vor den rund 200 Zuschauern selbst ein Wechselbad der Gefühle. „Zunächst habe ich mich natürlich gefreut, erstmals mit meinem jüngeren Bruder Björn gemeinsam auf dem Platz zu stehen, und ich hätte das auch gerne länger getan“, sagte Schnitzer, der in der 45. Minute die Rote Karte sah. „Wofür, konnte mir der Schiedsrichter auch auf Nachfrage nicht erklären“, meinte Schnitzer, der nach einem Foul an einem Bibliser Spieler die harte Gangart eines Groß-Rohrheimer Spielers bemängelte.

Eckhardt kündigt Gespräche an

„Es waren auf beiden Seiten hitzige Sachen dabei. Ich muss schon sagen, dass wir uns gerade in der zweiten Halbzeit zu Aktionen haben hinreißen lassen, bei denen man auch eine Verletzung des Gegenspielers in Kauf nimmt. Das geht so nicht!“, betonte FCA-Trainer Georg Eckhardt. „Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt und nehmen uns durch solche Aktionen aus dem Spiel“, fand Eckhardt es daher nachvollziehbar, dass in der 75. Minute der bereits mit Gelb verwarnte Alemannia-Spieler Ibrahim Cephaneci ebenfalls die Rote Karte sah. „Das war eine Tätlichkeit, da blieb dem Schiedsrichter keine andere Entscheidung“, kündigte Eckhardt Gespräche mit einigen seiner Spieler an.

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Die Gäste aus Groß-Rohrheim sahen sich früh mit dem ersten verletzungsbedingten Wechsel konfrontiert, als Alaa Alhamo das Feld verlassen musste (24.). Danach schien es für den FCA erstmal nach Wunsch zu laufen, als Taqiyeddine Boukhalfa zur Führung traf (31.). „Er hat sich bei seinem Tor verletzt und musste kurz danach raus“, war Alemannia-Coach Georg Eckhardt zum zweiten frühen Wechsel gezwungen.

„Dieses Gegentor kam für uns aus dem Nichts“, bemängelte Torsten Schnitzer in dieser Situation das schwache Defensivverhalten seiner Mannschaft. „Nach der Roten Karte gegen mich ist die Mannschaft dann aber richtig aufgewacht“, durfte sich Schnitzer kurz nach seiner Hinausstellung über den Ausgleich freuen, als sein Bruder Björn eine Freistoßflanke in den Groß-Rohrheimer Strafraum schlug, die FVB-Kapitän Dennis De Sousa Barba mit dem Kopf zum 1:1 ins FCA-Tor verlängerte (45.+1).

1:1-Ausgleich leitet Wende ein

„Fast mit dem Halbzeitpfiff bekommen wir den Ausgleich, das war von uns ein krasser Fehler in der Defensive! Dieses Tor lässt das Spiel kippen“, bemängelte Eckhardt.

„In der zweiten Halbzeit hatten wir rund 70 Prozent Ballbesitz und haben hinten nichts mehr zugelassen“, sah FVB-Trainer Torsten Schnitzer, wie die Gäste ihre Überzahl früh selbst zunichte machten, als sich Filipe Leao Ferreira eine zehnminütige Zeitstrafe einhandelte. Diese 54. Minute wird FCA-Coach Eckhardt aber noch aus einem weiteren Grund in schlechter Erinnerung behalten, denn es gab Foulelfmeter für den FV Biblis, den André Bandieramonte zum 2:1 (54.) für die Gastgeber nutzte.

„Für mich haben beide Kontakt, dieser Elfmeter ist für mich strittig. Das ändert aber nichts daran, dass Biblis am Ende verdient gewonnen hat, weil wir uns selbst aus dem Spiel genommen haben“, betonte Eckhardt. „Die Chance zum dritten Tor haben wir zwar nicht genutzt, trotzdem bin ich mit der zweiten Halbzeit sehr zufrieden“, lobte Torsten Schnitzer dagegen sein Team.

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