Bauausschuss

Diese Straßen sollen bis 2030 in Biblis saniert werden

Im Bibliser Ortskern sind Straßen und Kanäle marode und müssen saniert werden. Über den Zeitplan sind sich Politik und Verwaltung indessen nicht einig.

Von 
Christine Dirigo
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In der Bibliser Jahnstaße gibt es etliche Risse und sogar noch einen gemauerten Kanal von 16 Metern Länge. Etliche Hausanschlüsse sind versandet, zudem fallen Rattenlöcher auf. © Christine Dirigo

Biblis. Vier Straßen stehen in Biblis für eine grundhafte Sanierung zwischen 2026 und 2030 an: die Hintergasse, die Jahnstraße, die Bachgasse und die Brücklache. Das teilte Lars Stuckert, der technische Geschäftsführer des Zweckverbands Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße (KMB), dem Bibliser Haupt- und Finanzausschuss mit.

Ob jedoch tatsächlich alle vier in Angriff genommen werden, ist nach der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses und des Bauausschusses offen. Beide Gremien folgten in ihrer Empfehlung mehrheitlich einem Antrag der CDU, zunächst nur die Hintergasse und die Jahnstraße anzugehen und die anderen beiden Straßen in die nächste Sanierungsperiode zu schieben.

Kanäle in Biblis für ein Starkregenereignis nicht gerüstet

Lars Stuckert machte im Haupt- und Finanzausschuss deutlich, wie groß der Sanierungsbedarf ist. Überall gebe es viele Schäden wie Pfützenbildung, lose Platten, Risse, Absetzungen oder Rattenlöcher. Teilweise reichten die Kanäle auch schlichtweg nicht aus, um mit einem Starkregenereignis fertig zu werden.

Ferner seien Hausanschlüsse versandet, und die Gehwegbreiten stimmten nicht mit den Vorgaben überein. In der Bachgasse entwässert der Kanal zudem die Darmstädter Straße mit, sei dafür aber viel zu klein dimensioniert, erklärte Stuckert. Die Kosten für die Straßen- und Kanalsanierung listete er für jede einzelne Straße auf: Insgesamt verschlingt das Vorhaben nach seinen Berechnungen rund 6,34 Millionen in den nächsten fünf Jahren.

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Der KMB will die vier Straßen nacheinander sanieren. Jeweils zwei liegen direkt nebeneinander. Dabei soll die eine als Umleitungsstrecke dienen, während die andere saniert werde. Es sei günstiger, wenn man die Straßen in einem Stück saniere und nicht alle paar Meter Flickwerk mache, so Stuckert.

„Das muss uns sehr am Herzen liegen. 25 Jahre ist am Kanalnetz nichts gemacht worden. Und wir werden das nicht in wenigen Jahren schaffen“, betonte auch Bürgermeister Volker Scheib. „Sprechen Sie doch mal mit den Anwohnern, die mit Schlaglöchern und Pfützen leben müssen. Es macht mir große Sorgen, wenn wir die Kanäle nicht reparieren“, erklärte er und verwies aktuell auf den Kanaleinbruch in der Wattenheimer Schulstraße, der mit Barken gesichert ist.

Johanna Iovine (CDU) erläuterte, wieso ihre Fraktion den Antrag gestellt hat, zunächst nur die Hintergasse und die Jahnstraße anzugehen und die anderen beiden Straßen später zu sanieren. „In den letzten Jahren sind die Bürger immer mehr belastet worden. Wir wollen nicht, dass die wiederkehrenden Straßenbeträge steigen“, argumentierte sie.

Wiederkehrende Straßenbeiträge in Bürstadt und Lampertheim wieder abgeschafft

Ausschussvorsitzender Josef Fiedler (SPD) betonte, wenn es die wiederkehrenden Straßenbeiträge nicht gäbe, müssten die Bürger in den betroffenen Straßen alles bezahlen. „Das war ja der Grund, weshalb wir sie eingeführt haben“, so Fiedler. In den Nachbarstädten Bürstadt und Lampertheim seien die wiederkehrenden Straßenbeiträge wieder abgeschafft worden. Und seitdem sei noch keine Straße saniert worden. Biblis habe im Ortskern ein Problem mit dem maroden Kanalsystem. Fiedler erinnerte auch an die 15 Millionen Euro, die für die Sanierung des Grundwassers an die HIM-ASG Altlastensanierung gehen. Die Verunreinigung sei durch einen defekten Kanal verursacht worden und durch die illegale Einleitung des Abwassers von chemischen Reinigungen in der Pfadgasse in den 1960er Jahren.

Urs Scheib von der Liste Scheib meinte: „Als Laie muss ich mich auf die Experten und die Verwaltung verlassen. Es gibt durchaus Alternativen zu diesem Programm, und deswegen werde ich mich im Ausschuss enthalten.“

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