Bürgerversammlung

Versiegelte Flächen in Biblis werden neu erfasst

Warum das notwendig ist und was auf die Bibliser Bürgerinnen und Bürger zukommen wird, erläutern die Verantwortlichen bei der Bürgerversammlung.

Von 
Christine Dirigo
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Bei der Bürgerversammlung im Bibliser Rathaus stellten die Fachleute Lars Stuckert (li.) und Jörg Weidling (2.v.li.) die neue Aufnahme der versiegelten Flächen vor. © Christine Dirigo

Biblis. Bei der Bürgerversammlung informierte die Gemeinde Biblis über die Neuaufnahme der versiegelten Flächen. Dafür waren Lars Stuckert vom KMB und Jörg Weidling von der gleichnamigen Fachfirma aus Bad Nauheim gekommen. Das letzte Mal hatte diese Erfassung 2011 stattgefunden - damals noch mit mehr Personal und Aufwand.

Nun werden die erfassten Daten gleich digital in eine Software eingegeben, dort seien sie auf lange Sicht leichter zu pflegen, informieren die Verantwortlichen. Auch Änderungen könnten zeitnah erfasst werden. Nötig sei das ganze unter anderem, weil 2019 Abflussmessungen bei Starkregen durchgeführt worden waren. Diese bilden die Grundlagen der Kanalberechnung. „Allerdings war die gemessene Menge abweichend von dem, was laut Berechnung herauskommen sollte“, informierte Stuckert. Das alles sei in eine Starkregenkarte eingeflossen, die 2023 erstellt wurde.

Verwaltung muss externen Dienstleister beauftragen

Das Wasser, welches in die Kläranlage fließe, setze sich aus zwei Teilen zusammen: zum einen Schmutzwasser, zum anderen Regenwasser. Der Kanal sei benebelt worden und der Nebel sei zum Teil an Fallrohren ausgetreten, die eigentlich gar nicht ans Netz angeschlossen sein dürften, informierte Weidling. Deshalb sei der Entschluss gefallen, die Flächen erneut aufzulegen.

Da dieser Vorgang für die Verwaltung ein eher selten durchgeführtes Verfahren ist und Fachkenntnisse benötigt werden, musste die Gemeinde einen externen Dienstleister beauftragen. Dieser überflog zuerst die Ortschaft mit dem Flugzeug, um Luftaufnahmen zu machen. Und zwar in verschiedenen Winkeln, damit ein stereoskopisches Bild entstand. Das war bereits am 3. März, wie Weidling erläuterte.

Jedes Grundstück wurde erfasst

Am Ende kam ein Gesamtbild für Biblis heraus, auf dem jedes Grundstück erfasst wurde. Als Nächstes wird es Fragebögen für alle Eigentümer geben, mit deren Hilfe Details geklärt werden sollen, denn alles könne man aus der Luft nicht eindeutig bestimmen, so Weidling. Auf dem Bogen ist das entstandene Foto abgebildet, die versiegelten Flächen sind nach Größe verzeichnet und die Eigentümer müssten nun angeben, ob ein Abflussrohr an den Kanal angeschlossen sei oder ob das Wasser versickere, ob Zisternen oder Brunnen vorhanden seien.

Die Bögen werden am 11. August verschickt, ab 18. August gibt es dann ein Beratungsbüro im Rathaus, bei dem Fragen geklärt werden können. Dann soll eine Hotline eingerichtet werden, die Nummer steht noch nicht fest. Rückgabe der Bögen ist für den 8. September vorgesehen. Ob sich dadurch Gebühren erhöhen, war die Frage aus dem Publikum. Bürgermeister Volker Scheib betonte, dass die Gebühren alle zwei Jahre überprüft werden und dass diese lediglich zur Deckung der Kosten und nicht als Einnahmequelle dienten. „Das ist ein ganz neuer Service mit den neuen digitalen Daten und eine Transformation in die Zukunft. Das Bewusstsein für Entsiegelung ist heute noch höher als 2011“, so Scheib.

Fragen der Bürgerinnen und Bürger zum Schluss

Konstantin Großmann eröffnete danach die Fragestunde. Die Bürger fragten unter anderem nach dem Platz hinter dem Rathaus, der Beleuchtung am Bahnübergang Kirchstraße, den geplanten Neubaugebieten in Nordheim und dem Bibliser Werrtor. Sie wollten wissen, was aus dem Gebäude Hochschildstraße 8 wird. Auch die Ausfahrt von der Fischerstraße ohne Sicht wegen der Parkplätze in die Bürstädter Straße bereitet derzeit Sorgen.

Freie Autorin

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