Neckar-Bergstraße: Land will mobiles Schlachten fördern

Als Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk Anfang des Jahres in mehreren Betrieben in Edingen zu Gast war, wurde er von den Bauern wiederholt auf das Schlachthof-Problem in Mannheim angesprochen. Er zeigte Verständnis für die Sorgen der Landwirte, betonte aber auch: „Wir können der Stadt nicht hineinregieren.“

Auf Anfrage des „MM“ äußerte sich das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz am Montag noch einmal im Detail. „Ziel der Landesregierung ist es, regionale Schlachtkapazitäten im Land zu halten und weiterzuentwickeln“, heißt es in einer Antwort. Dazu habe man unter anderem ein Förderprogramm für kleinere und mittlere Schlachthöfe aufgelegt. „Ob ein Schlachthof betrieben wird oder nicht, ist eine unternehmerische Entscheidung der Akteure vor Ort, die von verschiedensten Faktoren abhängt“, schreibt das Ministerium weiter.

Falls der Schlachthof in Mannheim schließe, müssten die Tiere anderswo geschlachtet werden. Regionale Schlachtstätten seien beispielsweise in Bretten oder in Schefflenz, sowie im angrenzenden Rheinland-Pfalz vorhanden. Nach Angaben der Landwirte gibt es dort allerdings keine freien Kapazitäten.

Das Ministerium verweist außerdem auf den jüngsten Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Landesregierung: „Ziel ist es, Schlachtkapazitäten zu schaffen bzw. aufrechtzuerhalten und nachzubessern, die eine tierschutzkonforme Schlachtung aller Tiere aus Baden-Württemberg innerhalb eines Transportradius von zwei Stunden ermöglichen.“ Bei einer Fahrt nach Crailsheim könnte diese Zeit vielleicht noch eingehalten werden, beim alternativen Schlachthof Ulm jedoch sicher nicht.

Da bliebe den Landwirten und Direktvermarktern allenfalls noch die Hoffnung auf ein zweites Ziel der Landesregierung: „Wir werden dazu unter anderem mobile Schlachteinrichtungen und Weide-Schlachtungen fördern.“