Wer die Wahl hat, hat die Qual. Bis zu 100 und mehr Männer und Frauen stehen auf den Stimmzetteln für die Neuwahl des Gemeinderats am Sonntag, 9. Juni. Jeder Wahlberechtigte hat dabei so viele Stimmen, wie es Sitze im Gemeinderat gibt. In Edingen-Neckarhausen, Ladenburg und Heddesheim sind es 22, in Ilvesheim 18.
Diese Stimmen können auf verschiedene Bewerber verteilt werden, unabhängig davon, auf welcher Liste diese stehen. Maximal sind drei Stimmen je Bewerber möglich. Insgesamt darf die Zahl der abgegebenen Stimmen nur so hoch sein wie die Zahl der zu wählenden Gemeinderäte.
Die inhaltlichen Positionen der Parteien und Wählervereinigungen können in unserem digitalen Wahlhelfer mit den eigenen verglichen werden. Von dieser Möglichkeit wurde inzwischen mehr als 1500 Mal Gebrauch gemacht. Aber wie steht es um die Kandidatinnen und Kandidaten? Warum treten sie bei der Wahl an? Und welche Ziele verfolgen sie? Das haben wir alle Bewerber mit einem Onlinefragebogen gefragt, und die meisten haben geantwortet. So finden die Wahlberechtigten nicht nur die Angaben, die auch auf dem Stimmzettel stehen, also Name, Alter und Beruf der Kandidaten, sondern darüber hinaus weitere persönliche Angaben, etwa zu Ehrenamt und zur Kontaktaufnahme.
Nur wenige Bewerber sind jünger als 18 Jahre
Innerhalb der Kommune lassen sich die Daten auch sortieren. So lässt sich zum Beispiel schnell herausfinden, wer die Jüngsten und wer die Ältesten auf den Listen sind. Die Altersstruktur der Bewerber ist von Gemeinde zu Gemeinde etwas unterschiedlich. Jüngste Bewerberin ist die Schülerin Chiara Stüber (17) von der CDU Ilvesheim. Mit 19 Jahren folgen hier die Studenten Paul Benjamin Bühler (CDU) und Joshua Nick (Grüne). Jahrgang 1955 sind die drei ältesten Bewerber in der Gemeinde, nämlich die beiden altgedienten SPD-Gemeinderäte Rolf Sauer und Dagmar Klopsch-Güntner sowie Ingrid Borchers von den Grünen. Mit einem Durchschnitt von 46,3 Jahren sind die Bewerber in Ilvesheim die jüngsten.
In Ladenburg sind Praktikantin Lena Struve (19) bei den Grünen die Studentin Jule Katharina Walz (22) die Jüngsten auf dem Stimmzettel. Ulrike Karg und Wolf-Rüdiger Würtz, beide auf der FDP-Liste, sind mit jeweils 80 Jahren die Senioren. Mit einem Durchschnitt von 52,9 Jahren ist das Bewerberfeld in der Römerstadt das älteste.
In Edingen-Neckarhausen sind die beiden Schüler Mathis Gerber (Die PARTEI) und Robin Jacob (Offene Grüne Liste, OGL) mit jeweils 18 Jahren die jüngsten Kandidaten, gefolgt von Ahmad Al Sabagh (CDU) und Alexia Guillermic (SPD) mit jeweils 27 Jahren. Das andere Ende der Altersliste ist fest in der Hand der OGL: die beiden Gemeinderäte Walter Heilmann und Thomas Hoffmann sowie Anne-Marie Meinck mit 74 Jahren.
Die Frauenquote wird fast überall deutlich verfehlt
Tobias Proschek (17), der gerade sein Freiwilliges Soziales Jahr ableistet und für die SPD kandidiert, ist der Junior in Heddesheim. Dicht hinter ihm kommen Marius Kitzing und Victoria Lioba Lattanzi (19), beide von der Heddesheimer Liste, sowie Laura Winkler (20) von der CDU. Die drei Senioren stehen auf der Liste der Grünen: Jan-Peter Ernst und Hans Weber (75) sowie Altgemeinderat Reiner Edinger (77). Im Schnitt liegt das Alter der Bewerber in Heddesheim bei 48,4 Jahren.
Die Listen zur Kommunalwahl sollen in Baden-Württemberg je zur Hälfte mit Männern und Frauen besetzt sein. Das schafft allerdings kaum eine der Parteien und Wählergruppen. Wie hoch der Anteil der Frauen am Ende in den Gemeinderäten ist, entscheiden die Wähler. Betrachtet man das Angebot in den Gemeinden insgesamt, so steht Ilvesheim mit 41,7 Prozent am besten da, gefolgt von Ladenburg (38,5) und Heddesheim (37,8). Mit einem Drittel bildet Edingen Neckarhausen hier das Schlusslicht.
Wem es beim Wählen auf das Alter der Kandidierenden ankommt, der kann auch das im Online-Steckbrief sehen. Neben den 20 Thesen zur Entwicklung der Städte und Gemeinden im digitalen Wahlhelfer ist das eine wertvolle Unterstützung zur Vorbereitung der Wahl. Die Stimmzettel werden bereits im Vorfeld an die Wahlberechtigten verteilt. Das Auszählen der Stimmen erfolgt überall erst am Montag nach der Wahl, und zwar überall öffentlich. Wer gewählt ist und die Interessen der Bürger in den kommenden fünf Jahren vertritt, das steht dann voraussichtlich am Montagabend fest.
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