Vernissage

Stefanie Gutting zeigt hoffnungsvolle Malerei in Speyer

Ausstellung in der Hauptstelle der Vereinigten VR Bank Kur- und Rheinpfalz von Klimaschutz und Ökologie inspiriert.

Von 
Susanne Kühner
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Gefühle auf der Leinwand: Stefanie Gutting mit Laudator Nikolaus Meyer vor ihrem Bild „Genesis 1“. © Susanne Kühner

Speyer. Stefanie Gutting mag es zu experimentieren, auszuprobieren. Ihre Gefühle sollen auf die Leinwand. Intuitiv, wie sie im Inneren entstehen. Ein Ergebnis dessen ist seit Donnerstagabend in der Hauptstelle der Vereinigten VR Bank Kur- und Rheinpfalz in Speyer zu sehen. Von Haus aus ist Gutting Hotelfachfrau. Gleichzeitig war sie in ihrer Heimat Niederschlesien Tanzlehrerin und Choreografin für moderne Jugendtänze. „Ich war immer kreativ, von Kindheit an“, sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Den Zugang zur Malerei fand Gutting erst vor zehn Jahren.

Ohne Druck ging sie heran. Lehrmeister suchte sie sich nicht. „Es kommt alles aus mir heraus“, betont die Künstlerin. Wert auf professionelle Meinungen legt sie trotzdem. Wie auf die von Nikolaus Meyer. Der Journalist hat etliche Kunstausstellungen besprochen und organisiert. Gutting – seit 2007 in Speyer zu Hause - griff er unter die Arme. „Wenn sie anfängt zu malen, schottet sie sich ab, darf nicht gestört werden, die Außenwelt existiert nicht mehr. Die ganze Konzentration gilt ausschließlich dem Pinsel und dem werdenden Bild“, zeigt Meyer auf. Er spricht von Variantenreichtum, dem Ausloten von Grenzen des Machbaren, von einer eigenen Bildsprache und tiefgründigen Botschaften in Guttings Arbeit.

Schwelt ein Gefühl, ein Gedanke in ihr, muss er auf die Leinwand. Deshalb ist für Gutting der Werkstoff Öl ausgeschieden. „Das ist nichts für mich“, merkt sie an und erklärt: „Ich kann nicht warten, bis das Öl getrocknet ist und dann erst weitermachen. Ich möchte das sofort, sonst sind meine Gefühle und Ideen weg.“

Pinsel und Spachtel sind Stefanie Guttings liebste Werkzeuge

Pinsel und Spachtel sind Guttings liebste Werkzeuge. Damit kreiert sie Bilder mit einem Ausdruck, der packt und verharren lässt. 31 Werke aus den vergangenen Jahren hat sie in die VR Bank mitgebracht. Ein Rundgang bestätigt, was die Künstlerin dazu erzählt: „Die Bilder haben verschiedene Größen, Techniken, Farben und Themen.“

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Der Kontrast macht die Spannung aus. Links ein Werk mit dem Titel „Erholung“ – einschmeichelnde Pastellfarben, sanftes Grün, Orange, Blau. Der positive Ausdruck ist gut fürs Gemüt. Rechts die „Hoffnung auf neue Zeit“ – tiefschwarz eine zerfranste Kontur, ein heller Lichtschein am Horizont, der sich den Weg durch ein „schwarzes Loch“ am Bildeingang bahnt. Die Gedankenmühle kreist.

Gutting hat ein Ziel erreicht: Der Betrachter denkt nach über Motive und Aussagen. „Mich inspirieren die Ökologie, der Klimaschutz, unsere Zukunft“, hebt die Künstlerin hervor. Ihre Sorgen, aber auch Hoffnungen legt sie in ihre Malerei. Geografische Züge und geometrische Formen verbinden sich mit einem Feuerwerk der Farben, das das Auge mal gefühlvoll, mal gewaltig mitnimmt. Explosiv: „Rhythmus und Bewegung“, tanzende, teils skurrile Formen in flammenden Farben. Nachdenklich macht der „Planetenwechsel“, der in kühlen Blautönen dominiert und Zukunftsängste ausdrückt. Und doch ist da ein wenig Wärme, die Gutting durch goldene Akzente weckt.

„Letztendlich“, stellt Nikolaus Meyer heraus, „sind ihre Bilder stets das Ergebnis von subjektivem Empfinden.“ Auf eine Reise durch die Ausstellung „Abstraktionen – Bewegungen und Visionen“ begeben können sich die Besucher noch bis zum 25. September zu den Öffnungszeiten der Bank.

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