Speyer. Die Mitgliederversammlung des Verkehrsvereins im Forum des neuen Verwaltungs- und Veranstaltungsgebäudes der VR Bank Kur- und Rheinpfalz stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass die Domstadt am Rhein ohne den hervorragend vernetzten Verein ein Stück ärmer wäre. Warum das so ist, lässt sich nicht nur am Engagement der ehrenamtlich tätigen Funktionsträger und ihrer zahlreichen Unterstützer festmachen. Attraktive Veranstaltungen und eine stetig wachsende Mitgliederzahl auf nunmehr 667 belegen, dass die Beliebtheit des größten Volksfestes am Oberrhein (Brezelfest) und seiner Macher selbst nach Jahrzehnten nicht nachgelassen hat. Es gibt auch keinen Grund auf Distanz zu gehen, denn die Vernetzung des Vereins in der Gesellschaft hat optimale Formen angenommen.
Sicht- und hörbarer Beweis dafür war der Begrüßungsmarathon des Vorsitzenden Uwe Wöhlert, der kaum damit nachkam, alle Repräsentanten aus den verschiedenen Bereichen der Gesellschaft willkommen zu heißen und engagierten Mitstreitern für ihren Einsatz zu danken. Dem schloss sich Claus Rehberger an. Der Geschäftsführer der Verkehrsverein Speyer Veranstaltungs-GmbH betonte, dass eine Großveranstaltung wie das Brezelfest ohne den Beistand durch städtische Fachbereiche, Hilfsorganisationen und unermüdlich tätige Helfer nicht denkbar sei. Dass auch verstorbene und teilweise besonders verdienstvolle Mitglieder und Förderer nicht vergessen sind, machte eine Gedenkminute deutlich, in der auch an Franz Felber erinnert wurde, der als Repräsentant der Eichbaum-Brauerei jahrzehntelang enge Kontakte zum Verkehrsverein gepflegt hatte.
Bedeutung und Leistungen des Verkehrsvereins Speyer
Voll des Lobes über die Aktivitäten des Vereins war Till Meßmer, Vorstandssprecher der gastgebenden VR Bank. Er ging in seinem Grußwort auf die Erfolgsgeschichte der Bank mit inzwischen 700 Mitarbeitern ein und informierte über den Neubau. Das Objekt an der Oberen Langgasse mit ausgefeilter Technik, einem bis zu 300 Personen Platz bietenden Veranstaltungsraum samt 170 Quadratmeter großer Dachterrasse wurde im September 2023 eröffnet.
Den positiven Worten ihres Vorredners schloss sich Bürgermeisterin Monika Kabs gerne an. Sie stufte den Verkehrsverein als wichtigen Faktor für die Kultur- und Tourismusentwicklung der Stadt ein, lobte die außergewöhnlichen Leistungen der überwiegend ehrenamtlich tätigen Mitglieder und bezeichnete die Vierteljahreshefte als hervorragende Informationsquelle.
Anschließend ließ Uwe Wöhlert in einer Powerpoint-Bilderschau das Jahr 2023 Revue passieren. Da kamen der Sommertagsumzug mit rekordverdächtigem Besuch und toller Stimmung, die Festbierprobe im Industriehof, die Teilnahme an der Kult(o)urnacht mit Präsenz im Judenhof, die Beteiligung an der Inbetriebnahme der Brezelbu-Ampeln und natürlich das Brezelfest mit der Neuwahl der Speyerer Brezelkönigin und dem Umzug als Höhepunkte groß raus. Wichtig sei auch die außerordentliche Mitgliederversammlung gewesen. Die Gemeinnützigkeit der neuen Satzung sei bereits vom Finanzamt anerkannt. Beiträge und Spenden dürfen nun steuerlich geltend gemacht werden.
Zukunftsaussichten und Herausforderungen für den Verkehrsverein
Mit dem Zuruf „Ihr seid Spitze“ warf Wöhlert einen motivierenden Blick auf künftige Vorhaben: Es gelte, das Netzwerk der Speyerer Institutionen und Vereine zu pflegen, das Brezelfest als Kerngeschäft weiter attraktiv zu gestalten, den eigenen Internetauftritt zu optimieren und den Verkehrsverein fürs digitale Zeitalter fit zu machen. Eine besondere Ehrung erfuhr Bernhard Mückain, der für sein jahrzehntelanges Engagement zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Nicht unerwähnt blieben der Krieg in der Ukraine und die israelisch-palästinensische Auseinandersetzung, die 2024 die Feierlaune beeinflussen könnten.
Der Vorstand
- Vorsitzender: Uwe Wöhlert. Stellvertreter: Bernd Kopietz. Schatzmeister: Steffen Kühn. Schriftführerin: Christiane Köhler.
- Beisitzer: Jürgen Neubeck (Marktmeister), Dennis Peterhans, Frank Scheid. Komplettiert wird die Führungscrew durch neun Beiräte. mey
Über ein insgesamt gutes Veranstaltungs- und Geschäftsjahr 2023 konnte Claus Rehberger berichten. Dazu gehörte die zufriedenstellende wirtschaftliche Entwicklung der Veranstaltungs-GmbH mit einem Jahresüberschuss im niedrigen vierstelligen Bereich. Für 2024 erwartet er aufgrund weitreichender Kostensteigerungen eine eher angespannte Ertragssituation. Mut machte Rehberger den Schaustellern und Beschickern des Brezelfestes: „Mit Rücksicht auf die schwierige Situation werden wir die Preise für Platzgelder stabil halten.“ Zu hören war ferner, dass die Vorbereitungen auf das Brezelfest 2024 planmäßig verlaufen. Es findet von Donnerstag, 11. Juli, bis Dienstag, 16. Juli, statt und soll mit einem Höhenfeuerwerk ausklingen. Über Details wie neue Betreiber und Fahrgeschäfte werde man zeitgerecht informieren.
Mit erfreulichen Zahlen wartete Schatzmeister Steffen Kühn auf. Einnahmen in Höhe von 203 320 Euro und Ausgaben von 150 335 Euro ergaben einen Überschuss von 52 984 Euro, wovon 35 000 Euro in die Rücklagen des Judenhofes eingestellt werden. Veranstaltungs-GmbH und Verein legen getrennte Abschlüsse vor.
Nach all den positiven Nachrichten konnte die Neuwahl des zuvor entlasteten Vorstandes im Schnelldurchgang erfolgen. Wobei vier verdiente Beiräte nicht mehr kandidierten. Alle Funktionsträger und Nachfolger wurden einstimmig gewählt.
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