Speyer. Das Brezelfest 2023 war wirtschaftlich nicht ganz so erfolgreich wie das seit Jahrzehnten beste Fest im letzten Jahr. Es bleibt Organisatoren und den meisten Schaustellern aber als gute Veranstaltung in Erinnerung. So lautet die einhellige Meinung bei der Manöverkritik von Verkehrsverein und seiner Veranstaltungs-GmbH am Donnerstag.
Das Fazit wird alljährlich wenige Tage nach Ende des traditionsreichen Volksfestes von Vorstand, Beisitzern und Beiräten gezogen. Es dient auch dazu, aufgetretene Mängel künftig abzustellen, den Organisationsablauf zu hinterfragen und gegebenenfalls weiter zu optimieren. Wie nötig ein solcher Rückblick ist, belegt allein die Zahl von rund 600 Bewerbern für die Teilnahme am diesjährigen Brezelfest, wobei nach eingehender Sichtung mit 100 Schaustellern Verträge abgeschlossen wurden. Für einzelne Absagen wurde schnell Ersatz gefunden.
Größere Probleme während der sechs Festtage blieben offensichtlich aus, denn den neuen Marktmeistern Jürgen Neubeck und Andreas Limmer gebührte seitens der Schausteller hinsichtlich Platzgestaltung und Zusammenarbeit ein großes Lob. Tenor: Sie würden alle gerne wiederkommen.
Im Gespräch mit Geschäftsführer Claus Rehberger von der Verkehrsverein-Veranstaltungs-GmbH wurde schnell klar, dass der leichte Rückgang bei den Besucherzahlen wohl nur an der anhaltenden Extremhitze lag. Rehberger, der wie das Marktmeister-Duo Neubeck und Limmer Rückgänge vor allem an den hitzeträchtigen Nachmittagen feststellte, war jedoch mit der Resonanz an den Abenden – „da war es immer voll“ – rundum zufrieden.
Was den Umsatz an alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken anbelangt, liegen dem Geschäftsführer keine Zahlen vor. Rehberger: Über Umsätze reden die Schausteller nicht gerne. Es sei denn, sie haben Grund zum Klagen. Was den Bierkonsum anbelangt, kann die Privatbrauerei Eichbaum erst nach Kenntnis aller Abrechnungen Zahlen nennen. Marketingleiter und Pressesprecher Holger Vatter-Schönthal ließ jedoch auf Nachfrage anklingen, der Freitag sei stark und der Samstag sehr gut gewesen. Hingegen habe der Sonntag spürbar unter der großen Hitze gelitten, bedauerte der Marketingleiter.
Keine dramatischen Einsätze
Über besondere Höhepunkte wie die Wahl der Brezelkönigin, den Umzug und die Versteigerung des Brezelfestbildes durch Round Table Speyer haben wir bereits ausführlich berichtet. Erwähnenswert ist ferner, dass Polizeikräfte sowie Rettungs- und Hilfsdienste nach den Erkenntnissen der Organisatoren im Verhältnis zur Größe der mehrtägigen Veranstaltung keine dramatischen Einsätze zu bewältigen hatten. Relativ entspannt waren Feuerwehr und Feuerwerker auch beim abschließenden Höhenfeuerwerk am Dienstagabend. Die Feuerwerker hatten wegen dem heranziehenden Gewitter die Wetter-App ständig im Auge und die Feuerwehr vorsorglich wegen möglicher Brandgefahr personell und materiell aufgerüstet. Der einsetzende leichte Regen hatte dann keine Einschränkungen zur Folge, trug eher noch zur Entspannung bei.
Große Zufriedenheit herrschte auf Nachfrage auch bei Round Table 63 Speyer. Nachdem die Versteigerung des Brezelfestbildes einschließlich zusätzlicher Spenden mit 17500 Euro bereits ein großartiges Ergebnis erzielt hatte (wir berichteten), kamen nach einer vorläufigen Bilanz aus dem Verkauf von 3000 Button, 150 Lithografien vom Brezelfestbild und mehreren hundert Flaschen Brezelfestwein weitere Gelder hinzu. So konnte die angedachte Spende für ein Kinderprojekt in Speyer-Süd auf 20000 Euro aufgestockt werden. Die restlichen Erlöse fließen ebenfalls in die Förderung sozialer Projekte in der Region.
Nach dem Fest ist vor dem Fest. Die Ausschreibung für das Brezelfest 2024 erfolgt demnächst in der Schaustellerzeitschrift „Komet“. Die Frist für Bewerbungen endet am 31. Oktober 2023. Fest steht bereits, dass das Brezelfest von Donnerstag, 11. Juli, bis Dienstag, 16. Juli, stattfindet.
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