Baden-Württemberg. Während das Corona-Infektionsgeschehen in Baden-Württemberg auch am Mittwoch zurückgegangen ist, breitet sich die Omikron-Variante des Coronavirus im Südwesten weiter aus. Bislang wurden nach Angaben des Landesgesundheitsamtes 346 Fälle der neuen und als ansteckender geltenden Variante an die Behörde übermittelt - das sind 146 mehr als am Tag zuvor. Es bleibt aber unklar, wie stark Omikron derzeit verbreitet ist, weil Daten nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) überwiegend ein bis zwei Wochen alt sind. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche lag am Dienstag (Stand: 16.00 Uhr) in Baden-Württemberg bei 291,0 nach 306,7 am Vortag und 403,4 vor einer Woche.
RKI-Chef Wieler: Rückläufige Inzidenzen noch kein Zeichen für eine Entspannung
Am Mittwoch waren dem Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises drei Fälle mit einer nachgewiesenen Omikron-Variante bekannt - zwei Fälle im Kreis und ein Fall in Heidelberg. Dazu kommen noch zwölf Verdachtsfälle im Kreis und acht in Heidelberg – hier ist die Sequenzierung jeweils noch nicht abgeschlossen, hieß es in einer Mitteilung. Aus Mannheim lagen keine Informationen über Omikron-Verdachtsfälle vor. Allerdings wurden aus der Nachbarstadt Ludwigshafen, aus dem Rhein-Pfalz-Kreis und weiteren Kommunen in Rheinland-Pfalz Verdachtsfälle gemeldet. Aus dem Kreis Bergstraße waren bereits am Freitag, 17. Dezember, zwei bestätigte und fünf Verdachtsfälle gemeldet worden.
Angesichts von Omikron rechnet das RKI als Deutschlands oberste Seuchenbehörde mit einer Infektionswelle noch nicht gesehener Dynamik. Rückläufige Inzidenzen seien noch kein Zeichen für eine Entspannung, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Mittwoch. Zuletzt hatte auch der Expertenrat der Bundesregierung vor einer "explosionsartigen" Verbreitung der Variante gewarnt.
Die Zahl der Covid-Patientinnen und -Patienten auf baden-württembergischen Intensivstationen ging laut LGA-Bericht von Mittwoch um fünf auf 583 zurück, davon werden 340 künstlich beatmet. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz nahm um 0,3 auf den Wert von 4,1 ab. Sie gibt an, wie viel Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche aufgenommen wurden. Die aktuelle Zahl der Klinikeinweisungen ist in der Regel höher als in der Inzidenz ausgewiesen. Die vollständigen Werte liegen auch hier oft erst nach ein bis zwei Wochen vor.
RKI erwartet unvollständige Meldedaten über die Feiertage
Im Vergleich zum Vortag verzeichnete die Behörde mit Sitz in Stuttgart 5927 neue Infektionen und 49 weitere Todesfälle in Verbindung mit dem Virus. Damit haben sich seit Beginn der Pandemie 986 869 Menschen nachweislich angesteckt. Die Zahl der verzeichneten Todesfälle stieg auf 12 726. Den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben inzwischen 7,645 Millionen Menschen in Baden-Württemberg (68,9 Prozent). Mit einer zusätzlichen Auffrischungsimpfung, einer sogenannte Booster-Impfung, sind bislang 3,785 Millionen geschützt (34,1 Prozent).
Das RKI geht davon aus, dass die Infektionslage über die Feiertage und den Jahreswechsel unvollständig in Meldedaten abgebildet werden. Dies sei etwa durch Urlaube, geschlossene Arztpraxen, weniger Tests und entsprechend auch weniger Erreger-Nachweise zu erklären, teilte das Institut mit.
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