Nahverkehr

Wie Heidelberg beim ÖPNV Geld sparen will

Der ÖPNV kostet richtig viel Geld - auch in Heidelberg. Das Defizit ist millionenschwer. Weil Einnahmen sinken und Ausgaben steigen, haben Stadt und RNV ein Maßnahmenpaket geschnürt. So soll bei Bussen und Bahnen gespart werden

Von 
Michaela Roßner
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16 Maßnahmen haben die Stadt und die Verkehrsbetriebe identifiziert, mit denen beim ÖPNV in Heidelberg Geld eingespart werden kann. © Philipp Rothe

Heidelberg. Wo kann beim ÖPNV-Angebot Geld gespart werden? Die Stadt Heidelberg und die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) haben einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, der die Finanzierung des Heidelberger öffentlicher Personennahverkehr für die beiden Haushaltsjahre 2025/2026 sichern soll. Hauptziel der Vorschläge ist es nach Mitteilung eines Sprechers der Stadt, das vorhandene Betriebskostendefizit im Heidelberger ÖPNV auf unter 20 Millionen Euro zu deckeln. Insgesamt sind 16 Maßnahmen genannt worden.

Deutlich geringere Einnahmen - unter anderem aus der Gewerbesteuer und dem kommunalen Finanzausgleich -, dazu gleichzeitig massive Ausgabensteigerungen in verschiedenen Bereichen: Die Finanzlage ist angespannt (wir berichteten). Im Frühjahr soll der städtische Doppelhaushalt vorgestellt, beraten und verabschiedet werden. Seit Wochen wird daher der spitze Bleistift angesetzt. Einer der größten Ausgabentreiber in den nächsten beiden Jahren und darüber hinaus sei der ÖPNV, heißt es weiter.

Einsparpotenzial in den Schulferien

Doch wo könnten aus Sicht von Stadt und RNV Verbindungen gestrichen werden? Auf mehreren Linien sollen demnach „gezielt Fahrzeuggrößen, Taktungen oder Fahrwege angepasst werden“. Damit sollen Parallelverkehre vermieden und gleichzeitig sichergestellt werden, dass alle Fahrgäste auch weiterhin an ihr Ziel kommen. So soll beispielsweise die Linie 32 nicht mehr zwischen Universitätsplatz und Hauptbahnhof unterwegs sein. Im Gegenzug wird die Linie 21 dem Vorschlag zufolge wieder bis zum Bismarckplatz geführt und verkehrt dann zwischen Hauptbahnhof und Bismarckplatz zu allen Tageszeiten. Der Universitätsplatz wird seit April durch die Linien 29 und 33 angefahren.

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Einsparpotenziale sehen Stadt und Verkehrsverbund auch während der Schulferien sowie im Spätverkehr. So soll die Linie 31 in den Ferien im 20-Minuten-Takt statt alle 10 Minuten verkehren. An Abenden unter der Woche (Sonntag bis Donnerstag) erfolgt dem Vorschlag zufolge die Umstellung auf den Moonliner-Verkehr bereits eine Stunde früher als bisher. Der Abend- und Nachtverkehr an den Wochenenden wird wie gewohnt beibehalten.

Die Vorschläge wurden im Oktober der Haushaltsstrukturkommission ÖPNV, bestehend aus Mitgliedern der Verwaltung und des Gemeinderates, vorgestellt. Der städtische Gremienlauf startet im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität am Mittwoch, 20. November. Danach soll sich der Haupt- und Finanzausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch, 27. November, und abschließend der Gemeinderat am Donnerstag, 12. Dezember, mit den Vorschlägen befassen.

Wichtig sei in der Betrachtung der Schülerverkehr gewesen: Aufgrund stark ausgelasteter Einzelfahrten im Schülerverkehr werden beispielsweise bei der Buslinie 37 Gelenkbusse auf einem Teil der Fahrten erforderlich. Alle Stadtteile sollen indes zu allen gewohnten Zeiten weiterhin an den ÖPNV angebunden bleiben und kein Fahrgast stehen bleiben müssen.

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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