Politik

Verbundlösung für Kliniken Mannheim und Heidelberg rückt näher

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dpa
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Nach einer Fusion soll das Mannheimer Klinikum "Universitätsmedizin Heidelberg - Campus Mannheim" heißen. © Steffen Mack

Rhein-Neckar. Im ersten Quartal 2023 will die Landesregierung über den angedachten Zusammenschluss der Universitätskliniken Heidelberg und Mannheim entscheiden. Ein neues Gutachten belegt nach Angaben des Stuttgarter Gesundheitsministeriums vom Freitag, dass das städtisch getragene Klinikum Mannheim grundsätzlich auch bei der Realisierung eines Verbundmodells mit Investitionsmitteln nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz gefördert werden kann. Für das Verteilen dieser Gelder ist das Land zuständig.

"Damit rückt eine Verbundlösung näher", heißt es in der Mitteilung. Eine Arbeitsgruppe aus verschiedenen beteiligten Ministerium werde nun ein mögliches Konzept erarbeiten, das dann von den jeweiligen Ressortchefs im Kabinett weiter beraten werde.

Universitätsklinikum Mannheim - kein Teil der Uni Mannheim

Die Akteure vor Ort machen schon länger Druck und fordern eine Entscheidung. Dem Verbund als Kern eines international konkurrenzfähigen Gesundheitsstandortes steht aus ihrer Sicht nach positiven Ergebnissen wirtschaftlicher, medizinischer und rechtlicher Prüfungen nichts entgegen. Von besserer Versorgung und schneller Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in Produkte könnten allein im Rhein-Neckar-Raum etwa 2,3 Millionen Menschen profitieren.

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Das Universitätsklinikum Mannheim gehört zur Universität Heidelberg, nicht zur Uni Mannheim. Hintergrund ist eine Entwicklung aus den 1960er Jahren, als aus Platzmangel auch städtische Kliniken in die Ausbildung des ärztlichen Nachwuchses einbezogen wurden. Träger ist die Stadt, nicht wie im Fall der Heidelberger Fakultät das Land.

Das Uniklinikum Heidelberg hat fast 2600 Betten sowie gut 86 000 stationäre und mehr als eine Million ambulante Patienten im Jahr. Mit 10 700 Beschäftigten ist es der größte Arbeitgeber der Region.

Landtagsabgeordnete äußern sich

Im Mannheimer Haus arbeiten rund 4300 Mitarbeiter. Sie behandeln nahezu 45 000 Patienten stationär und über 170 000 ambulant.

Die beiden Mannheimer Landtagsabgeordneten Susanne Aschhoff und Elke Zimmer teilen gemeinsam mit, dass sie sich über das grüne Licht aus Stuttgart sehr freuen. "Nun können die konkreten Arbeiten am Verbund der beiden Häuser endlich Fahrt aufnehmen. Wir haben uns intensiv für eine zukunftssichere Lösung in Stuttgart eingesetzt und freuen uns sehr, dass die Landesregierung die notwendige Weichenstellung vornimmt und als verlässliche Partnerin an der Seite der Kommune, Wissenschaft und Forschung steht" heißt es vonseiten den Grünenpolitikerinnen.   

CDU-Fraktion: "Endlich Klarheit"

„Jetzt haben wir endlich Klarheit, dass der dringend notwendige Bau der neuen Mitte in Mannheim mit Mitteln aus dem Sozialministerium auch im Rahmen einer Verbundlösung Heidelberg-Mannheim gefördert werden kann“, sagt Manuel Hagel, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg. Bisher sei der Prozess in Richtung Verbund schleppend verlaufen, jetzt müsse man deutlich schneller vorankommen, so Hagel laut einer Mitteilung vom Freitag.

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