Technikmuseum

U-Boot-Transport nach Speyer: Pause in Mannheim

Unzählige Schaulustige beobachten aktuell eine ungewöhnliche Fahrt auf dem Rhein: Ein altes U-Boot ist unterwegs auf seiner 215 Kilometer langen Reise nach Speyer. Am Dienstag soll es in Mannheim Station machen

Von 
dpa
Lesedauer: 
Das ausgemusterte Marine-U-Boot «U17» passiert auf dem Weg nach Speyer den Rhein beim Deutschen Eck in Koblenz. © Thomas Frey

Rhein-Neckar. Ein ausgemustertes U-Boot, das zurzeit auf dem Rhein unterwegs ist, hat am Sonntagabend das Deutsche Eck bei Koblenz passiert. Kurz darauf sollte es Lahnstein im Rhein-Lahn-Kreis erreichen.

Zuvor war die gesamte Strecke in Nordrhein-Westfalen von Schaulustigen gesäumt gewesen, berichtete Sabine Lingner vom Technik-Museum Speyer. «Es war gigantisch. Es könnten Millionen gewesen sein.» Auch in Rheinland-Pfalz verfolgten zahlreiche Menschen die Fahrt des U-Bootes.

Das ausgemusterte Marine-U-Boot «U17» hat auf dem Rhein oft Begleitung - wie hier am Wochenende in der Nähe von Koblenz. © Thomas Frey

Ziel am Dienstag: Mannheim

Am Freitag hatte «U17» zunächst Emmerich und Wesel passiert und dann in Duisburg festgemacht. Dort verfolgten Tausende Schaulustige die Ankunft.

Am Samstagmorgen war das U-Boot dann über Düsseldorf zum nächsten Zwischenstopp nach Köln gezogen worden. Am Sonntag ging es weiter über Bonn in Richtung Koblenz - am Dienstag wird es in Mannheim erwartet.

In Kiel auf Schwimmponton verladen

Ziel des 2010 von der deutschen Marine ausgemusterten U-Boots ist Speyer. Der gut 48 Meter lange und 500 Tonnen schwere Koloss war zuvor auf einer Kieler Werft demilitarisiert und auf einen Schwimmponton verladen worden.

Ab Dienstag, 16. Mai, kommt es in Speyer aufgrund der Anlieferung des U-Bootes zu Sperrungen.

Das ausgemusterte U-Boot U17 wird auf einem Lastenträger auf dem Fluß Rhein durch die Düsseldorfer Innenstadt transportiert. © Henning Kaiser

Ende April begann für das U-Boot dann die gut dreiwöchige Reise über den Nord-Ostsee-Kanal, die Nordsee und den Rhein.

Endgültige Bleibe 2024 in Sinsheim

Die Ankunft in Speyer ist für diesen Mittwoch (17. Mai) geplant, wo es in der Werkstatt des Technik Museums aufbereitet wird.

Mehr zum Thema

Kommentar Nächster Kahlschlag im Auwald im Jahr 2024

Veröffentlicht
Kommentar von
Stephan Alfter
Mehr erfahren
Umweltstreit

U-Boot-Transport nach Speyer ohne offizielle Genehmigung der Stadt

Veröffentlicht
Von
Stephan Alfter
Mehr erfahren
Rodungen im Auwald

U-Boot-Transport nach Speyer: Kommt es wegen Rodungen zum Eklat?

Veröffentlicht
Von
Stephan Alfter
Mehr erfahren

Seine endgültige Bleibe soll das U-Boot 2024 im Technik Museum Sinsheim in Baden-Württemberg erhalten. «U17» war seit 1973 im Einsatz und wurde 2010 in Eckernförde ausgemustert. Danach lag es im Marinearsenal in Wilhelmshaven. 1997 überquerte es für ein militärisches Übungsprogramm als erstes deutsches Nachkriegs-U-Boot den Atlantik.

Umstrittene Rodung in Speyer

Unumstritten ist das Projekt nicht, weil man in Speyer bereits im Februar einen Kahlschlag im Auwald auf 800 Quadratmetern Fläche vorgenommen hat. In der Domstadt soll das U-Boot um 100 Tonnen erleichtert und auf die Seite gedreht werden, um es im Jahr 2024 weiter über Rhein und Neckar nach Sinsheim zu bringen.

Teile des Auwaldes bei Speyer mussten für den Transport des U-Boots ins Technikmuseum gerodet werden. © Klaus Venus

Außerdem gewinnt man Zeit, bis eine Genehmigung der Deutschen Bahn zur Überquerung von Schienen bei Bad Rappenau vorliegt.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen