Nach Rodungen im Auwald

Stadt Speyer schließt Schotterung im Auwald für U-Boot nicht aus

Nächste Eskalationsstufe: Die für die U-Boot-Ankunft bereits gerodete Fläche könnte nun auch noch befestigt werden. Das Technik Museum arbeitet an Plänen.

Von 
Stephan Alfter
Lesedauer: 
Nun könnte auch noch der Boden verdichtet werden - mit Schotter. © Stephan Alfter

Speyer. Es stand als vage Vermutung im Raum, nun wird es konkret: Die Speyerer Stadtverwaltung schließt nicht aus, dass die für die Ankunft des vom Technik Museum Sinsheim erworbenen U-Boots bereits gerodete Fläche im Speyerer Auwald auch noch geschottert oder anderweitig befestigt wird. Das geht aus der Antwort auf eine Anfrage dieser Redaktion bei der städtischen Pressestelle hervor. Derzeit werde dieser Umstand in der Ausführungsplanung geklärt, so eine Sprecherin. Ergänzend heißt es: "Allerdings wurde seitens der Stadtverwaltung bereits auf die Vermeidung von unnötigen Verdichtungen des Waldbodens und den Einsatz aller technischen Möglichkeiten gedrungen."

Worst Case für U-Boot-Gegner

Für die Gegner des U-Boots wäre das der "Worst Case". Das hat der Speyerer Grünen-Lokalpolitiker und "Waldwende-Jetzt"-Initiator Volker Ziesling in dieser Woche bereits formuliert. Er machte am Freitag nochmal deutlich, dass eine Schotterung oder eine anderweitige Befestigung des Bodens in einem FFH-Gebiet nicht genehmigungsfähig sei. Rechtliche Schritte hat die Ratsfraktion der Grünen bereits angekündigt. Ziesling und die Mitstreiter wollen verhindern, dass das U-Boot überhaupt an Land kommt.

Mehr zum Thema

Kommentar Rodung im Speyerer Auwald wegen U-Boot: Können wir uns das leisten?

Veröffentlicht
Kommentar von
Stephan Alfter
Mehr erfahren
Interview im Technik Museum

Chef Hermann Layher: „Eine Million Euro reicht für U-Boot-Transport nicht“

Veröffentlicht
Von
Stephan Alfter
Mehr erfahren
Rodungen im Auwald

U-Boot-Transport nach Speyer: Kommt es wegen Rodungen zum Eklat?

Veröffentlicht
Von
Stephan Alfter
Mehr erfahren

Die Stadtverwaltung blickt derweil schon voraus, was passiert, wenn die "Befestigung" des Bodens tatsächlich eintreten sollte. Dann wolle man den Boden "in jedem Fall wieder lockern und bepflanzen". Ziesling hält dagegen, dass es gar nicht möglich sei, den vorherigen Zustand des über Jahrtausende gewachsenen Auwaldbodens einfach so wiederherzustellen. Da spielten sensible Mikroprozesse eine Rolle. Das Technik Museum will demnächst zu einer Pressekonferenz zur Ausführungsplanung einladen. Einen Termin gibt es noch nicht.

 

Redaktion Reporter in der Metropolregion Rhein-Neckar

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen