Gerolsheim. Nach der ersten nachgewiesenen Infektion von Hausschweinen mit der Afrikanischen Schweinepest in Gerolsheim (Kreis Bad Dürkheim) rätseln die Experten, wie sich die Schweine infizieren konnten. Der Halter, ein landwirtschaftlicher Betrieb, der fünf Schweine eher nebenher versorgte, habe sich an alle Vorgaben gehalten, sagte eine Sprecherin der Kreisverwaltung. Als wahrscheinlicher Infektionsweg müsse deshalb der Eintrag von infizierter Wurst- oder Fleischware angenommen werden. Der Halter habe sich jedoch an alle Vorgaben gehalten und die Tiere entsprechend auch nicht mit Fleisch oder Wurst gefüttert. Deshalb müsse die Infektion von außen gekommen sein, so die Sprecherin. Das Virus halte sich selbst in tiefgefrorener Wurst bis zu 400 Tage.
Insgesamt hat das Friedrich-Löffler-Institut das ASP-Virus bei drei Schweinen in dem Betrieb festgestellt. Der Landwirt habe nun keine Schweine mehr. Der Kreis hat rund um den Betrieb in Gerolsheim eine Sperrzone III im Radius von zehn Kilometern eingerichtet. In diesem Bereich gibt es acht Betriebe mit 15 Schweinen. Diese seine alle von den Veterinären des Kreises in Augenschein genommen worden. Bislang gebe es keine Hinweise auf weitere Infektionen.
Sowohl der Kreis Bad Dürkheim als auch der Rhein-Pfalz-Kreis fordern nun alle Schweinehalter auf, ihre Tiere zu melden. Dies gelte auch für so genannte Mini-Pigs, also Mini-Schweine, die als Haustier gehalten werden. Da Minischweine ebenfalls vom ASP-Virus befallen werden können, gelten für sie dieselben Regelungen wie für Hausschweine, die gezüchtet und geschlachtet werden sollen. Meldeformulare finden sich auf den Internetseiten rhein-pfalz-kreis.de/asp und kreis-bad-duerkheim.de/asp.
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