Justiz

Mord an 17-Jähriger am Willersinnweiher in Ludwigshafen: Angeklagter verurteilt

Im März 2020 ist eine Frau am Willersinnweiher vergewaltigt und gewürgt worden. Sie erlitt schwerste Verletzungen und starb. Nun ist ein Mann vor dem Frankenthaler Landgericht verurteilt worden - auch wegen anderer Taten

Von 
Agnes Polewka
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Der Fall wurde am Landgericht in Frankenthal verhandelt. © Bernhard Zinke

Frankenthal.

Ein 19 Jahre alter Ludwigshafener ist am Dienstag vor dem Frankenthaler Landgericht wegen Mordes und Vergewaltigung an einem 17-jährigen Mädchen zu zehn Jahren Jugendstrafe verurteilt worden. Die junge Frau war im März 2020 schwer verletzt an einer Uferböschung des Willersinnweihers in Ludwigshafen von einem Fußgänger entdeckt worden. Die 17-Jährige, die aus Frankenthal stammte, war gewürgt und vergewaltigt worden, erlitt laut Staatsanwaltschaft schwerste Hirnverletzungen und starb einen Tag später.

Weitere Vergehen

„Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte das verstorbene 17-jährige Mädchen vergewaltigt und dabei gewürgt hatte. Er soll es bei seiner Tat zumindest billigend in Kauf genommen haben, dass sein Opfer verstirbt“, heißt es in einer Mitteilung des Gerichts.

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Der Angeklagten musste sich nicht nur wegen des Mordes an der 17-Jährigen am Willersinnweiher vor Gericht verantworten. Die Anklage war ihm auch vor, auch drei minderjährige Mädchen aus der Region vergewaltigt zu haben. Von diesen Vorwürfen sprach die Kammer ihn frei, verurteilte den Mann aus Ludwigshafen allerdings wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen.

Staatsanwaltschaft und Nebenklage-Vertreter hatten in ihren Plädoyers die höchstmögliche Jugendstrafe von zehn Jahren gefordert. Und: die Prüfung der Sicherungsverwahrung nach Verbüßung der Haftstrafe. Dieser Forderung hat sich die Kammer nicht angeschlossen, weil der Angeklagte nicht vorbestraft gewesen sei und sie die „hierfür erforderliche hohe Rückfallwahrscheinlichkeit nicht als gegeben ansah“, heißt es in der Mitteilung des Gerichts weiter.

Redaktion

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